Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege und Behindertenhilfe

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.

Das Land investiert fünf Millionen Euro in Projekte des Europäischen Sozialfonds gegen den Personalmangel in der Pflege und Behindertenhilfe. Das Angebot schafft Ausbildungsperspektiven und leistet zugleich einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel.

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration unterstützt mit Mitteln der Europäischen Union (EU) und des Landes Baden-Württemberg die Assistierte Ausbildung in Pflegehilfe und Alltagsbetreuung sowie erstmals auch in Heilerziehungspflege und Heilerziehungsassistenz. Ein entsprechender Projektaufruf (PDF) ist nun vom Europäischen Sozialfonds (ESF) veröffentlicht worden. „Wir erhöhen das Fördervolumen bei diesem Aufruf kräftig um 1,5 Millionen Euro auf rund fünf Millionen Euro“, sagte Sozialminister Manne Lucha. Diese Mittel kommen aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) und werden durch Landesmittel ergänzt.

Beitrag gegen Fachkräftemangel

Neben der Kranken- und Altenpflege besteht auch in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen ein akuter Fachkräftemangel. „Wir schaffen mit diesem Angebot Ausbildungsperspektiven und leisten zugleich einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel in diesen gesellschaftlich so wichtigen Bereichen. Mit dem Aufruf sprechen wir vor allem junge Menschen an, die im sozialen Bereich arbeiten wollen und für die Ausbildung noch Unterstützung brauchen“, so der Minister.

Bei der Ausbildung für Berufe der Pflegehilfe und Alltagsbetreuung, die in Einzelfällen auch ohne Schulabschluss begonnen werden kann, liegt die Abbruchquote höher als bei den Ausbildungen zur Pflegefachkraft. Viele ausgebildete Helferinnen und Helfer schließen an die Helferausbildung die Pflegefachkraftausbildung an. Daraus ergebe sich ein Handlungsbedarf, sagte Minister Lucha: „Wir investieren in die Menschen, um alle Potenziale der Gesellschaft zu mobilisieren. Durch gezielte Förderung wollen wir die Zahl der Ausbildungsabbrüche verringern und den Übergang in eine Fachkräfteausbildung unterstützen.“

Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen und das Bundesteilhabegesetz haben die Rechte von Menschen mit Behinderungen deutlich gestärkt und fordern eine adäquate Umsetzung, um die umfassende und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu sichern. Minister Lucha: „Um dieses Ziel zu erreichen, bauen wir die inklusive Infrastruktur und die personenzentrierten Leistungen im Land aus. Auch hier brauchen wir verstärkt qualifiziertes Personal.“

Ausbildungsassistenz seit vielen Jahren bewährt

Viele Einrichtungen zögern noch, wenn sich Menschen mit erkennbar erhöhtem Förderbedarf bei ihnen bewerben. Die assistierte Ausbildung arbeitet nach dem Prinzip einer sozialpädagogisch begleiteten Ausbildung und hat sich im Bereich der dualen Ausbildung bereits seit vielen Jahren bewährt. Bei schulischen Ausbildungen können jedoch keine Ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) an Auszubildende ausbezahlt werden. Hier setzt das Land mit der ESF-Förderung an. Sie wird nun zusätzlich zur Pflegehilfe und Alltagsbetreuung auch auf die Heilerziehungspflege und die Heilerziehungsassistenz ausgedehnt.

Die geförderten Projekte richten sich vor allem an junge Menschen unter 25 Jahren. Es können aber auch Personen bis 45 Jahre oder älter davon profitieren, zum Beispiel Berufsrückkehrerinnen oder Alleinerziehende. Wegen ihrer besonderen Benachteiligung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sollen Alleinerziehende und Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund bevorzugt aufgenommen werden.

Die dreijährige Förderung bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2027. Projekte können grundsätzlich bis zu 40 Prozent aus dem ESF Plus gefördert werden.

Europäischer Sozialfonds Plus

Der Europäische Sozialfonds Plus ist auch in der Förderperiode 2021 bis 2027 das wichtigste Finanzierungs- und Förderinstrument der Europäischen Union für Investitionen in Menschen. Er zielt darauf ab, die Beschäftigungs- und Bildungschancen in der EU zu verbessern. Dafür stellt der ESF den Mitgliedsstaaten bereits seit 1957 Mittel zur Verfügung. Dem Land Baden-Württemberg stehen von 2021 bis 2027 rund 218 Millionen Euro für ESF Plus-Vorhaben zur Verfügung.

ESF Plus: Aktuelle Projektaufrufe des Förderbereichs Arbeit & Soziales

Weitere Meldungen

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil

Feuerwehrfahrzeug (Foto: dpa)
  • Feuerwehr

Landesjugend­feuerwehrtag 2024

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)
  • Schule

Informationen zum Thema „Hitzefrei“ an Schulen

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Plan eines Stadtgebiets, das farblich in unterschiedliche Bereiche eingeteilt wird
  • Wärmewende

Kommunen bei Wärmeplanung unterstützt

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Bevölkerungsschutz

Übergabe von neun Fahrzeugen an den Bevölkerungsschutz

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Zum 1. Juli 2024 übergibt Udo Götze, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales, den Vorsitz im Verwaltungsrat der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an Reiner Moser, Amtschef im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
  • Glücksspiel

Land übernimmt Vorsitz der Glücksspielbehörde

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Gruppenfoto (von links nach rechts): Der Erste Bürgermeister der Stadt Freiburg, Ulrich von Kirchbach, Minister Manne Lucha, die Vertreterin der Stadt Ulm, Sarah Waschler, der Landrat des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, und der Erste Landesbeamte des Landkreises Calw, Dr. Frank Wiehe, halten gemeinsam eine große Karte mit den Motiv der Ehrenamtskarte Baden-Württemberg in die Kamera.
  • Bürgerengagement

Erprobung der Ehrenamtskarte läuft erfolgreich

Eine Ratte schaut aus einem Käfig (Bild: © dpa, Ronald Wittek)
  • Tierschutz

Projekte zur Vermeidung von Tierversuchen gefördert

Ein Mann mit einem Smartphone in der Hand sitzt an einem Tisch vor einem Laptop.
  • Digitalisierung

Wohnsitzanmeldung auch digital möglich

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Wahlen

Endgültiges Ergebnis der Europawahl 2024

Visualisierung Neubau des Transfer Hub for Innovation in Society an der Pädago-gischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Bauen

Neubau eines Forschungszentrums in Schwäbisch Gmünd

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)
  • Wasserversorgung

Land fördert Neubau des Hochbehälters Langäcker

Ministerin Nicole Razavi bei der Verleihung des Staatspreises Baukultur 2024
  • Baukultur

Staatspreis Baukultur 2024 verliehen

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

Gewinner Elevator Pitch Bodensee-Oberschwaben
  • Startup BW

„Luftflug“ im Finale des „Start-up BW Elevator Pitch 2024“

von links nach rechts: Georg Graf Waldersee von Unicef Deutschland, Christine Langen, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und Oberbürgermeister Jörg Lutz
  • Auszeichnung

Bundesverdienstmedaille für Christine Langen