Am 10. Februar 2021 fand das dritte CyberSicherheitsForum mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Cybersicherheit und Innovation statt. Im Zuge der Veranstaltung unterzeichneten Innenminister Thomas Strobl und Yigal Unna, Leiter des Israelischen National Cyber Directorats, eine Kooperationsvereinbarung. Beide Länder wollen beim Thema Cybersicherheit noch enger zusammenarbeiten.
„Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung einen enormen Schub verpasst. Immer weitere Lebens- und Arbeitsbereiche verschieben sich in die virtuelle Welt. Das hilft bei der Bewältigung der Pandemie, das schafft aber auch die Gefahr, sich angreifbarer zu machen. Daher müssen wir Innovationen schützen und selbst innovativ bleiben, um mit Cyberkriminellen Schritt zu halten oder ihnen voraus zu sein“, betonte der stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl bei der Eröffnung des dritten CyberSicherheitsForums. Es fand coronabedingt in einer „Home-Office-Edition“ rein digital statt. Unter dem Motto „Sicher. Innovativ. – Cybersicherheit und Innovation“ diskutierten Expertinnen und Experten mit Minister Thomas Strobl. Unterzeichnet wurde im Zuge der Veranstaltung außerdem eine Kooperationsvereinbarung mit dem Israel National Cyber Directorate.
Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit
„Ein Hochtechnologieland wie Baden-Württemberg muss Innovationen für Wirtschaft und Gesellschaft absichern, um im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können. Die Zahl der Cyberattacken nimmt jedoch immer mehr zu. Mit der Absicherung von Innovationen im Cyberraum leisten wir einen Beitrag zur Technologie-Souveränität Baden-Württembergs“, so Minister Thomas Strobl weiter.
Das CyberSicherheitsForum leistet jährlich seinen Beitrag zum interdisziplinären Austausch von Wirtschaft, Wissenschaft, Sicherheitsbehörden und Verwaltungen. Während des von Fachleuten geschätzten Programms diskutierten hochkarätige Referenten – unter anderem die Direktorin Cybersecurity Analytics and Defences des Fraunhofer SIT, Dr. Haya Shulman – über die Bedeutung von Innovationen für die Cybersicherheit. Die Auswirkungen der Quantentechnologie erläuterte der Vizepräsident der Gesellschaft für Informatik e.V. und Abteilungsleiter Research und Innovation der genua GmbH, Alexander von Gernler. Die Überleitung zu den Aktivitäten staatlicher Akteure lieferte Dr. Sandro Gaycken, der sich als Technikphilosoph und Cyberwar-Experte international einen Namen gemacht hat. Lisa Unkelhäußer, Cyber-Sicherheitsexpertin von IBM, lieferte einen Einblick, wie es Unternehmen gelingen kann, ihre Produkte und Ideen zu schützen.
Etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten die digitale Veranstaltung. „Wir bringen damit gezielt Verantwortliche, Sicherheitsexpertinnen und -experten und Unternehmerinnen und Unternehmer zusammen“, unterstrich Minister Thomas Strobl. Bundesweit und international waren Gäste zugeschaltet, mit denen der Digitalisierungsminister das Thema „Innovation und Cybersicherheit“ beleuchtete. Im Anschluss an die Veranstaltung bestand die Gelegenheit zum Netzwerken.
Kooperation mit Israel National Cyber Directorate
„Eine Binsenweisheit ist die Erkenntnis, dass Cybersicherheit keine Staatsgrenzen kennt. Es ist daher unerlässlich, dass wir uns Partner in Europa und auch international suchen. Gerade von Israel können wir viel lernen, was Cybersicherheit angeht. Deshalb ist es eine besondere Ehre, dass der Leiter des Israelischen National Cyber Directorats, Herr Yigal Unna, beim dritten CyberSicherheitsForum dabei ist und unsere schon sehr gute Zusammenarbeit nun mit einem Memorandum of Understanding besiegelt wird“, betonte Innen- und Digitalisierungsminister Thomas Strobl.
Bereits 2016 hatte Minister Thomas Strobl während seiner ersten Auslandreise als Stv. Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration Israel besucht und Gespräche über Digitalisierung und Cybersicherheit geführt. Im Januar 2020 folgte eine Delegationsreise der Abteilung „Digitalisierung“ nach Be‘er Sheva. Die Stadt in der Wüste Negev gilt als Cybersicherheits-Zentrum des Landes und ist Sitz des Cyberabwehrzentrums des Israel National Cyber Directorates (INCD). Das INCD ist für alle Aspekte rund um die zivile Abwehr von Gefahren aus dem Cyberraum zuständig und berät den Premierminister.
Mit dem nun geschlossenen Memorandum of Understanding wird die Partnerschaft zwischen Israel und Baden-Württemberg auf ein neues Fundament gestellt. Das Innenministerium des Landes und das INCD wollen künftig noch enger in folgenden Bereichen zusammenarbeiten:
- Informationsaustausch zu Cybersicherheit, Lagebildern und Maßnahmen zur Abwehr von Cyberangriffen
- Erfahrungsaustausch und Austausch von Informationen zur Förderung der Widerstandsfähigkeit und Erhöhung der digitalen Souveränität
- Austausch von Informationen über „best practices“
- Vernetzung von nationalen und internationalen Cyberpartnern
- Expertentreffen und Hospitationen
- Gegenseitige Besuche und gemeinsame Veranstaltungen
Das CyberSicherheitsForum
Das jährliche CyberSicherheitsForum ist eine Plattform zum fachlichen Austausch. Über persönlichen Kontakt bauen die Beteiligten außerdem ein starkes Netzwerk auf. Das CyberSicherheitsForum findet 2021 zum dritten Mal statt. Das Innenministerium hat in diesem Jahr gemeinsam mit seinen Partnern, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie dem Landeskriminalamt zu einer „Home-Office-Edition“ eingeladen.