Forst

Erhöhtes Borkenkäferrisiko durch Sturmtief „Burglind“

Försterin markiert Baum

Vom Sturmtief „Burglindbeschädigte Bäume bergen ein gewisses Grundrisiko für unerwünschte Borkenkäfervermehrung. Daher sollten alle Forstbesitzer Fichtenbestände ab April und bis in den September hinein laufend auf Borkenkäferbefall kontrollieren.

„Sturmtief ‚Burglind‘ vom Januar dieses Jahres hat in vielen Wäldern im Land Bäume geknickt und geworfen. Mit Blick auf die im Frühjahr anstehende Schwärmsaison der Borkenkäfer sind die Waldbesitzer nun gehalten, fichtenreiche Waldbestände zu kontrollieren. Es geht darum, den Käfern bruttaugliches Material zu entziehen und befallene Bäume rechtzeitig vor Ausflug der Käfer unschädlich zu machen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk. Vor allem von einzelnen sturmgeschädigten Bäumen, die bislang unentdeckt geblieben seien, gehe eine Gefahr aus. Aufgearbeitete Stämme würden in Absprache mit der Holzindustrie rasch aus dem Wald abgefahren oder vor Ort entrindet.

„Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass unsere Strategie zur Bekämpfung der Borkenkäfer aufgeht. Eine saubere Waldwirtschaft ist die Grundlage für gesunde und leistungsfähige Nadelholzbestände. Und dazu gehört auch eine regelmäßige Kontrolle der Waldbestände auf Borkenkäferbefall“, erklärte der Forstminister. Auch Privatwaldbesitzer sollten ihre Fichtenbestände unbedingt ab Anfang April und bis in den September hinein immer wieder kontrollieren und sich in Zweifelsfällen an den für sie zuständigen Förster wenden. Ein Befall durch Borkenkäfer sei bereits im Anfangsstadium durch Bohrmehl oder Harztropfen deutlich zu erkennen.

„Ob uns der Borkenkäfer dieses Jahr im größeren Stil Probleme bereiten wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Der Witterungsverlauf der nächsten Wochen ist für die weitere Entwicklung des Käfergeschehens entscheidend. Wird es länger warm und trocken, könnte Gefahr drohen“, erklärte Minister Hauk. Die Forstexperten im Land würden den Verlauf durch entsprechende Monitoringmaßnahmen laufend überwachen.

Kennzeichen eines Käferbefalls

  • braunes Bohrmehl auf der Rinde, unter Rindenschuppen, auf Spinnweben, am Stammfuß und auf der Bodenvegetation.
  • Harztröpfchen und Harzfluss am Stamm, vor allem am Kronenansatz.
  • helle Flecken, sogenannte „Spiegel”, auf der Rinde durch die Tätigkeit der Spechte, wodurch größere Rindenstücke abfallen und das helle Splintholz sichtbar wird.
  • charakteristische Fraßbilder unter der Rinde.
  • Rötung.
  • Abfall grüner oder roter Nadeln.

Kontrollieren Sie Ihre Wälder!

  • alle stehenden Fichtenbestände.
  • nach Schadereignissen, Hiebsmaßnahmen und Pflegeeingriffen liegengebliebenes, bruttaugliches Material.
  • aufgearbeitetes, in der Nähe gefährdeter Bestände lagerndes Nadelholz.

Wann und wie häufig kontrollieren?

  • ab Anfang April bis Ende September.
  • je nach Gefahrenlage im ein- bis zweiwöchigen Turnus.
  • Kontrollen aussetzen bei starkem Wind oder Regen, da Bohrmehl weggeweht oder abgewaschen werden kann.

Wo und wie?

  • Kontrollen gezielt im Bereich vorjähriger Befallsorte.
  • In südexponierten Lagen und an aufgerissenen Bestandesrändern.
  • An Rändern von Windwurf- und Schneebruchnestern.
  • In allen Fichtenbeständen bei entsprechender Gefahrenlage.
  • An Jungwüchsen bei der Gefährdung durch Kupferstecher.
  • In älteren Beständen einzeln, das heißt Baum für Baum.
  • Befallene Bäume für den Einschlag auffällig markieren.

Nach den Kontrollen bitte reagieren

Können Sie das Holz nicht rechtzeitig aus dem Wald bringen, sind folgende Verfahren zu überlegen:

  • Hacken oder Stämme entrinden, sofern die Käfer noch nicht entwickelt sind.
  • Zur Reduktion des Befallsrisikos ist es erforderlich, vorhandenes bruttaugliches Material (frische Fichtenkronen, Resthölzer und Reisigmatten) unverzüglich aufzuarbeiten (Hacken, Mulchen, Abfahren). Frischer Stehendbefall durch den Kupferstecher ist nicht erkennbar. Daher ist es umso notwendiger, liegendes, bruttaugliches Material auf Kupferstecherbefall hin zu kontrollieren und bei Befall unverzüglich aufzuarbeiten.

Forst-BW Infoflyer zum Borkenkäfer

Weitere Meldungen

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
  • Schienenverkehr

Baden-Württemberg definiert den Fahrplan der Zukunft

Kühe auf der Weide
  • Landwirtschaft

Tierhaltungskennzeich­nungsgesetz umgesetzt

Visualisierung MINT Internat von Innen, Aula
  • Vermögen und Bau

Internats- und Schulgebäude für MINT-Exzellenzgymnasium

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Kürzungen bei Modulbera­tungen in der Landwirtschaft

Fidelius Waldvogel Tour 2024
  • Regionalkampagne

„VON DAHEIM-Tour“ 2024 startet

Kühe stehen auf einer Weide.
  • Landwirtschaft

Korrekturmöglichkeiten in FIONA nutzen

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Ländlicher Raum

Bis Ende August für „Spitze auf dem Land!“ bewerben

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Auswahlverfahren für Landarztquote abgeschlossen

Sieger des Schülerwettbewerbs ,Schüler machen sich für Tiere stark‘ ausgezeichnet
  • Tierschutz

Schülerwettbewerb „Schüler machen sich für Tiere stark“

Katze
  • Tierschutz

Urlaubszeit mit Haustieren

Trauben
  • Weinbau

Weinbau-Förderung startet am 15. Juli 2024

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
  • Streuobst

Eduard-Lucas-Medaille an Günter Kolb verliehen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. Juli 2024

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
  • Biodiversität

Streuobstkonzeption 2030 mit Maßnahmen für den Streuobsterhalt

Ein Wildschwein steht auf einem Plateau im Wald und beobachtet die Umgebung.
  • Tierschutz

Afrikanischer Schweinepest vorbeugen

Wald (Bild: © Archiv ForstBW - Fotografin Ulrike Klumpp)
  • Forst

Buchenzellstoff als nachhaltige Textilfasern

Weinprinzessin Sofia Hartmann, Weinkönigin Lucia Winterhalter und Weinprinzessin Verena Haßler
  • Weinbau

Neue Weinhoheiten gekürt

 Windräder stehen auf den Anhöhen in der Nähe des Kandels bei Waldkirch. (Bild: dpa)
  • Forst

Waldflächen bei Bruchsal für Windkraft bereitgestellt

  • Tierschutz

Frei Schnauze – Erkenne Qualzucht

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Juli 2024

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Eine Ratte schaut aus einem Käfig (Bild: © dpa, Ronald Wittek)
  • Tierschutz

Projekte zur Vermeidung von Tierversuchen gefördert

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

Bohnen
  • Ernährung

Stuttgarter Bohnentag

Blick in den Wald
  • Forst

Innovationen auf Holzbasis für Textilbranche