Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Energiebereitstellung ist in Baden-Württemberg auch im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Erfreulich sei besonders der Anstieg bei der Wärmeerzeugung, so Umweltminister Franz Untersteller. Deutlich zugelegt haben die Windkraft und die Photovoltaik.
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat gemeinsam mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung, ZSW, eine erste Abschätzung der Entwicklung der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg für das Jahr 2015 vorgelegt. In dem Papier wird der Anteil der Erneuerbaren an Stromerzeugung und -verbrauch, bei der Wärmeerzeugung und im Kraftstoffbereich in Schaubildern und Text dokumentiert.
Alle drei Bereiche zusammengenommen haben die erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr 13,6 Prozent zur Energiebereitstellung in Baden-Württemberg beigetragen. Das sind 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr 2014. Aus erneuerbaren Quellen sind insgesamt fast 38.300 Gigawattstunden (GWh) erzeugt worden.
Deutlich mehr Windkraft und Photovoltaik
Im Strombereich war das Jahr 2015 gekennzeichnet durch einen Anstieg bei der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen (+ 5,5 Prozent) und durch einen wetterbedingten Rückgang bei der Erzeugung aus Wasserkraft (minus zehn Prozent, das entspricht etwa 500 Gigawattstunden, GWh, weniger erzeugter Strom). In der Folge ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung im Vergleich zum Vorjahr zwar gesunken (minus ein Prozent), in absoluten Zahlen haben die Erneuerbaren 2015 aber dennoch erneut mehr Strom geliefert als 2014 (Anstieg von 14,8 auf 14,9 Terawattstunden, TWh). Deutlich zugelegt haben 2015 die Windkraft (plus 27 Prozent, entspricht plus 181 GWh) und die Photovoltaik (plus sechs Prozent, entspricht plus 296 GWh).
Erfreulicher Anstieg bei der Wärmeerzeugung
Im Wärmebereich haben die erneuerbaren Energien 2015 einen Anteil an der Wärmeerzeugung von 15,5 Prozent erreicht (Vorjahr 14,5 Prozent). Nicht enthalten ist dabei die Wärmeerzeugung mit Strom.
Weniger Biokraftstoffe
Die Nutzung von erneuerbaren Energien für Kraftstoffe ist 2015 sowohl in absoluten Zahlen als auch anteilsmäßig zurückgegangen. Während der Kraftstoffverbrauch vergangenes Jahr insgesamt leicht gestiegen ist, ist der Anteil der Erneuerbaren, sprich die Nutzung von Biokraftstoffen, von 5,1 auf 4,7 Prozent zurückgegangen. Erzeugt aus erneuerbaren Quellen wurden knapp 4.200 GWh, im Vorjahr waren es noch etwa 4.400 GWh. Der größte Teil davon war Biodiesel.
<link file:43997 _blank link-download abschätzung zur entwicklung der erneuerbaren energien in baden-württemberg>Erste Abschätzung zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg 2015 (PDF)