Bundesrat

Gesetz zum Staatsangehörigkeitsrecht im Bundesrat

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
Minister Strobl spricht im Bundesrat

Im Bundesrat wurde das Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts diskutiert. Innenminister Thomas Strobl spricht sich für eine grundlegende Überarbeitung des Gesetzes aus.

„Gut integrierten ausländischen Personen möchten wir die deutsche Staatsangehörigkeit verleihen – darüber sind wir uns einig. Allerdings verkennt die Bundesregierung mit dem vorliegenden Gesetz, dass die Einbürgerung ein hohes Gut ist. Sie kann deshalb erst am Ende einer gelungenen Integration stehen. Die Bundesregierung hingegen sieht die Einbürgerung als Schritt zur Förderung von Integration und Teilhabe. Das ist nach meiner festen Überzeugung die falsche Reihenfolge – sie muss richtigerweise sein: Zunächst integriert man sich, dann erfolgt die Einbürgerung. Es ist der falsche Weg, mit der Einbürgerung erst einen Anreiz zur Integration setzen zu wollen. Der Gesetzentwurf sollte deshalb – und auch aus weiteren Gründen – noch einmal grundlegend überarbeitet werden“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Baden-Württembergs, Thomas Strobl, am 2. Februar 2024 in Berlin anlässlich der Sitzung des Bundesrats. Die vom Bundestag am 19. Januar 2024 verabschiedete Reform des Staatsangehörigkeitsrechts stand am 2. Februar 2024 auf der Tagesordnung des Bundesrates.

„Der Gesetzentwurf hat zahlreiche weitere handwerkliche Fehler: So soll die Einbürgerung künftig bereits nach fünf Jahren möglich sein. Für eine gelungene Integration benötigen die Menschen, die nach Deutschland kommen, erfahrungsgemäß weit mehr Zeit als fünf Jahre. Dies zeigen die statistischen Zahlen der Eingebürgerten in den vergangenen fünf Jahren: Bundesweit erhielten Personen die Einbürgerung nach einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 16,3 Jahren. Die Bundesregierung verfolgt zudem das Ziel, Einbürgerungen schneller und einfacher zu ermöglichen. Die geplanten Regelungen mit vielen neuen unbestimmten Rechtsbegriffen und mit Ermessensspielräumen werden in der Praxis aber das Gegenteil bewirken. Dabei können die Einbürgerungsbehörden in vielen Ländern schon heute die deutlich gestiegene Zahl an Einbürgerungsanträge nicht in einer angemessenen Zeit bearbeiten. Damit bleiben die Einbürgerungsbehörden im Wesentlichen sich selbst überlassen, Lösungen zu finden. Die Bundesregierung lässt die kommunale Familie hier wieder allein.

Auch die Erwartungen der ausländischen Menschen, die auf dieses Gesetz setzen, werden bei Weitem nicht erfüllt werden: Sie werden lange warten müssen, bis über ihren Einbürgerungsantrag entschieden ist. Das wird Unmut auslösen: kein guter Start in die deutsche Staatsbürgerschaft. Den Unmut werden die Einbürgerungsbehörden vor Ort spüren“, so Minister Thomas Strobl.

Weitere Meldungen

Vor nächtlichem Himmel ist ein gelbes Schild mit der Aufschrift „Waffen verboten“ zu sehen. Zudem befinden sich auf dem Schild durchgestrichene Piktogramme von einer Schusswaffe, einem Messer, einem Schlagstock und einer Reizgasdose.
Sicherheit

Verbot von Waffen und Messern im ÖPNV

von links nach rechts: Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek, Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge Dr. Hans-Eckhard Sommer und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Justiz

Mehr Rückführungen in 2024 auf Westbalkan

Landtagsgebäude von Baden-Württemberg in Stuttgart.
Wahlen

Landtagswahl 2026 findet am 8. März statt

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
Polizei

Europaweite Kontrollen gegen Raser

Im Rosengarten im Park der Villa Reitzenstein spielt eine Band vor Publikum.
Parköffnungen

Kulturprogramm 2025 im Park der Villa Reitzenstein

Balingen: Ein Motorradfahrer fährt an einer Kurvenleittafel aus Kunststoff vorbei. (Foto: © dpa)
Polizei

Kontrollen zum Start der Motorradsaison 2025

Jugendliche mit Abstimmungskarten in einem Saal
Jugendliche

Erfolgreicher Jugendkongress auf der Bodensee-Konferenz

Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges auf dem Dienstpferd „Harro“ und Polizeioberkommissarin Rebecca Schneider, Stammreiterin des Pferdes.
Justiz

Gentges tauft Polizeipferd auf den Namen Harro

Schaubild mit wesentlichen Zahlen zur Hochschulfinanzierungsvereinbarung III von 2026 bis 2030.
Hochschulen

Land sichert Finanzierung der Hochschulen bis 2030

Blaulicht und Schriftzug "Stopp Polizei" auf einem Einsatzfahrzeug.
Polizei

Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 des Bundes vorgestellt

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Migration

20 Projekte für Frauen mit Zuwanderungsgeschichte

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Energiewirtschaft

Einsparpotenzial beim klimaneu­tralen Umbau des Energiesystems

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. April 2025

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 1. April 2025

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Fachkräfte

Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften startet