Staatsminister Florian Stegmann ist mit einer Fachdelegation nach Singapur gereist. Im Fokus der Reise stehen der Austausch über saubere Energietechnologien und Umwelttechnik. Außerdem geht es um Kooperationsmöglichkeiten bei Künstlicher Intelligenz. Baden-Württemberg plant, in Singapur ein Auslandsbüro zu eröffnen.
Staatsminister Dr. Florian Stegmann ist mit einer Fachdelegation nach Singapur gereist. Im Fokus der Reise stehen der Austausch über „Clean Energy Tech“ und Umwelttechnik. Außerdem geht es um Kooperationsmöglichkeiten bei Künstlicher Intelligenz (KI). „Singapur und Baden-Württemberg haben einiges gemeinsam – unsere Unternehmen haben eine hohe Innovationskraft und wir legen einen besonderen Fokus auf Forschungsexzellenz. Beide Länder sind Vorreiter beim Klimaschutz, bei umweltschonenden Produktionstechniken und innovativen Technologien für Ressourceneffizienz. Singapur verfolgt ehrgeizige Ziele für die Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit und ist bekannt für sein Vorhaben einer Green City. Die Reise nach Singapur bietet für uns deshalb ein hohes Lern- und Kooperationspotential“, sagte Staatsminister Florian Stegmann.
Eröffnung eines Auslandsbüros in Singapur geplant
Baden-Württemberg plant, in Singapur ein Auslandsbüro zu eröffnen. „Das Auslandsbüro soll einen kontinuierlichen Austausch ermöglichen und unsere Unternehmen und Hochschulen in der Zusammenarbeit unterstützen“, so Stegmann. Dieses Vorhaben kündigte der Staatsminister zum Auftakt der Delegationsreise an. Singapur gelte als Brücke in den ASEAN-Raum und habe großes Potential bei der Diversifizierung. „Wir müssen die Zusammenarbeit mit Partnern stärken, die wie wir die Nachhaltigkeit auch als erfolgreiches Geschäftsmodell sehen und die mit innovativen Technologien vorausgehen wollen. Größere Resilienz kann nur dann erreicht werden, wenn wir unsere Lieferketten, unsere Wirtschafts- und Wissenschaftsbeziehungen entsprechend aufstellen. Baden-Württemberg hat langjährige Verbindungen nach Singapur und diese Zusammenarbeit wollen wir gezielt weiter ausbauen“, sagte der Staatsminister. Das German Center unterstütze zum Beispiel seit 1995 Unternehmen, die nach Singapur expandieren wollen. Darüber hinaus sei die Partnerschaft mit Singapur zum Aufbau einer dualen Berufsbildung im letzten Jahr 30 Jahre alt geworden.
Die Delegationsreise steht im Zusammenhang mit den Asien-Pazifik-Leitlinien, die die Landesregierung derzeit entwickelt. Dazu findet am 1. Dezember 2023 in Stuttgart eine Auftaktveranstaltung mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und den Kommunen statt.
Programm der Delegationsreise
Am Donnerstag, 23. November 2023, besucht die Delegation Singapurs ersten Öko-Business-Park, den JTC Clean Tech Park. Dort werden umweltfreundliche Technologien und Lösungen erforscht und entwickelt. Anschließend steht der Besuch des Green Tech Festivals Singapore 2023 auf dem Programm. Am Abend findet ein Empfang unter dem Motto „THE LÄND meets Singapore – Clean Tech Edition“ statt.
Am Freitag, 24. November 2023, tauscht sich die Delegation zunächst mit Vertreterinnen und Vertretern von German Entrepreneurship Asia aus. Dabei wird es um das Innovations- und Start-up-Ökosystem in Singapur, den Standort Singapur in ASEAN für Clean Energy Tech und Kooperationsmöglichkeiten mit baden-württembergischer Industrie und Forschung gehen. Im Anschluss daran besucht die Delegation das Startup-Unternehmen Synectify, Hydroleap im Innovationskomplex „Singapore Water Exchange“ und das Unternehmen Evercomm, das sich mit Energiemanagement in der Industrie befasst.
Darüber hinaus sind im Rahmen der Reise weitere Gespräche geplant. Bei einem Austausch mit dem Vorsitzenden von Enterprise Singapore, Peter Ong, soll es unter anderem um den Auf- und Ausbau von Kooperationen mit Singapur gehen. Staatsminister Stegmann wird sich außerdem mit Dr. Janil Puthucheary, Senior Minister of State und Goh Wei Boon, CEO von der Government Technology Agency (GOV Tech), treffen, um über die Chancen von KI für die Transformation der Wirtschaft zu sprechen. Er informiert sich vor Ort auch über den Einsatz von KI in der Verwaltung – ein Bereich, in dem Singapur führend ist. Dabei stellt Stegmann die Text-Assistenz „F13“ vor, die auf generativer Künstlicher Intelligenz basiert und derzeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesverwaltung getestet wird.
Die Delegation um Staatsminister Stegmann setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der baden-württembergischen Hochschul- und Forschungslandschaft, sowie den Bereichen Politik und Wirtschaft zusammen. Neben Staatsminister Stegmann nehmen auch der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Daniel Karrais, sowie die ehemalige Wissenschaftsministerin Theresia Bauer an der Reise teil.
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Der Stadtstaat Singapur ist für Baden-Württemberg der wichtigste Export- und Importpartner in der ASEAN-Region.
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Singapur entwickelte sich zur erfolgreichsten Volkswirtschaft der Region. Wichtige Wirtschaftszweige sind Transport und Logistik, Finanzwirtschaft und industrielle Verarbeitung, insbesondere für die Elektronik- und Chemieindustrie. Das Land hat zahlreiche Handelsabkommen abgeschlossen, unter anderem 2019 das Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union (EU).
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Der „Green Plan 2030“ Singapurs, die nationale Nachhaltigkeitsstrategie, fasst die ambitionierten Ziele des Landes im Umweltbereich zusammen. Zentrale Säulen sind fünf Themen: City in Nature, Energy Reset, Sustainable Living, Green Economy und Resilient Future.
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Der flächenmäßig kleine Staat verfügt über viel Grünfläche und Naturreservate. Das Ziel City in Nature sieht vor, dass bis 2030 eine Million weitere Bäume gepflanzt und die Naturräume vergrößert werden. Weiterhin setzt Singapur auf die Begrünung von Gebäuden, um das Stadtklima zu verbessern.
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Bis 2030 will Singapur eine abfallfreie Stadt werden. Erwartet wird, dass Singapur sich in den nächsten Jahren zu einem der wichtigsten Zukunftsmärkte für Abfallrecycling innerhalb Südostasiens entwickeln wird.