Das diesjährige Treffen der Landschaftserhaltungsverbände in Baden-Württemberg findet in Sulz am Neckar statt. Landschaftserhaltungsverbände seien unverzichtbare Netzwerker für das Wohl von Natur und Landschaft in Baden-Württemberg, sagte Umweltminister Franz Untersteller zu Beginn der Veranstaltung.
In Sulz am Neckar findet das Jahrestreffen der Landschaftserhaltungsverbände in Baden-Württemberg statt. Zu Beginn der Veranstaltung betonte Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller: „Der Schutz unserer einzigartigen und abwechslungsreichen Natur- und Kulturlandschaft ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Landesregierung hat den Naturschutz deshalb ins Zentrum ihrer Politik gerückt und dabei den Erhalt der artenreichen Tier- und Pflanzenwelt als Schwerpunkt definiert.“
„Mit dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt hat das Land Ende 2017 die finanziellen Voraussetzungen für erforderliche zusätzliche Maßnahmen zum Artenschutz geschaffen“, so der Minister. Eine Strategie zu entwickeln sei das Eine. Es bedürfe jedoch auch tatkräftiger Akteure, die die darin definierten Ziele umsetzen. Untersteller machte deutlich: „Ohne den beharrlichen Einsatz und das große Engagement der Landschaftserhaltungsverbände wäre der Schutz wichtiger Lebensräume und Landschaften sehr viel schwieriger.“ Landschaftserhaltungsverbände seien unverzichtbare Netzwerker für das Wohl von Natur und Landschaft in Baden-Württemberg.
Vor dem Hintergrund, dass Naturschutz und Landschaftspflege immer wieder neuen Bedingungen und Herausforderungen ausgesetzt seien, komme dem Netzwerken eine besondere Bedeutung zu. Franz Untersteller nannte in diesem Zusammenhang die Rückkehr des Wolfs nach Baden-Württemberg: „Die Rückkehr des Wolfs und die möglichen Gefahren für die Weidetiere zeigen, in welchem Spannungsfeld sich Naturschutz, Landschaftspflege, Land- und Weidewirtschaft und Artenschutz mitunter bewegen können. Die Akteure der Landschaftserhaltungsverbände sind dann oft erste Ansprechpartner für Landwirte, Schäfer, Kommunen und Verbände, aber auch für Bürgerinnen und Bürger.“ In ihrer Rolle als Mittler zwischen Landwirtschaft und Naturschutz leisteten sie bei den aktuellen Diskussionen eine sehr wertvolle Arbeit.
EU-Kommission bremst Erfolgsgeschichte des Naturschutzes
Baden-Württemberg ist sich seiner Verantwortung für die Tier- und Pflanzenwelt bewusst. Das Land investiert Jahr für Jahr viel Geld in den Naturschutz. 2018 stehen rund 75,5 Millionen Euro zur Verfügung, 2019 werden es gut 82 Millionen Euro sein. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung auf Landesebene hat der Naturschutzminister Grund zur Sorge. „Der Vorschlag der EU-Kommission für den mehrjährigen Finanzrahmen für den Zeitraum 2021 bis 2027 bleibt aus Sicht des Naturschutzes weit hinter den Erwartungen zurück“, erläuterte Untersteller. „Insbesondere enttäuscht mich die Absicht der Kommission, die Mittel zur Kofinanzierung etwa von Maßnahmen nach der Landschaftspflegerichtlinie, der sogenannten 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik, um 15 Prozent zu reduzieren.“
Bund und Länder sind sich einig, dass das letzte Wort hier nicht gesprochen sein kann. Untersteller dazu: „Die EU muss zwingend nachbessern, um die Probleme im Naturschutz in der nächsten Förderperiode ernsthaft und angemessen zu adressieren.“