Mit Blick auf die Folgen des Klimawandels hat Landwirtschaftsminister Peter Hauk eine gesamtgesellschaftliche Diskussion, die die Belange der Landwirte stärker in den Mittelpunkt stellt, gefordert. Es könne nicht sein, dass die Bauern die Zeche für den Klimawandel zahlen, so Hauk.
„Ohne die heimische Land- und Forstwirtschaft wird die Gesellschaft ihre Klimaschutzziele nicht erreichen können. Extreme Wetterereignisse nehmen in ihrer Häufigkeit und Heftigkeit zu, und schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Folgen des Klimawandels für unsere Bauern gravierend sein werden. Neben den vielfältigen Maßnahmen des Landes und der Branche zum Schutz vor den Klimafolgen brauchen wir eine gesamtgesellschaftliche Diskussion, die die Belange unserer Landwirte stärker in den Mittelpunkt stellt und sie nicht einseitig zum Buhmann macht“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, im Rahmen einer Landtagsdebatte.
Bewusste Entscheidung beim Griff ins Regal
„Durch den Kauf regionaler Produkte werden beispielsweise lange Transportwege vermieden und damit ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Auch sind die Agrar-Umweltstandards in weiten Teilen der Welt nicht annähernd so hoch, wie bei uns“, betonte Hauk. Baden-Württemberg setze deshalb auf eine heimische und bäuerlich geprägte Landwirtschaft, die die Menschen auch in Zukunft mit hochwertigen Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen versorge. „Wer etwas für den Klimaschutz tun will, der muss beim Griff ins Regal eine bewusste Entscheidung treffen“, so der Minister.
Es könne nicht sein, dass diejenigen, die mit ihrer Arbeit für mehr Klimaschutz stehen, am Ende die Zeche für einen Klimawandel zahlen, den die gesamte Gesellschaft verursacht habe.
Gemeinsam mit der Landwirtschaft Lösungen finden
Die Frostschäden des letzten Monats hätten gezeigt, dass jetzt gehandelt werden müsse. „Den Klimawandel können wir nur langsam aufhalten. Deshalb müssen wir die, deren Arbeit vom Wetter abhängt, fit für die Veränderungen des Klimas machen. Die Landwirte wollen Lösungen und keine Hilfen, wenn Katastrophen eingetreten sind. Sie wollen ihre Arbeit auch künftig im Einklang mit der Natur erbringen. Wir sind gefordert, gemeinsam mit der Landwirtschaft Lösungen zu finden, wie dies gelingen kann. Denkverbote darf es nicht geben“, betonte Hauk.
Dies gelte neben der Landwirtschaft auch für die Waldwirtschaft im Land. Bewirtschaftete Wälder seien hervorragende Klimaschützer und Holz sei ein überaus energieeffizienter Rohstoff, der das in im gespeicherte Kohlendioxid nahezu unbegrenzt speichern könne. Dies trage vor allem auch dazu bei, dass die Biodiversität erhalten werde. „Land- und Forstwirtschaft, Flurneuordnung, Jagd und Wildtiermanagement erbringen vielfältige Leistungen für den Erhalt der Biodiversität als Beitrag für den Klimaschutz. Wir setzen deshalb auf vielfältige Maßnahmen, für mehr Biodiversität nach der Devise: ‚Schützen durch Nützen‘“, so Peter Hauk.
„Die Artenvielfalt, die wir heute vorfinden, verdanken wir auch einer verantwortungsvollen Land- und Forstwirtschaft. Deshalb müssen wir diese Potentiale im Kampf gegen den Klimawandel nutzten“, forderte der Minister.