Energie

Land führend bei Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Person steht an einer Systemstatusanzeige eines Solarstrom-Speicher-Parks.

Der Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg 2017 ist da. Demnach belegt Deutschland eine Spitzenposition bei der Versorgungssicherheit. Der Südwesten behauptet seine führende Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme.

Das Umweltministerium hat heute den aktuellen Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg veröffentlicht. Der vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) erarbeitete Bericht befasst sich mit der Entwicklung der erneuerbaren Energien und des konventionellen Kraftwerkparks sowie der Versorgungssicherheit im Land. Außerdem hat das ZSW untersucht, wie sich der Energieverbrauch, die Energieeffizienz sowie die Ausgaben für Energie in Baden-Württemberg im letzten Jahr entwickelt haben.

„Als bedeutender Wirtschafts- und Industriestandort wollen wir wissen, wie die Energiewende mit ihren unterschiedlichen Facetten in Baden-Württemberg voranschreitet und welche Auswirkungen damit für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen im Land verbunden sind“, sagte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller. Der jährliche Status-Bericht des ZSW stelle eine wichtige Grundlage für eine sachliche Diskussion über die Energiewende in Baden-Württemberg dar. Dies ermögliche es der Landesregierung, auf unerwünschte Entwicklungen zeitnah zu reagieren und geeignete Gegenmaßnahmen auf den Weg zu bringen, so der Minister.

Vorübergehende Zunahme an netzstabilisierenden Maßnahmen

Bei der Versorgungssicherheit belegt Deutschland dem Bericht des ZSW zufolge weiterhin eine Spitzenposition. Beim Strom bedeuten durchschnittlich 12,8 Minuten im Jahr 2016 eine der kürzesten Unterbrechungsdauern in ganz Europa. Auch im Gasnetz ist die Versorgungssicherheit mit einer bundesweiten Ausfallzeit von einer Minute pro Jahr als sehr hoch einzustufen.

Um das Stromnetz zu stabilisieren, müssen die Netzbetreiber sogenannte „Redispatch-Maßnahmen“ vornehmen. Während sich die Kosten hierfür in Gesamtdeutschland im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr fast halbiert haben, ist der Bedarf für solche Maßnahmen in Baden-Württemberg weiter gestiegen. Als Grund hierfür führt das ZSW vorübergehende Engpässe aufgrund der Zunahme von Netz-Ausbaumaßnahmen an, die es notwendig machten, Teile des Netzes um- oder abzuschalten. Laut ZSW seien die Kosten hierfür mit 4,3 Millionen Euro jedoch weiterhin vergleichsweise niedrig und machten im bundesweiten Vergleich nur rund zwei Prozent der Kosten aus. „Wir brauchen den Netzausbau im Land“, betonte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller. Die vorübergehende Zunahme an netzstabilisierenden Maßnahmen sei zu erwarten gewesen.

Baden-Württemberg führend bei Speicherlösungen

Das ZSW hat in seinem Bericht auch ein zunehmendes Interesse an dezentralen Speicherlösungen im Land festgestellt. Fast jede zweite neue Solaranlage im Leistungssegment bis 30 Kilowatt wurde im Jahr 2016 mit einem Batteriespeicher errichtet. Darüber hinaus werden in Pilotprojekten in Baden-Württemberg Einsatzmöglichkeiten von großen Stromspeichern, Maßnahmen des Lastmanagements sowie andere Flexibilitätsoptionen erprobt. „Das unterstreicht die führende Rolle Baden-Württembergs bei der Entwicklung eines umweltfreundlichen, nachhaltigen und sicheren Energiesystems“, so Minister Untersteller.

Zur Entwicklung der Energiepreise sagte Professor Frithjof Staiß vom ZSW: „Weil die Gesamtausgaben für Energie gemessen an der Wirtschaftsleistung recht stabil sind, kann man die generelle Bezahlbarkeit der Energiewende nicht ernsthaft in Zweifel ziehen. Wie bei jedem Transformationsprozess geht es aber auch hier in erster Linie um Verteilungsfragen, die immer wieder überprüft werden müssen, um dauerhaft Erfolge zu erzielen.“

Speziell zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft vor knapp zwei Wochen den Bericht „Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2016“ veröffentlicht.

Umweltministerium: Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg

Umweltministerium: Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2016

Weitere Meldungen

PV-Anlage auf dem Werkstattgebäude des LAD in Esslingen
Denkmalpflege

Neuer Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ ausgeschrieben

Umweltdaten 2024
Umweltzustandsbericht

Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Ein Mähdrescher erntet in Langenenslingen-Andelfingen ein Getreidefeld mit Wintergerste ab. (Bild: picture alliance/Thomas Warnack/dpa)
Landwirtschaft

Plan für Zukunft der Landwirt­schaft und biologische Vielfalt

Getreide
Landwirtschaft

Auszahlungen des Gemeinsamen Antrags 2024 laufen an

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Land fördert weitere Flurneuordnungen

Weihnachtsbaum-Anbau
Verbraucherschutz

Weihnachtsbäume aus dem Land sehr beliebt

Ein Elektroauto steht in Stuttgart an einer öffentlichen Ladesäule (Bild: © dpa).
Elektromobilität

Weitere Parkplatzflächen für mehr Ladepunkte

Ein Mähdrescher erntet in Langenenslingen-Andelfingen ein Getreidefeld mit Wintergerste ab. (Bild: picture alliance/Thomas Warnack/dpa)
Klimaschutz

Gutachten zu Klimaschutz­maßnahmen in der Landwirtschaft

Salbei-Glatthafer-Wiese auf einer Böschung im Frühsommer (Foto: © Dr. Tillmann Stottele)
Verkehrsflächen

Preisverleihung bei Wettbewerb „Straßenoasen“

Umweltministerin Thekla Walker (vorne achte von rechts) mit den Preisträgerinnen und Preisträgern des Umweltpreis für Unternehmen 2024
Nachhaltigkeit

Umweltpreis 2024 an acht Unternehmen verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Thomas Speidel (rechts) mit der Staufermedaille in Gold und der Urkunde. Im Hintergrund stehen Fahnen.
Auszeichnung

Staufermedaille in Gold für Thomas Speidel