Umweltstaatssekretär Andre Baumann hat bei einem Ortsbesuch dem vom mutmaßlichen Wolfsriss betroffenen Schäfer umgehende Entschädigung zugesagt. In der Nacht auf Montag kamen durch einen mutmaßlichen Wolfsangriff auf eine Schafsherde insgesamt 44 Tiere ums Leben.
Der Staatssekretär im Umweltministerium, Andre Baumann, hat sich am Nachmittag vor Ort ein Bild von den Schäden gemacht, die in der Nacht vom 29. auf den 30. April 2018 der mutmaßliche Angriff eines Wolfs auf eine Schafherde in der Nähe von Bad Wildbad angerichtet hat. Dabei sind 32 Tiere der Herde gerissen worden, weitere 12 mussten danach wegen ihrer Verletzungen getötet werden oder sind in Panik in der Enz ertrunken.
Schaden ist immens
Baumann sicherte dem Schäfer umgehende Hilfe zu, wenn tatsächlich ein Wolf für die Risse verantwortlich sein sollte. „Der Schaden ist immens. Wenn ein Wolf dafür verantwortlich ist, werden wir den Schäfereibetrieb umgehend entschädigen. Nach allem, was wir derzeit wissen, war es ein Wolf“, sagte Baumann. „Allerdings müssen wir die genetische Untersuchung abwarten, um absolute Sicherheit zu haben. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird bis Mitte nächster Woche vorliegen.“
Baumann zeigte sich erschüttert über das Ausmaß der Raserei innerhalb der großen Schafherde am Ufer der Ems. „Ich weiß, dass so ein Angriff die Existenz eines Betriebs gefährden kann. Die Schäferei in Baden-Württemberg steht ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand. Wölfe sind dafür nicht die Ursache, aber sie können das Problem, wie hier zu sehen, verschärfen.“
Baumann betonte, dass der gestrige Angriff auch nicht verhindert worden wäre, wenn der Wolf unter dem so genannten Jagdrecht stünde, wie es immer wieder gefordert werde. „Dem Wolf ist es herzlich egal, welches Recht für ihn gilt“, sagte Baumann. „Entscheidend ist, dass wir einen Weg gestalten, der beides zulässt, Wolf und Nutztierhaltung. Wir brauchen in Baden-Württemberg eine zukunftsfähige Schäferei und extensive Weidetierhaltung. Sonst können wir viele tausend Hektar Wacholderheiden und beweidete Kulturlandschaften nicht erhalten. Darum lassen wir die Schäferinnen und Schäfer nicht alleine.“