Hochwasserschutz

Drei Millionen Euro für Hochwasserschutz in Sinsheim

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Die Stadt Sinsheim erhält für den Gewässerausbau am Ilvesbach einen Landeszuschuss von fast drei Millionen Euro. Das Projekt ist einer von vielen Bausteinen des umfangreichen Maßnahmenkatalogs des Zweckverbands Hochwasserschutz Einzugsbereich Elsenz-Schwarzbach.

Die Stadt Sinsheim erhält für den Gewässerausbau am Ilvesbach einen Landeszuschuss von fast drei Millionen Euro. Den Förderbescheid hat Umweltminister Franz Untersteller im Rahmen des feierlichen Spatenstichs übergeben. Das Projekt ist einer von vielen Bausteinen des umfangreichen Maßnahmenkatalogs des Zweckverbands Hochwasserschutz Einzugsbereich Elsenz-Schwarzbach. Insgesamt enthält das Bauprogramm 50 überörtlich wirkende Hochwasserrückhaltebecken und mehrere innerörtliche Gewässermaßnahmen wie zum Beispiel Uferdamm, Bachaufweitung und Flutmulde. Bisher wurden etwa drei Viertel der Maßnahmen realisiert.

„Die Fluten im Jahr 2013 haben uns einmal mehr eindrucksvoll vor Augen geführt, welch dramatische Auswirkungen ein Hochwasser für Leib und Leben, für unsere Umwelt und für die Wirtschaft haben können,“ erinnerte der Minister. „Um die Risiken zu minimieren und drohende Schäden zu begrenzen, ist es enorm wichtig, dass sowohl das Land als auch die Kommunen in Maßnahmen zum Hochwasserschutz investieren.“

Ein vollständiger Hochwasserschutz sei technisch und ökonomisch zwar nicht zu machen, erklärte Untersteller. Aber was getan werden könne, müsse auch getan werden. „Der Zweckverband geht hier seit 20 Jahren mit gutem Beispiel voran,“ lobte der Minister dessen flächendeckendes Konzept. „Die Projekte, die im Verbandsgebiet bislang umgesetzt wurden, reduzieren die Abflussmenge in den Gewässern schon beträchtlich. Vor einem hundertjährlichen Hochwasserereignis werden die Menschen in der Region jedoch erst geschützt sein, wenn alle in der Konzeption des Zweckverbands vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt sind.“

Das Land Baden-Württemberg unterstützt Verbände und Kommunen in ihren lokalen wie auch in ihren überregionalen Aktivitäten zum Hochwasserschutz. Insgesamt stellt die Landesregierung in diesem Jahr rund 90 Millionen Euro zur Finanzierung von Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Verbesserung der Gewässerökologie bereit. Minister Untersteller ist überzeugt: „In Anbetracht der potenziellen Schäden eines Hochwassers ist es auf lange Sicht sinnvoll, entsprechende Schutzkonzepte zu unterstützen. Das Geld, das wir dafür aufbringen, ist gut angelegt.“

Weitere Informationen

Nach den verheerenden Überflutungen im Dezember 1993 und Juni 1994 im Einzugsbereich Elsenz-Schwarzbach mit einer Schadensbilanz von circa 150 Millionen Euro haben sich die betroffenen Gemeinden zu einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Unter Vorsitz des Regierungspräsidiums Karlsruhe empfahl die Arbeitsgruppe, Maßnahmen für einen 100-jährlichen Hochwasserschutz durchzuführen. Zur Umsetzung dieses Programms gründeten die Gemeinden im Juli 1997 den Zweckverband Hochwasserschutz Einzugsbereich Elsenz-Schwarzbach.

Das Verbandsgebiet umfasst über die Grenzen der Regierungsbezirke hinweg die Kommunen Aglasterhausen, Bad Rappenau, Bammental, Epfenbach, Eppingen, Eschelbronn, Helmstadt-Bargen, Ittlingen, Kirchardt, Lobbach, Mauer, Meckesheim, Neckargemünd, Neckarbischofsheim, Neidenstein, Obrigheim, Reichartshausen, Schwarzach, Sinsheim, Spechbach, Waibstadt, Wiesenbach und Zuzenhausen.

Die Ortslage Sinsheim profitiert zwar von den bereits realisierten Hochwasserschutzeinrichtungen. Die Maßnahmen reichen jedoch, wie abgelaufene Hochwasser in den Gewässern Elsenz und Ilvesbach zeigen, auch aufgrund der klimabedingt zunehmenden Starkniederschlagsereignissen nicht aus. Im Zuge einer aktuellen Flussgebietsuntersuchung unter Berücksichtigung der Klimaveränderung und der damit verbundenen Umsetzung der Hochwasserschutzkonzeption wird nun mit den Bauabschnitten III und IV der Ilvesbach ertüchtigt. Dadurch kann eine weitere deutliche Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Ortslage Sinsheim erreicht werden.

Besonders das Gebiet zwischen Stadthalle, Katharinenstift und Gmelin-Stadion unterliegt noch einer erheblichen Hochwassergefahr. Im Bereich des Freibadgeländes wird aufgrund der eingeschränkten Entwicklungsmöglichkeiten der Bachlauf in gleicher Trasse auf das neue Abflussprofil aufgeweitet. Auf der Seite des Schwimmbadweges wird eine konstruktive Lösung mittels Flussbausteinen erstellt, welche die neue Uferseite schützen soll. Auf der Freibadseite wird das Profil mit einer Zwischenberme aufgeweitet und an das Bestandsgelände angepasst.

Im weiteren Verlauf stromabwärts ist das Ziel, eine neue Linienführung für das Gewässer zu finden, die dem gewässertypischen Verlauf möglichst nahekommt. Die Gewässertrasse wird in Richtung Bahnkörper verschwenkt, der alte Bachlauf verfüllt und zum Leitdamm umfunktioniert.

Hochwasserschutzstrategie des Landes

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