Gedenken

80. Jahrestag der Deportation von Sinti und Roma

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts) bei seiner Ansprache zu den Gästen der Gedenkveranstaltung.

Mit einer Gedenkveranstaltung hat die Landesregierung mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma an die Deportationen der Sinti und Roma aus Baden-Württemberg vor 80 Jahren erinnert. Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte, dass man mit der Last des Geschehenen umgehen und daraus lernen müsse.

„Wiedergutzumachen ist das Unrecht, das den Sinti und Roma angetan wurde, nicht. Aber es ist wichtig, dass wir mit allen, die Angehörige verloren haben, mit allen, die gelitten haben, gemeinsam gedenken und der Trauer um die Ermordeten Platz einräumen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am 15. März 2023 in Stuttgart bei der Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation von Sinti und Roma nach Auschwitz. Die Gedenkveranstaltung war in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V. organisiert worden. „Wir müssen als Gesellschaft mit der Last des Geschehenen umgehen. Und nicht nur die Erinnerung wachhalten, sondern auch daraus lernen“, betonte der Ministerpräsident.

„Wir müssen als Gesellschaft mit der Last des Geschehenen umgehen. Und nicht nur die Erinnerung wachhalten, sondern auch daraus lernen.“
Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Gemeinsam erinnern und Ausgrenzung entgegentreten

Daniel Strauß, Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Baden-Württemberg e.V. sagte in seiner Rede: „Heute vor 80 Jahren wurde gewaltsam ein Schlussstrich unter eine gemeinsame Geschichte von 500 Jahren gezogen. Die gemeinsame Heimat von Deutschen, die Sinti oder Roma waren, und Deutschen, die es nicht waren, wurde zerstört – endgültig, so wollten es die Täter, und so schien es auch den Opfern.“ Die wenigen Überlebenden hätten jedoch nicht aufgegeben und nach 1945 den Kampf gegen den Antiziganismus aufgenommen, so Daniel Strauß. „Eine gemeinsame Heimat ist heute wieder möglich geworden, auch dank des Staatsvertrags zwischen dem Land und der nationalen Minderheit der Sinti und Roma. Auch dafür steht dieser 15. März 2023: Wir können heute gemeinsam erinnern, gemeinsam Ausgrenzung in der Gegenwart entgegentreten und gemeinsam an einer besseren Zukunft ohne Diskriminierung arbeiten.“ Strauß mahnte zugleich, heute die Würde des Menschen gegen Hass und Hetze zu verteidigen.

Hass, Diskriminierung und Benachteiligung bekämpfen

„Wir sind dankbar, dass Sinti und Roma in Baden-Württemberg leben, sich in der Gesellschaft engagieren und das Gemeinwesen bereichern“, so der Ministerpräsident. Leider seien viele von ihnen aber noch immer Vorurteilen, Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt. Daher sei der Staatsvertrag zwischen dem Land und dem Verband Deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg so wichtig. „Ein Staatsvertrag, in dem sich die Gesellschaft zu ihrer Verantwortung für das bekennt, was in früheren Zeiten Sinti und Roma hier im deutschen Südwesten angetan wurde und der den Weg ebnen soll, gesellschaftlichen Antiziganismus zu überwinden“, erklärte Winfried Kretschmann. Die Vereinbarung solle Vertrauen schaffen, stehe für Partnerschaft und Miteinander und habe die gemeinsame Zukunft im Blick. „Das Geschehene verpflichtet uns, heute und in Zukunft für eine humane, tolerante, wertschätzende und pluralistische Gesellschaft einzutreten. Alle zusammen stehen wir dafür ein, jede Art von Hass, Diskriminierung und Benachteiligung zu bekämpfen“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Deportationen der Sinti und Roma aus Baden-Württemberg

Die Gedenkveranstaltung erinnert an die Deportationen der Sinti und Roma aus Baden-Württemberg: Am 15. März 1943 verließ ein erster Deportationszug mit 211 Sinti aus Württemberg und 22 Sinti aus Baden den Stuttgarter Nordbahnhof. Insgesamt wurden bei den März-Deportationen 456 Sinti aus 52 Orten in Baden-Württemberg und deutschlandweit 12.000 Sinti und Roma in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert.

Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Juli 2024

Feuerwehrmann beim Hochwassereinsatz (Foto: © dpa)
  • Unwetter

Zusätzliche Hochwasserhilfen für Kommunen

Hände von Personen und Unterlagen bei einer Besprechung an einem Tisch.
  • Entlastungsallianz

Weitere 100 Maßnahmen zum Bürokratieabbau

ILLUSTRATION - Auf einer Computertastatur liegen Kreditkarten. (Foto: © dpa)
  • Finanzkriminalität

Land verstärkt Kampf gegen Geldwäsche

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungsförderung

Mikrofinanzierung für Existenzgründer

Überreichung der Ernennungsurkunde
  • Justiz

Neuer Präsident des Landgerichts Rottweil

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Kreisbesuch

Hoffmeister-Kraut besucht Rems-Murr-Kreis

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Polizei

Zweite Aktionswoche der Verkehrssicherheit gestartet

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Raumfahrt

Land fördert Start-ups mit Bezug zur Weltraumtechnik

Startup Summit 2024
  • Startup BW

Tolle Geschäftsideen bei Start-up-Gipfel ausgezeichnet

  • Start-up BW

Gründungsszene des Landes trifft sich in Stuttgart

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.
  • Stadtentwicklung

Förderung regionaler Innenstadtberater

Wettbewerb für den Neubau des Ankunftszentrums für Geflüchtete im Patrick Henry Village in Heidelberg Platz 1
  • Geflüchtete

Siegerentwurf des Ankunftszentrums für Geflüchtete in Heidelberg

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp bei seiner Ansprache
  • Donauraum

Land baut Wirtschaftsbeziehungen mit Südost- und Osteuropa aus

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. Juli 2024

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
  • Biodiversität

Streuobstkonzeption 2030 mit Maßnahmen für den Streuobsterhalt

Gruppenbild mit den Gewinnerinnen und Gewinnern des Schülermedienpreises 2024
  • Medienbildung

Schülermedienpreis 2024 verliehen

Ein Kriegsgräberfeld auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe
  • Gedenken

Scheck für Kriegsgräberfürsorge übergeben

Über einem Modell eines Konferenzraums steht der Text „Popup Labor Baden-Württemberg – Machen Sie mit!“
  • INNOVATION

„Popup Labor BW“ in Singen und Stockach

Gärtnerhaus in Gemmingen
  • Städtebau

Ortszentrum erfolgreich saniert

Polizeipräsident Markus Eisenbraun (links), Innenminister Thomas Strobl (2. von rechts) und der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper stehen vor einer mobilen Einsatzwache.
  • Polizei

Polizei erprobt Einsatz einer Mobilen Wache

Innenminister Thomas Strobl und Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper umgeben von Personen vor einem Hubschrauber der Luftrettung.
  • Polizei

Blaulichttag in Stuttgart

Polizist im Stadion
  • Polizei

Polizei-Bilanz nach letztem EM-Spiel in Stuttgart

(v.l.n.r.) Peter Schilling, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und der Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Rudi Hoogvliet
  • Politisches Sommerfest

Stallwächterparty 2024 zum Thema Luft- und Raumfahrt

Bundesrat Außenansicht (Bild: © Bundesrat)
  • Bundesrat

Gesetzentwurf gegen das Wer­ben für Terror-Vereinigungen