Coronavirus

Corona-Schnelltest in der Entwicklung

Mit Förderung des Landes entwickeln das Hahn-Schickard-Institut für Mikroanalysesysteme und die Spindiag GmbH in Freiburg einen Corona-Schnelltest. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich vor Ort über die Entwicklung informiert.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich über die Entwicklung der Corona-Schnelltests beim Hahn-Schickard-Institut für Mikroanalysesysteme und der Spindiag GmbH in Freiburg informiert. Das Wirtschaftsministerium fördert die Entwicklung der Tests zum Vor-Ort-Nachweis des Virus mit sechs Millionen Euro. „Ich freue mich sehr, dass wir dieses innovative Projekt in solch kurzer Zeit anstoßen konnten. Jetzt geht es darum, bei der weiteren Entwicklung der Tests möglichst schnell Fortschritte zu erzielen. Denn im Kampf gegen Corona dürfen wir keine Zeit verlieren“, sagte Hoffmeister-Kraut. Die Tests sollen bereits im Sommer dieses Jahres auf den Markt kommen.

Tests sollen im Sommer auf den Markt kommen

„Dieses Projekt zeigt, dass unsere Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Land in kürzester Zeit hochinnovative Lösungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hervorbringen können“, so die Ministerin. Bei der Spindiag GmbH in Freiburg wurde Hoffmeister-Kraut das mobile Testgerät, die Probennahme sowie die Durchführung eines beispielhaften Tests vorgeführt. Außerdem besichtigte die Ministerin die Fertigungslinie für die Herstellung der Testkartuschen bei Hahn-Schickard. „Besonders die einfache und sichere Testdurchführung bringt uns bei der Eindämmung der Virus-Ausbreitung einen großen Schritt voran“, so die Ministerin.

Testergebnisse nach 30 bis 40 Minuten

Bereits nach 30 bis 40 Minuten soll ein Ergebnis vorliegen. Das Wattestäbchen mit dem genommenen Abstrich wird ohne weitere Bearbeitung direkt in die Testkartusche eingeführt, sodass das Kontaminations- und Infektionsrisiko für das Personal minimiert werden kann. „Dies ermöglicht die Benutzung weit über Kliniken und Arztpraxen hinaus und bringt damit enorme Fortschritte. Beispielsweise wäre bei diesem Testverfahren auch ein Einsatz in Apotheken, Erste-Hilfe-Stationen, in Pflegeheimen, in Betrieben und vielen anderen Vor-Ort-Stellen denkbar“, sagte Hoffmeister-Kraut.

Prof. Dr. Roland Zengerle, Leiter des Hahn-Schickard-Instituts für Mikroanalysesysteme: „Das ist für uns ein großer Moment, in dem sich die langjährige Grundlagenforschung an der Uni Freiburg und die angewandte Forschung bei Hahn-Schickard bewähren. In den nächsten Monaten werden wir alle Kräfte mobilisieren und auf die Entwicklung der Coronatests hin bündeln, um unsere Ausgründung Spindiag bei den letzten Metern auf dieser langen Reise bestmöglich zu unterstützen. Wir brennen alle darauf, die Tests bald im realen Einsatz zu sehen.“

Dr. Daniel Mark, Geschäftsführer der Spindiag GmbH: „Wir erfahren täglich, welche dramatischen Auswirkungen die Corona-Krise auf die Gesellschaft und unsere Wirtschaft hat. Wir sehen es als unsere Pflicht an, mit unserer Lösung zum schnellen Nachweis von Krankheitserregern alles daran zu setzen, das Gesundheitssystem zu unterstützen und schnellstmöglich ein Produkt zum Nachweis von SARS-CoV-2 zu liefern. Wir sind sehr dankbar, mit der Förderung des Wirtschaftsministeriums nun wirklich mit allen vorhandenen Ressourcen an diesem Produkt arbeiten zu können.“

Das Testverfahren

Gemeinsam mit dem Start-up Spindiag hatte Hahn-Schickard bereits zuvor ein vergleichbares Point-of-Care-Testsystem für den Nachweis antibiotikaresistenter bakterieller Erreger entwickelt. Auf Basis dieser vorliegenden Plattform wollen die Beteiligten nun innerhalb weniger Wochen den Corona-Schnelltest entwickeln und zur Anwendungsreife bringen. Das innovative Konzept überzeugt dabei vor allem mit der geringen Testdauer von 30 bis 40 Minuten für zwei parallele Analysen sowie darüber hinaus durch einen hochsensitiven, zweistufigen „nested PCR-Ansatz“. Dabei werden zwei Stufen des gängigen Labor-Analysestandards „Polymerase-Kettenreaktion“ (polymerase chain reaction, PCR) in einem Testträger hintereinandergeschaltet. Dieses System ermöglicht erfahrungsgemäß Analysen mit einer hohen Genauigkeit.

