Forschung

Bundesweit erste Forschungsstelle Antiziganismus eröffnet

Konstituierende Sitzung des Rats für die Angelegenheiten der deutschen Sinti und Roma in Baden-Württemberg am 29. Juli 2014 in Mannheim (Foto: Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V.)

An der Universität Heidelberg hat die bundesweit erste Forschungsstelle Antiziganismus die Arbeit aufgenommen. Neben der Betrachtung der historischen Perspektive zur Stigmatisierung der Sinti und Roma soll die Forschungsstelle auch einen Dialog in der Öffentlichkeit anstoßen.

„Mit der Förderung der Forschungsstelle Antiziganismus setzen wir ein Zeichen – gegen das Schweigen, für die Aufklärung. Damit wird das Land auch seiner historischen Verpflichtung den Sinti und Roma gegenüber gerecht“, so Ministerin Bauer bei der Eröffnung der Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg. Die Eröffnungsfeier findet in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften statt, an der auch der Vorsitzende des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma, Daniel Strauß und der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, teilnehmen.

Dialog in der Öffentlichkeit anstoßen

Die neue Forschungsstelle ist deutschlandweit die erste eigenständige Forschungsstelle, die sich ausschließlich dem Thema Antiziganismus widmet. „Die Forschungsstelle kann – auch in der gegenwärtigen Diskussion um Inklusions- und Exklusionsprozesse – ein wichtiger Impulsgeber sein: Die Erkenntnisse der Forschung wirken in die Öffentlichkeit hinein, um –auch präventiv – antiziganistischen Einstellungen und der Abwertung von Bevölkerungsgruppen klar entgegenzutreten“, so Bauer.

Die neue Einrichtung wird aus Mitteln des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums finanziert. Die Forschungsstelle beschäftigt sich mit grundlegenden Fragen zu Ursachen, Formen und Folgen des Antiziganismus in den europäischen Gesellschaften vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Neben der Betrachtung der historischen Perspektive zur Stigmatisierung der Sinti und Roma soll die Forschungsstelle einen Dialog auch in der Öffentlichkeit zu diesem wichtigen Thema anstoßen.

Die sogenannten „Zigeunerforschung“ kritisch aufarbeiten

Grundlage für die Einrichtung der Forschungsstelle ist der Staatsvertrag zwischen dem Verband der Sinti und Roma Landesverband Baden-Württemberg (VDSR) und dem Land Baden-Württemberg. Dieser Staatsvertrag wurde im Jahr 2013 geschlossen. Nach Artikel 1 Absatz 2 dieses Staatsvertrags „streben das Land und der VDSR-BW gemeinsam insbesondere die Errichtung einer Forschungsstelle zur Geschichte und Kultur der Sinti und Roma sowie zum Antiziganismus an. Der kritischen Aufarbeitung der historisch von rassistischen Vorurteilen geprägten Geschichte der sogenannten ‚Zigeunerforschung’ ist dabei besonders Rechnung zu tragen.“

Die Forschungsstelle ist am Historischen Seminar der Universität Heidelberg angesiedelt. Das Konzept erarbeitete der Heidelberger Zeithistoriker Prof. Dr. Edgar Wolfrum mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Arbeitsbereichs Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa. Neben der Leitung werden der Forschungsstelle zwei in diesem Bereich ausgewiesene Forscher angehören; zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses werden außerdem zwei Promotionsstipendien vergeben. Aufgabe der Forschungsstelle wird es auch sein, Lehrveranstaltungen anzubieten. Die Einrichtung wird mit Mitteln in Höhe von jährlich rund 220.000 Euro durch das baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums finanziert.

Universität Heidelberg: Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften

Weitere Meldungen

Eine Ratte schaut aus einem Käfig (Bild: © dpa, Ronald Wittek)
  • Tierschutz

Projekte zur Vermeidung von Tierversuchen gefördert

Visualisierung Neubau des Transfer Hub for Innovation in Society an der Pädago-gischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Bauen

Neubau eines Forschungszentrums in Schwäbisch Gmünd

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

  • Heimattage

Vergabe der Heimattage für die Jahre 2027 bis 2029

Gruppenfoto aller Preisträger des Jugendbildungspreises DeinDing 2024 auf der Bühne des Stuttgarter Jugendhauses Cann
  • Jugendliche

Jugendbildungspreis „DeinDing 2024“ verliehen

Orchester auf der Bühne
  • Kunst und Kultur

17 Amateurmusik-Vereine mit Conradin-Kreutzer-Tafel geehrt

Startsignal zur nächsten Phase Cyber Valley
  • Künstliche Intelligenz

Erstes ELLIS Institut im Cyber Valley eröffnet

Regionalzug im gelb-schwarz-weißen Design von bwegt an der Haltestelle Maulbronn-West
  • Schienenverkehr

Zusatzzüge zum Maulbronner Klosterfest

Blick in den Wald
  • Forst

Innovationen auf Holzbasis für Textilbranche

Bescheidübergabe_Förderung_von_LoRaWAN
  • Digitalisierung

Land fördert smarte digitale Städte und Gemeinden

Firtz Genkinger in seinem Atelier
  • Digitale Kunstausstellung

Fritz Genkinger: Sportmotive prägen seine Arbeiten

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. Juni 2024

  • PODCAST ZUM BUNDESRAT

SpätzlesPress #3: Spacetalks mit Alexander Gerst

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch im KI-Start-up- und Innovationszentrum AI xpress in Böblingen
  • Kreisbesuch

Wirtschaftsministerin besucht Unternehmen im Landkreis Böblingen

Jurastudenten verfolgen in einem Hörsaal an der Universität in Freiburg die Vorlesung. (Foto: dpa)
  • Studium

Erneut steigende Studienanfängerzahlen

AI Incubator 2024, Foto: Cyber Valley
  • Forschung

Start-up-Netzwerk von Cyber Valley wächst weiter

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
  • Kunst und Kultur

Land schreibt Innovationsfonds Kunst 2024 aus

Wort-Bild-Marke der Innovationsallianz Baden-Württemberg
  • Forschung

38,6 Millionen Euro für Forschungsinstitute

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 11. Juni 2024

Zwei Grundschüler stehen an einer Straße vor einer Schule.
  • Verkehrssicherheit

Malwettbewerb für Verkehrssicherheit

Bauteil D Hochschule Heilbronn Vorlesungssaal
  • Vermögen und Bau

Saniertes Gebäude D der Hochschule Heilbronn übergeben

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) und Staatssekretär Arne Braun (links) in einem keltischen Streitwagen
  • Kultur

Heidengrabenzentrum eröffnet

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Förderung

„Hydrogen Valley Südbaden“ gefördert

Matthias Zeiser
  • Polizei

Neuer Präsident der Hochschule für Polizei

Schauspieler proben ein Theaterstück.
  • Kunst und Kultur

Neuer Landespreis für Dialekt ausgelobt