Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, in Tübingen getroffen. Gemeinsam besuchten sie das Cyber Valley am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme sowie das Zentrum für Personalisierte Medizin am Universitätsklinikum Tübingen.
„Im internationalen Vergleich liegt Europa insbesondere bei der wirtschaftlichen Verwertung von Künstlicher Intelligenz noch hinter den USA und China zurück. Damit sich dieser Abstand nicht vergrößert, müssen wir unsere Kräfte bündeln. Wir benötigen einen europäischen Schulterschluss“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich des Besuchs der Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission und Kommissarin für Digitales und Wettbewerb, Margrethe Vestager.
„Brauchen KI ,Made in Europe‘, die Innovationen mit unseren Werten verbindet“
„Und wir brauchen eine KI ,Made in Europe‘, die Innovation mit unseren Werten verbindet. Es geht auch um unsere individuelle Freiheit und die Frage, wie KI-Anwendungen in unsere Gesellschaft hineinwirken. Das ist essentiell für die Akzeptanz dieser Technologien.“ Gemeinsam besuchten Vestager und Kretschmann das Cyber Valley am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme sowie das Zentrum für Personalisierte Medizin am Universitätsklinikum Tübingen.
„Wir haben gestern eine umfassende Digitalstrategie auf den Weg gebracht und ein Weißbuch zur Künstlichen Intelligenz vorgestellt“, so Vestager. „Deshalb freue ich mich sehr, heute das Tübinger Cyber Valley und das Universitätsklinikum zu besuchen und aus erster Hand zu erfahren, wie Künstliche Intelligenz verwendet wird. Ich möchte hier auch hören, wie sie am besten eingesetzt werden kann, zum Beispiel für die personalisierte Medizin.“
Land will Vorreiterrolle bei Entwicklung intelligenter Lösungen
„Mit dem Cyber Valley haben wir in Baden-Württemberg eine der größten Forschungskooperationen Europas aus Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Alleine meine Landesregierung hat über 100 Millionen Euro für diesen Innovationscampus investiert“, so Kretschmann. „Hier werden Spitzenforschung und Unternehmergeist miteinander verbunden, damit Baden-Württemberg die Vorreiterrolle bei der Entwicklung intelligenter Lösungen für Industrie, Mobilität und Medizin einnehmen kann.“ In den Gesprächen im Cyber Valley ging es insbesondere um die Initiative ELLIS, die europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler miteinander vernetzt und Standorte in Tübingen und Freiburg hat. „Europa steht in der Spitzenforschung in einem harten Wettbewerb, bei dem es die weltweit besten Köpfe zu gewinnen und zu halten gilt“, so Ministerpräsident Kretschmann.
Das Zentrum für Personalisierte Medizin sei ein Musterbeispiel für die Chancen, die die Künstliche Intelligenz für die Behandlung von Patientinnen und Patienten bietet, sagte Kretschmann. „Eine wirtschaftlich sinnvolle und gleichzeitig den Patienten schützende Erhebung und Nutzung von Gesundheitsdaten ist hierfür zentral.“ Beim Thema personalisierter Medizin sei Baden-Württemberg schon heute Vorreiter unter den Ländern. „Das Zentrum für Personalisierte Medizin arbeitet in unserem Forum Gesundheitsstandort mit. Dort vernetzen wir die Bereiche Gesundheitsforschung, -wirtschaft und -versorgung miteinander, schaffen Dialog und Austausch über Sektorgrenzen hinweg und fördern viele innovative Projekte. Für solche Projekte stellt die Landesregierung insgesamt 50 Millionen Euro für dieses und nächstes Jahr bereit“, so Ministerpräsident Kretschmann.
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Europäische Kommission: Weißbuch zur Künstlichen Intelligenz