Die hohe Sensitivität des Tests sorgt außerdem dafür, dass mit sehr wenig „Test-material“, wie etwa einem Speichelabstrich auf Wattestäbchen, sichere Testergebnisse erzielt werden können. Das System zeichnet sich vor allem durch die einfache und sichere Testdurchführung aus. Der Tupfer, mit dem der Nasen- oder Rachenabstrich vorgenommen wird, wird direkt in die Kartusche eingeführt. Es ist keine weitere Arbeit mit der Patientenprobe notwendig, sodass das Kontaminations- und Infektionsrisiko für das medizinische Personal minimiert wird.

Die von Professor Dr. Roland Zengerle und dem von ihm geleiteten Hahn-Schickard-Institut für Mikroanalysesysteme in Freiburg in enger Kooperation mit der Universität Freiburg über einige Jahre entwickelte Mikrofluidik-Struktur erlaubt es nicht nur, schneller und mit höherer Präzision als mit anderen Produkten zu messen, diese Technologie erschließt auch eine zukünftige Multiplexfähigkeit des Systems in Bezug auf weitere Erreger. So können beispielsweise auch mutierte Corona- oder Grippe-Viren parallel getestet werden. Als weiterer Vorteil des Verfahrens gilt, dass die Produktion der nur aus zwei Teilen bestehenden Testkartuschen deutlich kostengünstiger ist als bei anderen Systemen, deren Kartuschen zumeist aus deutlich mehr Einzelteilen aufgebaut sind. In Bezug auf die zu erwartenden Kosten ist das System von Hahn-Schickard und Spindiag auch im weltweiten Vergleich nach bisherigen Kenntnissen führend.

Pressemitteilung vom 16. November 2020: Vom Land geförderter Corona-PCR-Schnelltest geht an den Start

Sechs Millionen Euro für Corona-Schnelltests

Aktuelle Informationen zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Schlossplatz der Stadt Göppingen
  • Baukultur

Land fördert Gestaltungsbeiräte

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil

Feuerwehrfahrzeug (Foto: dpa)
  • Feuerwehr

Landesjugend­feuerwehrtag 2024

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)
  • Schule

Informationen zum Thema „Hitzefrei“ an Schulen

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Plan eines Stadtgebiets, das farblich in unterschiedliche Bereiche eingeteilt wird
  • Wärmewende

Kommunen bei Wärmeplanung unterstützt

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Bevölkerungsschutz

Übergabe von neun Fahrzeugen an den Bevölkerungsschutz

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Zum 1. Juli 2024 übergibt Udo Götze, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales, den Vorsitz im Verwaltungsrat der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an Reiner Moser, Amtschef im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
  • Glücksspiel

Land übernimmt Vorsitz der Glücksspielbehörde

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Gruppenfoto (von links nach rechts): Der Erste Bürgermeister der Stadt Freiburg, Ulrich von Kirchbach, Minister Manne Lucha, die Vertreterin der Stadt Ulm, Sarah Waschler, der Landrat des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, und der Erste Landesbeamte des Landkreises Calw, Dr. Frank Wiehe, halten gemeinsam eine große Karte mit den Motiv der Ehrenamtskarte Baden-Württemberg in die Kamera.
  • Bürgerengagement

Erprobung der Ehrenamtskarte läuft erfolgreich

Eine Ratte schaut aus einem Käfig (Bild: © dpa, Ronald Wittek)
  • Tierschutz

Projekte zur Vermeidung von Tierversuchen gefördert

Ein Mann mit einem Smartphone in der Hand sitzt an einem Tisch vor einem Laptop.
  • Digitalisierung

Wohnsitzanmeldung auch digital möglich

Visualisierung Neubau des Transfer Hub for Innovation in Society an der Pädago-gischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Bauen

Neubau eines Forschungszentrums in Schwäbisch Gmünd

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)
  • Wasserversorgung

Land fördert Neubau des Hochbehälters Langäcker

Ministerin Nicole Razavi bei der Verleihung des Staatspreises Baukultur 2024
  • Baukultur

Staatspreis Baukultur 2024 verliehen

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

Gewinner Elevator Pitch Bodensee-Oberschwaben
  • Startup BW

„Luftflug“ im Finale des „Start-up BW Elevator Pitch 2024“

von links nach rechts: Georg Graf Waldersee von Unicef Deutschland, Christine Langen, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und Oberbürgermeister Jörg Lutz
  • Auszeichnung

Bundesverdienstmedaille für Christine Langen