Mit dem neuen Programm „Tanzförderung BW“ unterstützt das Land die Entwicklung von nachhaltigen Produktionsmöglichkeiten und stärkt freie Ensembles im Bereich Tanz und Performance. Zwei Kompanien erhalten jetzt erstmals über fünf Jahre eine gesicherte Finanzierung in Höhe von 30.000 Euro jährlich.
Das Land unterstützt das „La_Trottier Dance Collective“, eine Residenzkompanie am EinTanzHaus in Mannheim, und die „backsteinhaus produktion“ der Stuttgarter Tänzerin Nicki Liszta in den kommenden fünf Jahren mit jährlich 30.000 Euro.
Die Ensembles haben damit die Möglichkeit, sich national und international zu positionieren und in der Tanzszene stärker zu vernetzen. Zudem erhalten die beiden freien Tanz- und Performance-Ensembles durch das neue Förderprogramm mehr Planungssicherheit.
Neues Programm „Tanzförderung BW“
„Freie Tanz- und Performance-Ensembles bereichern Baden-Württemberg als attraktiven Standort für Künstlerinnen und Künstler. Mit unserem neuen Förderprogramm würdigen wir deren herausragende Arbeit und stärken die nationale und internationale Relevanz und Sichtbarkeit des Tanzes im Land“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski.
Mit dem neuen Programm „Tanzförderung BW“ bringt das Land die Entwicklung von nachhaltigen Produktionsmöglichkeiten voran und stärkt freie Ensembles im Bereich Tanz und Performance. „Tanzförderung BW“ knüpft an die über das bundesweite Programm TANZPAKT begonnene Exzellenzförderung an und ermöglicht eine kontinuierliche Konzeptionsarbeit. Erklärtes Ziel des Programms ist auch der verstärkte Fokus auf die nationale Präsenz wie internationale Ausstrahlung. Es soll künstlerische Entwicklungsperspektiven sowie längerfristige Produktions- und Präsentationsmöglichkeiten schaffen. Die Kompanien wurden bisher ausschließlich mittels Projektförderungen unterstützt und erhalten jetzt erstmals über fünf Jahre eine gesicherte Finanzierung.
Vom Kunstministerium gefördert werden künftig zwei bis drei hervorragende Tanzensembles über einen Zeitraum von fünf Jahren mit bis zu 30.000 Euro jährlich. In der ersten Förderrunde wurden die beiden Ensembles in Mannheim und Stuttgart ausgewählt.
„La_Trottier Dance Collective“
Mit Éric Trottier und seinem Ensemble „La_Trottier Dance Collective“ wurde ein landesweit wahrgenommenes Ensemble ausgewählt, dessen Gründer seine Fähigkeiten im internationalen Tanz erworben hat. Die Kompanie verfolgt einen vielfältigen Entwicklungsprozess, indem sie neue künstlerische Möglichkeiten auslotet, die sich durch die Digitalisierung und neue Medien ergeben. Neben touring-tauglicher Tanzpremieren mit neuen künstlerischen Stilmitteln integriert die Kompanie auch partizipatorisches Arbeiten. Dabei sucht das Ensemble den Austausch mit Bürgerinnen, Politikern oder Künstlerinnen und Künstlern anderer Genres vor Ort. So kann durch die Reflektion der eigenen Haltung die Diskussion um aktuelle gesellschaftlich relevante Fragen angestoßen werden und als „Outreach“ – im übertragenen Sinne zu verstehen als Feedback oder als Ergebnis des Austausches – wieder in die Stadtbevölkerung hineinwirken.
„backsteinhaus produktion“
Ähnlich dem „Outreach“-Gedanken sucht das langjährig zusammenarbeitende Team von „backsteinhaus produktion“ die Verbindung zwischen Bühnenraum und urbaner Kunst. Die Arbeiten des Ensembles, das mit dem Theater Rampe in Stuttgart zusammenarbeitet, bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Tanz und Theater. Die Gruppe wirkt in der freien Szene Stuttgarts und Umgebung und baut in jüngster Zeit auch ein bundesweites Netz aus.
Die Angebote für Ballett und Tanz in Baden-Württemberg sind, auch außerhalb der Staatstheater und kommunalen Bühnen, für Künstlerinnen und Künstler wie auch für das Publikum ausdifferenziert, vielfältig und regional verankert. Wichtige internationale Künstlerpersönlichkeiten arbeiten in Baden-Württemberg. Die freien Künstlerinnen und Künstler und freien Ensembles haben eine hohe Akzeptanz und Relevanz. Es gibt regionale und kommunale Netzwerke. Die landesweite Vernetzung und kulturpolitische Impulse erfolgen über die TanzSzene Baden-Württemberg e.V. Tanzeinrichtungen haben Teilhabeangebote und sind in der Zivilgesellschaft vernetzt.