Umwelt

Klimawandel erfordert Anpassungsstrategien

Das Möhlinwehr bei Breisach.

Beim 3. „Mainauer Nachhaltigkeitsdialog – Perspektiven für Mensch und Umwelt“ haben Vertreter von Kommunen aus Baden-Württemberg und dem schweizerischen und österreichischen Bodenseeraum mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Tourismus und Politik darüber diskutiert, wie sich Städte und ländliche Bereiche nachhaltig für den Klimawandel rüsten können.

Auf Einladung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der Lennart-Bernadotte-Stiftung kommen auf der Insel Mainau Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen aus Baden-Württemberg und dem schweizerischen und österreichischen Bodenseeraum mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Tourismus und Politik zusammen. Beim 3. „Mainauer Nachhaltigkeitsdialog – Perspektiven für Mensch und Umwelt“ diskutieren die weit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber, wie sich Städte und ländliche Bereiche nachhaltig für den Klimawandel rüsten können.

„Der Klimawandel ist Realität und längst auch in Baden-Württemberg und den angrenzenden Ländern angekommen. Dies können wir an einer Reihe verschiedener Entwicklungen wie der Zunahme von Temperaturextremen, länger andauernder Trockenperioden oder einer früher einsetzenden Obstbaumblüte festmachen,“ stellte Umweltminister Franz Untersteller zu Beginn der Veranstaltung fest. Er betonte: „Neben dringend notwendiger Maßnahmen für einen wirksamen Klimaschutz müssen wir auch strategische Maßnahmen zur Anpassung an die unvermeidbaren Klimaänderungen und ihre Folgen für Mensch, Umwelt und Wirtschaft auf den Weg bringen. Je früher wir uns auf die zu erwartenden Auswirkungen vorbereiten, desto geringer können wir die Schäden und Kosten halten.“

Strategie zur Anpassung an den Klimawandel

Aus diesem Grund habe die Landesregierung vor zwei Jahren eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen, so der Minister weiter. „Unsere Anpassungsstrategie stellt landesweit Risiken und Chancen der Folgen des Klimawandels dar und leitet hieraus eine Vielzahl an Empfehlungen für mögliche Anpassungsmaßnahmen ab. Diese umfassen so unterschiedliche Handlungsfelder wie die Bereiche Gesundheit, Stadt- und Raumplanung, Wald- und Forstwirtschaft, Tourismus, Naturschutz und Biodiversität oder Wasserhaushalt.“

Exemplarisch ging Minister Untersteller auf zwei Maßnahmen der Landesstrategie ein, die Städten und ländlichen Bereichen dabei helfen, sich nachhaltig für den Klimawandel zu rüsten: „Mit dem Programm Klimopass unterstützen wir seit 2011 nachhaltige Projekte von Forschungseinrichtungen und Kommunen zur Anpassung an den Klimawandel mit durchschnittlich rund einer Million Euro pro Jahr.“

Ein weiterer Schwerpunkt liege beim Hochwasserschutz, für den das Land jährlich Fördermittel in Höhe von rund 30 Millionen Euro bereitstelle. In diesem Zusammenhang wies Untersteller auf den im vergangenen Jahr veröffentlichten Leitfaden „Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg“ hin, der den Kommunen im Land aufzeige, wie sie entsprechenden Risiken beurteilen und welche Vorsorgemaßnahmen sie ergreifen könnten. Kommunen könnten für ein Starkregenrisikomanagement eine Förderung von bis zu 70 Prozent erhalten, ergänzte der Minister.

Thema „Klimawandel – Anpassungsstrategien für Stadt und Land“

„Wir freuen uns darüber, dass die Insel Mainau auch in diesem Jahr Veranstaltungsort des Austauschs zu den facettenreichen Aspekten der Nachhaltigkeit ist,“ sagte Björn Graf Bernadotte, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Lennart-Bernadotte-Stiftung mit Sitz auf der Bodenseeinsel im Vorfeld des Treffens. Das Thema des 3. Mainauer Nachhaltigkeitsdialogs „Klimawandel – Anpassungsstrategien für Stadt und Land“ sei auch für die Mainau GmbH von großer Bedeutung. „Wir legen Wert auf eine Balance aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Dabei ist es uns wichtig, immer wieder auch neue nachhaltige Lösungen zu erarbeiten und in das eigene umweltbewusste Handeln einzubinden“, so die Geschäftsführerin der Mainau GmbH Bettina Gräfin Bernadotte.

Für die Mainau GmbH spielt das Thema Wasser im Kontext des Klimawandels eine zentrale Rolle. Die Bodenseeinsel verfolgt bereits seit einigen Jahren Strategien zum nachhaltigen Wassermanagement und setzt diese konsequent um. Beispielsweise werden große Mengen an Frisch- beziehungsweise Trinkwasser allein dadurch eingespart, dass in einigen gastronomischen Betrieben der Insel wasserlose Urinale installiert wurden. Informationen über das globale Thema Wasserverbrauch und Anregungen zum eigenen wassersparenden Handeln bekommen Gäste der Mainau an der Station „Wasser“, die Teil des Nachhaltigkeitsparcours der Insel ist. Hier erfahren die Besucherinnen und Besucher zum Beispiel, wie viel Wasser für die Produktion von Kaffee oder des heimischen Computers verbraucht wird.

Im Fokus des Tourismusunternehmens steht auch die Reduktion von Treibhausgasen: „Wir setzen uns für die umweltschonende Anreise unserer Gäste zur Insel Mainau ein. Deshalb fördern wir Kombi-Angebote, bestehend aus Inseleintritt und An- und Abreise mit Bus, Bahn oder Schiff. Auch dies trägt dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der Mainau so klein wie möglich zu halten“, erklärte Bettina Gräfin Bernadotte.

Umweltministerium: Mainauer Nachhaltigkeitsdialog

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