Anlässlich des Auftakts der Vor-Ort-Kampagne „Wir versorgen unser Land“ hat Landwirtschaftsminister Peter Hauk verschiedene Orte besucht.
„Unsere Bauern im Land sorgen täglich für unsere Ernährung, das wird den Verbrauchern gerade in diesen Tagen immer stärker bewusst. Jeden Tag und gerade in dieser schwierigen Zeit setzen sich mit viel Leidenschaft und Tatkraft für unsere Lebensmittel von daheim ein. Deshalb stehen sie im Mittelpunkt unserer neuen Kampagne ‚Wir versorgen unser Land‘“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Montag, 8. Juni 2020, anlässlich des Auftakts der Vor-Ort-Kampagne „Wir versorgen unser Land“.
Partner der Kampagne sind der Landesbauernverband Baden-Württemberg (LBV), der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV), der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV), Land schafft Verbindung (LsV), die Maschinenringe Deutschland, der Maschinenring Tettnang und die Bodenseebauern.
Einblicke in Leben und Arbeit der Landwirte
„Wir versorgen unser Land“ – die regionalen Landwirte, die hinter dieser Kampagne stehen, geben exklusive Einblicke in Ihr Leben und Ihre Arbeit und lassen Verbraucher auf Plakaten, in Videos aber auch im persönlichen Gespräch hinter die Kulissen blicken. „Diese Kampagne wurde ins Leben gerufen, um gezielt die Menschen hervorzuheben, die tagtäglich für unsere vielfältigen Lebensmittel ‚ackern‘ und einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten“, betonte der Minister.
Im Zuge der Tour zur Plakataktion der Kampagne – Minister Hauk besucht jeden der beteiligten Landwirte vor Ort – machte der Minister am Montag, 8. Juni, unter anderem Halt an folgenden Stationen:
Der Altschorenhof, der bereits seit dem 14. Jahrhundert besteht und seit 1899 im Besitz der Familie Deyer ist, wird von Andreas Deyer in der fünter Generation bewirtschaftet. Neben 140 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche bilden Milchkühe die Basis des landwirtschaftlichen Betriebs. „Die Milch wird nicht nur an Molkereien verkauft. Die Familie Deyer hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. So produziert Andreas Deyer bereits seit 2001 erfolgreich seine eigenen Eisspezialitäten. Mit viel Liebe und Handarbeit werden auf dem Altschorenhof mittlerweile über 80 Eissorten aus der eigenen frischen Vollmilch hergestellt – und das ohne künstliche Zusatzstoffe“, betonte der Minister. Verkauft wird das Bauernhof-Eis über Hof- und Dorfläden, die Gastronomie und an ausgewählten Ausflugszielen.
„Derzeit wird von vielen Verbrauchern unsere vielfältige heimische Produktpalette neu entdeckt und wertgeschätzt. Es ist toll zu beobachten, wie Familien gemeinsam in der Küche stehen und regionale Lebensmittel zubereiten und genießen“, betonte Werner Räpple, Präsident des BLHV, mit Blick auf die gemeinsame Kampagne.
Birgit Locher hat den Betrieb ihrer Eltern bereits mit Anfang 20 übernommen. Neben 25 Hektar Ackerland hält sie 80 Muttersauen mit Ferkelaufzucht, so steht der Betrieb der verantwortungsbewussten Landwirtin für weitere 5.200 schweinehaltende Betriebe im Land. „Die Tiere werden seit 2018 nach der Premiumstufe des Deutschen Tierschutzbundes gehalten und aufgezogen. Dass sich die Tiere in ihren Ställen wohlfühlen sieht man auf den ersten Blick. Das Futter für die Tiere wird auf den Äckern von Birgit Locher selbst produziert und die hochwertigen Fleischprodukte werden in der Region verkauft. Regionalität wird hier auf ganzer Linie betrieben“, betonte Minister Hauk.
„Unsere Bauernfamilien machen wie selbstverständlich weiter und produzieren für unsere Mitbürger auch während der Krise qualitativ hochwertige Fleischprodukte aus Baden-Württemberg. Wir Landwirte erfahren momentan viel Zuspruch und Wertschätzung für unsere Arbeit. Das honorieren die Bürger verstärkt mit ihrem Einkauf in Hofläden, an Automaten oder Verkaufsständen. Unsere Mitbürger haben den Wert unserer regionalen Fleischerzeugung erkannt. Wir wünschen uns, dass dieser Trend sich fortsetzt und dass die Wertschätzung für unsere über 2.000 schweinehaltende Betriebe im Land nachhaltig anhält. Die Kampagne ‚Wir versorgen unser Land‘ stellt unsere Erzeuger in den Fokus und gibt unserer vielseitigen Landwirtschaft ein Gesicht“, sagte Hans-Benno Wichert, Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV) und selbst Schweinezüchter.
Der Spargelhof Geiger ist aus einem typischen landwirtschaftlichen Betrieb der östlichen Bodenseeregion entstanden, der erste Spargel wurde im Jahr 1989 gepflanzt und ist seitdem bei der Familie Geiger nicht mehr wegzudenken. „Thomas Geiger ist Spargelbauer aus Leidenschaft und bewirtschaftet mittlerweile eine Anbaufläche von 18 Hektar, dabei wird er tatkräftig von seiner Frau und seinem Sohn unterstützt, der ausgebildeter Gärtner ist. In Baden-Württemberg gibt es 290 Betriebe, die Spargel anbauen, der Spargelhof Geiger ist einer davon. Es freut mich zu sehen, mit wieviel Motivation und Herzblut sich die Landwirtsfamilie um den Anbau des arbeitsintensiven Gemüses kümmert“, sagte Minister Hauk.
