Ausbrüche frühzeitig erkennen und verhindern: Die mobile Corona-Teststation CoVLAB leistet einen wichtigen Beitrag, um Justizvollzugsanstalten vor Covid-19 zu schützen. Justizminister Guido Wolf hat das innovative Projekt gewürdigt und eine positive Zwischenbilanz gezogen.
Seit Juli dieses Jahres ist die von der Baden-Württemberg Stiftung gemeinsam mit den medizinisch-diagnostischen Instituten an der Universitätsmedizin Mannheim entwickelte mobile Corona-Teststation CoVLAB in den Justizvollzugsanstalten Baden-Württembergs im Einsatz und führt vor Ort Reihentests auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 durch. Nach sechs Monaten und auf der Höhe der zweiten Infektionswelle würdigt Justizminister Guido Wolf das innovative Projekt und zieht eine überaus positive Zwischenbilanz. Erst Anfang Dezember hatte das CoVLAB in nur zwei Tagen 800 Personen in der JVA Freiburg getestet.
Ideale Lösung und immer noch bundesweit einmalig
Wolf sagte: „Ein unkontrollierbarer Infektionsausbruch innerhalb einer Justizvollzugsanstalt wäre gefährlich. Nach Kräften versuchen wir deshalb zu verhindern, dass das Virus überhaupt erst in eine Justizvollzugsanstalt hineingeschleppt wird. Das Labor auf Rädern stellt in diesem Punkt eine herausragende Hilfe dar. Es ist für unsere Zwecke die ideale Lösung und immer noch bundesweit einmalig. Was die Baden-Württemberg Stiftung da auf die Beine gestellt hat, war und ist für sehr viele Menschen eine enorme Unterstützung.“
Seit Ende Juli 2020 hat das CoVLAB die 17 Hauptanstalten im Land mitunter mehrfach angefahren und auch an 12 Landgerichten Halt gemacht. Darüber hinaus wurden auch zahlreiche Außenstellen bedient. Bei insgesamt 52 Test-Stopps wurden ca. 4.500 Personen getestet. Auf diese Weise konnte bei zehn Bediensteten eine zuvor unerkannt gebliebene Infektion festgestellt und so verhindert werden, dass es zu weiteren Ansteckungen innerhalb der Anstalt kam.
Wolf verwies auf den großen Einsatz aller Projektbeteiligten und dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Bediensteten in den Justizvollzugsanstalten für die sehr gute Zusammenarbeit: „Der reibungslose CoVLAB-Einsatz sorgt in den Justizvollzugsanstalten für erhebliche Entlastung. Der Test-Truck findet dort großen Anklang. Insbesondere empfinden die Bediensteten die Testmöglichkeit auch als Wertschätzung ihrer derzeit besonders schwierigen Arbeit.“
Ab 2021 auch bei der Bereitschaftspolizei und der Landesfeuerwehrschule im Einsatz
Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, ergänzt: „Mit dem CoVLAB sind wir so flexibel, dass es nicht nur im Rahmen von Routinetestungen der Anstaltsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zum Einsatz kommt, sondern auch bei Verdacht eines akuten Ausbruchsgeschehens in einer Anstalt unterstützen kann. Wir freuen uns, dass das mobile Testlabor ab Anfang 2021 außerdem bei der Bereitschaftspolizei und der Landesfeuerwehrschule zum Einsatz kommen wird.“
Anfang Dezember wurde bei einem Gefangenen der JVA Freiburg außerhalb der isolierten Zugangsabteilung ein positiver SARS-CoV-2-Befund festgestellt, woraufhin das CoVLAB seinen Einsatz nach Freiburg verlegte, um dort mit Unterstützung des medizinischen Vollzugspersonals umgehend insgesamt 800 Personen der Anstalt zu testen. Die Auswertung der Proben erfolgte nach bewährtem Muster direkt vor Ort im Labor des CoVLAB-Mobils sowie die Befundung durch die Universitätsmedizin Mannheim. Bei der Testung wurde nur ein Bediensteter positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Weitere Infektionen wurden erfreulicherweise nicht festgestellt. Die ergriffenen Maßnahmen zum Schutz der Gefangenen und Bediensteten waren insofern erfolgreich.
CoVLAB Baden-Württemberg
CoVLAB Baden-Württemberg ist eine mobile Corona-Teststation, die aus einem Modul zur Probenentnahme und einem Sicherheitslabor besteht. Das Projekt wurde speziell für Testungen auf eine SARS-CoV-2-Infektion entwickelt. Das Labor ist in ein 40-Tonner-Sattelaufliegerfahrzeug integriert und kann daher schnell und flexibel dort zum Einsatz kommen, wo der größte Bedarf an Testungen besteht. Das Labor entspricht Schutzstufe 2 der deutschen Biostoffverordnung und ermöglicht es, vor Ort mehrere hundert Personen an einem Tag zu testen. Von der Probenentnahme bis zur Laboranalyse sind es nur ein paar Schritte. Das spart Zeit, vermeidet Transporte und erhöht die Proben- und Ergebnisqualität deutlich. Die Testergebnisse werden am selben Tag mitgeteilt.