Mit einem neuen Ausbildungsbegleiter bei der Handwerkskammer Karlsruhe baut das Land das Programm „Erfolgreich ausgebildet – Ausbildungsqualität sichern“ weiter aus. Die Ausbildungsbegleiter unterstützen Auszubildende und Betriebe sowie Eltern und Lehrkräfte bei Problemen in der Ausbildung.
Im Rahmen des Landesprogramms „Erfolgreich ausgebildet – Ausbildungsqualität sichern“ gibt es ab 1. Oktober 2023 auch bei der Handwerkskammer Karlsruhe einen Ausbildungsbegleiter. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg stellt dafür 57.250 Euro bis Ende 2024 bereit. Damit sollen gefährdete Ausbildungsverhältnisse stabilisiert und die Zahl der Vertragslösungen verringert werden.
„Um die Fachkräfte von morgen zu sichern, müssen wir die Ausbildungsverhältnisse von heute festigen. Seit 2015 konnten wir über 5.800 Auszubildende und mehr als 500 Betriebe begleiten. In über 80 Prozent konnte ein Ausbildungsabbruch verhindert werden. Das ist eine hervorragende Bilanz, denn wir kämpfen um jede Ausbildung“, erklärte Arbeits- und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut in Stuttgart. „Ich freue mich sehr, dass unser flächendeckendes Angebot an Ausbildungsbegleiterinnen und -begleitern nun durch die Handwerkskammer Karlsruhe verstärkt wird“, so die Ministerin weiter.
Tipps und Hilfen für Auszubildende und Ausbilder
Durch die Ausbildungsbeleiterinnen und -begleiter des Wirtschaftsministeriums wurden landesweit bislang in rund 2.700 Informationsveranstaltungen, Seminaren und Workshops Tipps und Hilfen für Auszubildende, Ausbilderinnen und Ausbilder sowie weitere für die Ausbildung verantwortliche Personen in den Betrieben gegeben. Außerdem unterstützt das Förderprogramm vor allem kleine und mittlere Betriebe dabei, die Qualität der Ausbildung stetig an neue Entwicklungen anzupassen und zu verbessern. „Wenn nicht vermieden werden kann, dass ein Ausbildungsverhältnis beendet wird, führt dies nicht automatisch zu einem Ausbildungsabbruch. Oft kann in diesen Fällen die Ausbildung in einem anderen Betrieb oder einem anderen Beruf fortgesetzt werden kann“, sagte die Ministerin.
Die aktuell 26 Ausbildungsbegleiterinnen und Ausbildungsbegleiter unterstützen Auszubildende und Betriebe sowie Eltern und Lehrkräfte, wenn es in der Ausbildung Probleme gibt. Sie sind bei Trägern angesiedelt, die 30 Prozent der Projektkosten übernehmen. So auch die Handwerkskammer Karlsruhe. Daneben finanziert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die Koordinierungsstelle von „Erfolgreich ausgebildet“, die bei der Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und Mittelstand (BWHM GmbH) ansässig ist.
Abbruchgefährdete Ausbildungsverhältnisse erhalten
Auch im Gebiet der Handwerkskammer Karlsruhe blieben in den vergangenen Jahren viele Lehrstellen unbesetzt. Die Unterstützung der Betriebe in der Nachwuchswerbung und Fachkräftesicherung sieht die Kammer als wichtige Aufgabe an. Hauptgeschäftsführer Walter Bantleon erläuterte, dass im Kammerbezirk zuletzt 15,1 Prozent der Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst wurden. Das sei ein leichter Anstieg innerhalb der vergangenen drei Jahre. „Diese Entwicklung war Anlass, den Förderantrag für das Projekt Ausbildungsbegleitung zu stellen, um – in größerem Umfang als bisher über die Ausbildungsberatung möglich – abbruchgefährdete Ausbildungsverhältnisse zu erhalten“, so
Bantleon. „Vor allem kleine und mittlere Betriebe sollen bedarfsgerecht durch übergreifende und individuelle Maßnahmen unterstützt werden, sodass eine hohe Ausbildungsqualität sichergestellt wird.“
In der Region Karlsruhe gibt es mit der Handwerkskammer nun – neben der Q-Prints & Service gGmbH, die auch bisher mit der HWK Karlsruhe und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald kooperiert hat, sowie der Arbeitsförderung Karlsruhe gGmbH (afka) – eine dritte Anlaufstelle des Landesförderprogramms „Erfolgreich ausgebildet – Ausbildungsqualität sichern“.