„Unsere Bauernfamilien machen weiter und produzieren für unsere Mitbürger auch während der Krise qualitativ hochwertiges Obst und Gemüse aus Baden-Württemberg. Wir Landwirte erfahren momentan viel Zuspruch und Wertschätzung für unsere Arbeit. Das honorieren die Bürger verstärkt mit ihrem Einkauf in den Hofläden, Automaten oder Verkaufsständen. Wir wünschen uns, dass dieser Trend bleibt und dass die Wertschätzung für unsere heimischen Sonderkulturbetriebe im Land nachhaltig anhält. Der Verbraucher muss aber auch bereit sein, für die höheren Qualitätsanforderungen einen angemessenen Preis für regionale Produkte zu bezahlen. Die Kampagne ‚Wir versorgen unser Land‘ stellt unsere Erzeuger in den Fokus und gibt unserer vielseitigen Landwirtschaft ein Gesicht“, sagte Dieter Mainberger, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Tettnang und selbst Obstbauer.
Marc Gührer ist leidenschaftlicher Landwirt und betreibt einen Milchviehbetrieb. Neben den 70 Kühen mit Nachzucht und den 60 Rindern, die tagtäglich versorgt werden müssen, bewirtschaftet Gührer 25 Hektar Ackerland und 42 Hektar Grünland. „Ein landwirtschaftlicher Betrieb muss sich immer wieder positionieren und sich auf neue Techniken und Gegebenheiten einlassen. Das Wohl der Tiere hat bei der Familie Gührer oberste Priorität. Dies zeigt sich unter anderem an den Investitionen, die in den vergangenen Jahren getätigt wurden. So wurde unter anderem nicht nur für genug Auslauf der Tiere, sondern auch für Außenliegeboxen und eine Kuhdusche gesorgt, die das Wohl der Tiere unterstützen. Die Verbraucher können sich direkt am Milchautomaten mit frischer Milch und sogar Milchshakes versorgen. Ebenso bietet das Hofgut Schleinsee Ferienwohnungen an. So können sich die Gäste in der wunderbaren Bodenseeregion erholen und haben auch gleichzeitig Landwirtschaft zum Anfassen direkt vor Ort“, betonte Minister Hauk.
„Unsere Bauernfamilien machen weiter und produzieren ohne viel Aufhebens für unsere Mitbürger auch während der Krise qualitativ hochwertige Milchprodukte aus Baden-Württemberg. Momentan besinnen sich viele unserer Mitbürger auf ihre heimische Landwirtschaft. Gerade auch Hofläden, Milchautomaten oder regionale Verkaufsstände erfreuen sich über neuen Zulauf. Wir hoffen auf ein Anhalten dieser zunehmenden Wertschätzung für unsere rund 6.500 Milcherzeuger. Mit der Kampagne ‚Wir versorgen unser Land‘ bekommen unsere Bauernfamilien mehr Gewicht in der Lebensmittelkette und die heimische Landwirtschaft ein prägnantes Gesicht“, sagte Gerhard Glaser, Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV) und selbst Milchviehhalter.
Die Kampagne „Wir versorgen unser Land“
Ingrid Martin vom Maschinenring Tettnang unterstrich die große Bedeutung der Kampagne für die regionale Landwirtschaft. „Unsere Regionalität ist ein Brückenschlag zu traditionellen Werten. Sie schafft Vertrauen, Sicherheit und Verbundenheit. Ihre Protagonisten sind authentisch.“ Seit dem Start der Kampagne am 22. April 2020 stellt das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Zuge der Kampagne 20 Bauern und Genossenschaften vor, die insgesamt über 40.500 landwirtschaftliche Betriebe, zahlreiche Hofläden und Raiffeisenmärkte im Land repräsentieren.
Sie alle stehen für über 7.500 Milchviehbetriebe, für über 5.200 schweinehaltende Betriebe, 14.200 Weideviehbetriebe, 7.100 Betriebe mit Hühnerhaltung, 2.700 Schafbetriebe, 4.000 Betriebe, die Baumobst produzieren, 1.200 Betriebe, die unser frisches Gemüse anbauen, 290 Spargelbetriebe, 10.200 Ackerbaubetriebe, aber auch für die über 23.000 Weinbaubetriebe, die unsere Kulturlandlandschaft bewirtschaften und Jahr für Jahr hervorragende Weine herstellen. Auch die über 300 Warengenossenschaften in Baden-Württemberg, die die Kampagne unterstützen, werden auf diesem Wege vorgestellt.
Die 20 Bauern und Genossenschaften sind auf Plakaten und Bannern zu sehen, die das Ministerium für Ländlichen Raum und Vebraucherschutz gemeinsam mit seinen Partnern im ganzen Land aufhängt. Zudem stellen sich die Bauern und die Genossenschaften mit ihren Betrieben in einem Video vor und geben einen Einblick in ihre tägliche Arbeit. Diese Filme werden nach und nach auf Facebook und Instagram präsentiert. Plakate, Videos und weitere Informationen finden Sie außerdem auch bei Natürlich. VON DAHEIM.