Unter dem Motto „Ertragreiches Grünland auf der Schwäbischen Alb“ fand der 24. baden-württembergische Grünlandtag in Meßstetten statt. Auch dieses Jahr griff der Grünlandtag aktuelle Themen auf und bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine optimale Möglichkeit zum Austausch.
„Artenreiches Grünland prägt die Landschaft in Baden-Württemberg und hier auf der Schwäbischen Alb. Grünland ist ein wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft. Es steht für eine hohe Biodiversität und ist damit ein unverzichtbarer Lebensraum für zahlreiche heimische Tiere und Pflanzen. Daher ist es wichtig, die Grünlandflächen im Land zu erhalten“, sagte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch auf dem 24. baden-württembergischen Grünlandtag in Meßstetten (Zollernalbkreis).
Die Staatssekretärin betonte, dass den Landwirtinnen und Landwirten bei der Erhaltung des artenreichen Grünlands eine bedeutende Rolle zukäme. „Das Land unterstützt die Landwirtinnen und Landwirte bei der Erhaltung von Grünland – beispielsweise mit Prämien für Blütenreichtum oder für Weidegänge im Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)“, so Gurr-Hirsch.
Die Staatssekretärin betonte, dass das Grünland auch zur Eiweißversorgung in der Rindviehhaltung beitrage. „Grünland liefert eiweißreiche Futtermittel aus der Region. Unsere Landes-Eiweißinitiative unterstützt das Grünland – beispielsweise durch die Einsaat von Klee und Luzerne, um den Eiweißgehalt des Futters zu steigern. Das Land unterstützt außerdem den Anbau von Körnerleguminosen wie Sojabohnen, Ackerbohne und Erbsen durch intensive Beratung und Begleitung des Anbaus in Demonstrationsbetrieben. Das Landwirtschaftliche Zentrum in Aulendorf und das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg betreuen Demonstrationsbetriebe bei Fragen rund um den Acker- und den Futterbau“, erklärte die Staatssekretärin. Gurr-Hirsch betonte, dass mehr heimisches Eiweiß das Land unabhängiger von Importen gentechnisch veränderter Futtermittel aus dem Ausland mache und dem Wunsch vieler Verbraucherinnen und Verbraucher nach mehr Regionalität entspräche.
Ein weiterer Baustein für den Erhalt von Grünland sei der Ökologische Landbau in Baden-Württemberg. „Das Kompetenzzentrum ‚Ökologischer Landbau‘ auf der Hochburg in Emmendingen ist ein wichtiger Partner für die Landwirtinnen und Landwirte, die bewusst auf ökologischen Landbau umstellen wollen. Auf der Hochburg wird Bildung und Forschung betrieben – mit dem Ziel, die Praxis davon profitieren zu lassen“, so Gurr-Hirsch
„Baden-Württemberg ist auf eine leistungsfähige und strukturell ausgewogene Grünlandwirtschaft angewiesen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass unsere ländlichen Räume auch künftig innovative und vitale Lebens- und Wirtschafträume sind. Mein Dank gilt allen, die Grünland bewirtschaften und erhalten – ob im Haupt- oder Nebenerwerb oder ehrenamtlich engagiert“, sagte die Staatssekretärin.
Der baden-württembergische Grünlandtag
Der Grünlandtag ist eine Fachveranstaltung mit langer Tradition. Er wird jährlich an wechselnden Orten durchgeführt. Das breitgefächerte Informationsangebot greift jeweils die spezifischen Thematiken vor Ort auf und bietet wertvolle Anregungen für die Arbeit in der Landwirtschaft. Der baden-württembergische Grünlandtag findet seit 1992 jährlich statt. Er wird gemeinsam vom landwirtschaftlichen Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW) Aulendorf, dem jeweiligen Regierungspräsidium und dem jeweiligen Landratsamt veranstaltet.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Landwirtschaft in Baden-Württemberg
Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg: Grünlandwirtschaft und Futterbau
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ BW)
Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau
Das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) fördert – nach dem Baukastensystem kombinierbar – beispielsweise Maßnahmen für die Erhaltung und die Pflege der Kulturlandschaft und besonders geschützter Lebensräume. Mit FAKT wird in Baden-Württemberg auch der Leguminosenanbau zusätzlich mit der Maßnahme Fruchtartendiversifizierung gefördert, die sehr gut in der Praxis angenommen worden ist.