Ein Wolf hat die Schafe in Bad Wildbad am 26. November gerissen. Das geht aus einer Analyse von Speichelresten hervor. Über den gegenwärtigen Aufenthaltsort des Wolfs ist nichts bekannt.
Nach der Analyse von Speichelresten an drei in Bad Wildbad (Landkreis Calw) getöteten Schafen steht jetzt fest, dass ein Wolf die Tiere gerissen hat. Es handelt sich um einen bisher genetisch nicht erfassten Rüden aus einem Rudel bei Schneverdingen in Niedersachsen. Ob es sich um dasselbe Tier handelt, das im Oktober in Widdern (Landkreis Heilbronn) Tiere getötet hat, konnte nicht geklärt werden. Die genetische Analyse der an den Rissen genommenen Proben erfolgte durch das Senckenberg-Institut. Über den gegenwärtigen Aufenthaltsort des Wolfs ist nichts bekannt.
Der Schafhalter kann für seine getöteten Tiere Entschädigung aus dem dafür eingerichteten Ausgleichsfonds beantragen.
Tierhalter können Notfall-Zaunsets ausleihen
Das Umweltministerium weist erneut darauf hin, dass Nutztierherden durch einen lückenlosen Elektrozaun in ausreichender Höhe (über 90 Zentimeter) wirkungsvoll gegen Angriffe eines Wolfs geschützt werden können. Kurzfristig können Nutztierhalterinnen und -halter über die Forstliche Versuchs und Forschungsanstalt vom Umweltministerium bereitgestellte Notfall-Zaunsets auch ausleihen.
Tiere und Zäune sollten dann regelmäßig kontrolliert werden, die Koppel sollte möglichst so groß sein, dass die Tiere innerhalb der Koppel etwas ausweichen können, wenn sich ein Wolf nähert. Wasserläufe und sonstige Wasserflächen sind keine Barrieren für den Wolf und müssen deshalb auch abgezäunt werden.
Weitere Rotwild-Risse werden untersucht
Derzeit werden über die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) auch gemeldete Risse von Rotwild, eines Sikahirschs und eines Rehs genetisch untersucht. Bis zur Klärung, ob auch diese Risse in der Nähe von Freudenstadt und bei Herrenberg (Landkreis Böblingen) auf einen Wolf und möglicherweise auf denselben Wolf wie in Bad Wildbad zurückzuführen sind, wird es allerdings noch einige Tage dauern.
Umweltministerium: Verhaltenshinweise beim Zusammentreffen von Mensch und Wolf
Umweltministerium: Hinweise für Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter