Der Internationale Tag des Baumes am 25. April soll die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein halten. In Baden-Württemberg gibt es über 800 Millionen Waldbäume, die wichtige Funktionen zum Wohl von Mensch und Natur erfüllen.
„In den Wäldern Baden-Württembergs stehen auf rund 1,4 Millionen Hektar Wald insgesamt über 800 Millionen Bäume, die uns mit guter Luft, sauberem Wasser und dem nachwachsenden und klimafreundlichen Bau- und Werkstoff Holz versorgen. Darüber hinaus bieten unsere Wälder Raum für die Erholung der Bevölkerung und sind Rückzugsort für viele Tier- und Pflanzenarten. Der Internationale Tag des Baumes ist ein guter Anlass, um auf die große Bedeutung der Bäume und der Waldwirtschaft für unsere Gesellschaft aufmerksam zu machen“, sagte Forstminister Peter Hauk mit Blick auf den Internationalen Tag des Baumes, der jährlich am 25. April begangen wird. Die nachhaltige und pflegliche Bewirtschaftung der Wälder durch die Waldbesitzer und Forstexperten sei ein Garant für die Walderhaltung im Land.
„Die wichtige Arbeit der rund 240.000 Waldbesitzer und der Experten der Forstverwaltung im Land schafft die Grundlagen, damit die Bäume ihre vielfältigen Funktionen zum Wohl von Mensch und Natur erfüllen können. Dies wird besonders vor dem Hintergrund der Folgen des rasant fortschreitenden Klimawandels mehr als deutlich“, erklärte Forstminister Hauk. Der lange Lebenszyklus eines Baumes könne nicht Schritt halten mit den sich rasch ändernden Umweltbedingungen. Es sei deshalb wichtig, die Bäume durch entsprechende Pflegemaßnahmen in ihrer Vitalität zu stärken und die Wälder weiter in Richtung Klimastabilität umzuformen. „Leitbild unserer Waldbewirtschaftung in Baden-Württemberg sind gepflegte, stabile und klimaresiliente Mischwälder, die ihre vielfältigen Aufgaben auf lange Sicht und auch für kommende Generationen erfüllen können. Daran arbeiten wir gemeinsam mit den Waldbesitzern“, betonte Minister Hauk.
Der Wald in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg ist bundesweit eines der waldreichsten Länder.
- Es ist auf einer Fläche von rund 1,4 Millionen Hektar und zu rund 38 Prozent von Wald bedeckt.
- In baden-württembergischen Wäldern stehen knapp 20 Milliarden Bäume, die größer sind als 20 Centimeter. Davon sind rund 830 Millionen Bäume in 1,3 Metern Höhe stärker als 7 Centimeter. Auf jeden Einwohner im Land entfallen davon 78 Bäume, wobei die Spanne in den Kreisen von drei Bäumen im Stadtkreis Mannheim bis zu 251 Bäumen im Landkreis Freudenstadt reicht.
- Fichte, Buche, Tanne, Kiefer und Eiche nehmen über drei Viertel der Waldfläche ein und prägen das Waldbild des Landes. Nennenswerte, wenn auch kleinere Anteile haben Esche, Bergahorn, Douglasie, Lärche, Hainbuche, Birke und Erle.
- Seit 1987 nimmt der Anteil der Laubbäume kontinuierlich zu: Im Gesamtwald von damals 36,1 Prozent auf heute 46,8 Prozent.
- Über 71 Prozent der Bestände sind sehr gut gemischt, lediglich rund 13 Prozent gelten als Reinbestände, Tendenz sinkend.
- Der Anteil der sehr naturnahen und naturnahen Bestockungen liegt bei über 50 Prozent und hat sich in den vergangenen Jahren ständig erhöht.
Internationaler Tag des Baumes
Die Idee für den Tag des Baumes stammt aus dem 19. Jahrhundert. Sie geht auf den Farmer und Journalisten, Julius Sterling Morton, zurück. Er gehörte zu den ersten Siedlern Nebraskas (USA). In der dortigen Landschaft gab es nur wenige Bäume. Sterling Morton begann zunächst erfolgreich sein Grundstück zu bepflanzen. Im Jahre 1872 schlug er vor, den „Arbor Day“ einzuführen, einen Feiertag zum Bäume pflanzen. Gleich beim ersten Mal wurden mehr als eine Million Bäume in Nebraska gepflanzt und nach und nach verbreitete sich die Idee.
Am 27. November 1951 beschlossen die Vereinten Nationen den Tag des Baumes. Er soll die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein halten. Der deutsche „Tag des Baumes“ wurde erstmals am 25. April 1952 begangen. Bundespräsident Theodor Heuss und der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bundesminister Robert Lehr, pflanzten im Bonner Hofgarten einen Ahorn.
In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg waren die Deutschen Wälder in Folge von Reparationshieben übernutzt. So wurde in den ersten Nachkriegsjahren zwischen neun bis 15-mal mehr Holz eingeschlagen, als nachwachsen konnte. Hinzu kam, dass die Kohleförderung nicht ausreichend war, um die Haushalte zu versorgen und deshalb verstärkt Brennholz eingeschlagen wurde. Der Tag des Baumes 1952 diente der Rückbesinnung auf die Nachhaltigkeit – einem Prinzip, das seit 300 Jahren das Handeln der Forstwirtschaft geprägt hatte.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Wald und Naturerlebnis