Schulbetrieb

Attestpflicht für Lehrkräfte ab dem 29. Juni

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Mann sitzt am Schreibtisch und arbeitet.

Bisher konnten sich Lehrerinnen und Lehrer, die zu Covid-19-Risikogruppen gehören, mit einem Formblatt von der Präsenzpflicht befreien lassen und von zu Hause aus arbeiten. Ab dem 29. Juni ist hierfür wieder ein ärztliches Attest erforderlich.

Gehören Lehrerinnen und Lehrer zu Risikogruppen für einen schwereren Krankheitsverlauf bei einer Infektion mit dem Corona-Virus, können sie sich aktuell über ein Formblatt von der Präsenzpflicht befreien lassen und von zu Hause aus arbeiten. Diese Vorgehensweise des Kultusministeriums beruhte auf der bisherigen Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Einstufung in Risikogruppen. Das RKI hat seine Einschätzung allerdings mittlerweile an neue Erkenntnisse angepasst und hält statt einer generellen Einstufung in Risikogruppen eine personenbezogene Risikobewertung für sinnvoller. „Wir haben die medizinischen Einschätzungen und Ratschläge der Landesgesundheitsbehörden und des RKI bisher immer befolgt und tun das auch in diesem Fall. Wir passen deswegen unsere bisherige Regelung an die neue Einschätzung des RKI zu Risikogruppen an“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann.

Für Lehrkräfte bedeutet dies, dass eine Befreiung von der Präsenzpflicht vom 29. Juni an nur noch auf der Grundlage eines ärztlichen Attests möglich ist. Diese Änderung hat das Kultusministerium heute an die Schulen in Baden-Württemberg kommuniziert. Das entsprechende ärztliche Attest müssen Lehrkräfte ihrer Schulleitung vorlegen. Für Schulleitungen gilt, dass diese das Attest der ihnen vorgesetzten Schulaufsichtsbehörde vorlegen müssen. Aus dem ärztlichen Attest muss dabei hervorgehen, dass für die jeweilige Person im Falle einer Infektion ein erhöhtes Risiko für einen schweren SARS-CoV-2-Krankheitsverlauf besteht.

Lehrkräfte vor pauschalen Vorwürfen schützen

„Lehrkräfte, die von der Präsenzpflicht befreit sind, arbeiten von zu Hause aus, sind also keineswegs freigestellt oder gar im Urlaub. Ich habe großes Vertrauen in die Professionalität unserer Lehrerinnen und Lehrer. Sie sind aber in der öffentlichen Diskussion unter Druck geraten, da sie sich bislang relativ einfach selbst von der Präsenzpflicht befreien können. Das ist beispielsweise für Polizisten, die zu Risikogruppen gehören, nicht der Fall“, betont die Kultusministerin.

Ob Lehrerinnen und Lehrer künftig einen Attest vorlegen müssen, um vom Präsenzunterricht befreit zu werden, war auch in der Kultusministerkonferenz Thema in den gemeinsamen Erörterungen. Fast alle Bundesländer sind den Schritt zu einer Attestpflicht bereits gegangen bzw. planen diesen spätestens nach den Sommerferien zu gehen.

Schwangere Lehrerinnen von der Attestpflicht ausgenommen

Diese Regelung gilt allerdings nicht für schwangere Lehrerinnen. Diese dürfen weiterhin nicht im Unterricht und in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen an Schulen eingesetzt werden und sind deshalb von der Präsenzpflicht befreit. Aufgrund der neuen Regelungen gilt außerdem, dass Lehrkräfte, die mit Menschen mit relevanten Vorerkrankungen oder Schwangeren in einem Haushalt zusammenleben, nicht mehr generell von der Präsenzpflicht entbunden werden können. Diese Regelung ist nach medizinischer Expertise und aufgrund des veränderten Infektionsgeschehens nicht mehr notwendig.

Wenn Lehrerinnen und Lehrer von der Präsenzpflicht befreit sind, kommen sie ihren Aufgaben von zu Hause aus nach und machen Fernlernangebote:  Zu den Aufgaben dieser Lehrkräfte gehört also, die Schülerinnen und Schüler im Fernunterricht zu unterrichten, Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen, die im Präsenzunterricht tätig sind ‑ etwa durch die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts oder die Übernahme von Korrekturen ‑, Materialien zur Bearbeitung durch die Schülerinnen und Schüler zu erstellen sowie für die Schülerinnen und Schüler erreichbar zu sein.

Robert-Koch-Institut: Risikogruppen

Weitere Meldungen

Zwei Monteure einer Firma für Solartechnik installieren auf einem Dach Solarpanele. (Bild: © dpa)
Erneuerbare Energien

Über neun Millionen Euro für Solarforschung

Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (rechts) schüttelt der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (links), nach einer Pressekonferenz die Hand.
Europa

Land begrüßt neues Abkommen zwischen EU und Schweiz

Ein Mann betrachtet auf einem Computermonitor die Elektronenmikroskopaufnahme eines MERS-Coronavirus, einem engen Verwandten des neuartigen Coronavirus. (Bild: Arne Dedert/dpa)
Gesundheit

Ergebnisse des Long COVID-Forschungsprojekts

von links nach rechts: Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Dr. Horst Mehl, Staatssekretär Siegfried Lorek
Auszeichnung

Staufermedaille in Gold an Dr. Horst Mehl

Drei Kinder stehen lachend um ein Spielgerät beim Klosterpark Adelberg.
Familie

Landesfamilienpass auch 2025 mit vielen Vergünstigungen

Auf Aspahlt das Logo des Landesprogramms: Wir sind MOVERS – AKtiv zur Schule
Fußverkehr

Landesprogramm MOVERS kürt Schulwegprofis 2024

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Ein Maurer arbeitet mit Zement und Mörtel an einer Ziegelwand.
Baurecht

Wichtige Weichen für schnelleres und einfacheres Bauen

Fußgängerzone in Baden-Baden (Bild: © dpa).
Stadtentwicklung

Rund 1,7 Millionen Euro für regionale Innenstadtberater

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Start-up BW

Landesfinalistin beim Female Founders Cup gekürt

Zwei junge Frauen sitzen mit Umzugskartons und Smartphone auf einem Bett in einem Wohnheim.
Studium

Land fördert Bau von über 1.300 neuen Wohnheimplätzen

Das kleine Mammut vom Vogelherd
Museen

Mammut und Höhlenlöwe werden in Blaubeuren ausgestellt

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
Ernährung

500. Zertifikat für bewusste Kinderernährung übergeben

Während der Redaktionssitzung einer Schülerzeitung liegen auf dem Redaktionstisch Blöcke, Stifte, Scheren und Kleber und andere Utensilien. (Foto: © dpa)
Schule

16 Schülerzeitungen ausgezeichnet