Mit einem Notfallplan leistet die Landesregierung eine kurzfristig wirksame und effektive Hilfe für den Wald und die Waldbesitzer. Das Land stellt dafür in den kommenden beiden Jahren jeweils 40 Millionen Euro zur Verfügung. Auch der Bund beteiligt sich.
„Die Folgen der Trockenjahre 2018 und 2019 sind dramatisch. Im ganzen Land gibt es massive klimabedingte Schäden an praktisch allen Baumarten. Den Wald als Klimaschützer, Rohstofflieferant und Rückzugsort für viele Tier und Pflanzenarten zu erhalten ist eine wichtige Aufgabe, bei der die Waldbesitzer auf die Unterstützung durch die Gesellschaft angewiesen sind. Im Kern unseres Notfallplans steht die rasche Wiederbewaldung der geschädigten Flächen mit klimaresilienten Baumarten“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk. Für den kommenden Doppelhaushalt 2020/21 seien für den Notfallplan jährlich 40 Millionen Euro an Landesmitteln vorgesehen. Zusätzlich habe der Bund eine Erhöhung der Mittel an der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) in Höhe von voraussichtlich je 12,5 Millionen Euro zugesagt.
„Insgesamt hat unser Notfallplan somit ein Volumen von jährlich rund 53 Millionen Euro. Das sind rund 106 Millionen Euro in zwei Jahren. Diese Gelder fließen in fünf Aktionsfelder mit insgesamt 37 umfassenden Maßnahmen“, erklärte Minister Hauk. Neben der Wiederbewaldung werde die Forschung mit einer Million Euro jeweils für 2020 und 2021 ausgebaut. Aufgabe sei es, sich intensiv der Klimafolgenforschung zu widmen und weiter an Modellen für die Wälder der Zukunft zu arbeiten. Daneben seien 250.000 Euro für die Vervollständigung der Standortskartierung eingeplant, die die Grundlage aller Baumartenempfehlungen bilde.
Personalkörper der forstlichen Dienststellen gestärkt
„Das Feld Krisenmanagement, Beratung und Kommunikation enthält unter anderem eine breit angelegte Infokampagne und die gezielte Verbesserung der Kommunikationsstrukturen, um die Reaktionsfähigkeit im Krisenfall zu erhöhen. Je weniger Schadholz im Wald verbleibt, desto geringer ist die Gefahr von Schädlingsbefall an den noch gesunden Bäumen“, erklärte der Forstminister.
Mit 130 neuen Stellen werde der Personalkörper der forstlichen Dienststellen auf allen Ebenen gestärkt. Damit könne die qualifizierte Betreuung und Beratung der Waldbesitzer weiter intensiviert werden. Mit dieser Zusage könne auch der seitherige Trend des Personalabbaus im Forst gestoppt werden. Mit der grundsätzlichen Fortführung des Einschlagsstopps im Staatswald für Nadelfrischholz werde der Holzmarkt entlastet.
Land unterstützt Waldbesitzer
„Bereits dieses Jahr konnten wir den Waldbesitzern durch eine Verdoppelung der Fördermittel helfen. Dafür wurden kurzfristig drei Millionen Euro bereitgestellt. Für das kommende Jahr ist eine Förderung der waldschutzwirksamen Aufarbeitung vorgesehen. Die aktuellen Holzpreise decken die Aufarbeitung von Schadholz nur knapp, teilweise ist die Aufarbeitung sogar defizitär. Die Waldbesitzer können auf die Unterstützung des Landes zählen“, so der Minister
Ein wichtiges neues Förderelement sei auch der kurzfristig umsetzbare Einsatz von Hilfskräften, die als Unterstützung im Bereich des Borkenkäfermonitorings helfen können, um weitere Verbreitung des Borkenkäfers einzudämmen. Außerdem sollen Waldbesitzer bei Maßnahmen der Verkehrssicherung unterstützt werden.
„Unser Notfallplan mit seinen kurzfristigen Maßnahmen soll in einem weiteren Schritt von einem Masterplan abgelöst werden, mit dessen Erarbeitung aktuell begonnen wird. Der Masterplan enthält mittel- und langfristige Maßnahmen, die die Stärkung des Ökosystems Wald im Fokus haben. Innerhalb eines internationalen Waldkongresses Mitte 2020 in Baden-Württemberg soll er breit diskutiert und ergänzt werden“, so Minister Hauk.