Die Zukunft des Universitäts-Herzzentrums Freiburg - Bad Krozingen ist gesichert. Die Gesellschafter unterzeichneten in einer Absichtserklärung, dass sowohl Arbeitsplätze als auch der Standort Bad Krozingen erhalten bleiben. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer begrüßte die positive Nachricht.
Für das durch die Corona-Pandemie finanziell in Schieflage geratene Universitäts-Herzzentrum Freiburg - Bad Krozingen (UHZ) ist eine zukunftsfähige Lösung gefunden. Das UHZ wird damit langfristig gesichert, wie Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Freitag, 15. Mai, in Heidelberg mitteilte. „Ich freue mich, dass das renommierte UHZ damit eine langfristige Perspektive bekommt“, sagte Theresia Bauer weiter. „Damit kann das UHZ auch weiterhin einen bedeutenden Anteil an Forschung und Lehre im kardiovaskulären Bereich leisten. Ich bedanke mich bei allen, die zu diesem wichtigen Ziel beigetragen haben.“
Das Land sowie die beiden Gesellschafter der UHZ GmbH, das Universitätsklinikum Freiburg und der Benedikt Kreutz Rehabilitationszentrum für Herz- und Kreislaufkranke Bad Krozingen e.V. (BKeV), haben die für eine Rettung notwendigen Grundlagen geschaffen. Alle Beteiligten hatten sich den Fortbestand und die Stärkung des Herzzentrums sowie den Erhalt der Arbeitsplätze als gemeinsames Ziel gesetzt.
Bekenntnis zum traditionsreichen Standort Bad Krozingen
Die nun gefundene Lösung sei ein Bekenntnis zum traditionsreichen Standort Bad Krozingen, dessen Name eng mit der Marke „Herz“ verbunden sei, so Theresia Bauer. Sie ermöglicht den medizinischen Versorgungsauftrag aufrechtzuerhalten sowie Forschung und Lehre im kardiovaskulären Bereich voranzutreiben.
„Die nun angelegte Struktur ist ein gut gebautes und solides Fundament für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des UHZ“ so Gesundheitsminister Manne Lucha. „Auch ich bin froh darüber, dass die Verhandlungen zu solch einem guten Ergebnis geführt haben. Die Belegschaft des UHZ sowie die betroffenen Patientinnen und Patienten können sich über diese Nachricht sehr freuen. Mitten in der Corona-Krise ist dies ein positives Signal an die Stadt Freiburg und an den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.“
Absichtserklärung der Gesellschafter
Die beiden Gesellschafter der UHZ GmbH haben sich in einer Absichtserklärung auf folgende Rahmenbedingungen geeinigt:
- Der Gesellschafter BKeV beabsichtigt, sämtliche von ihm an der UHZ GmbH gehaltenen Geschäftsanteile und den Geschäftsbetrieb der UHZ GmbH auf das Universitätsklinikum Freiburg zu übertragen.
- Das Universitätsklinikum Freiburg wird gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der UHZ GmbH eine Beschäftigungsgarantie aussprechen.
- Das Universitätsklinikum Freiburg sichert die Erhaltung und den Fortbetrieb beider Standorte der bisherigen UHZ GmbH, nämlich Freiburg und Bad Krozingen, zu. Der Standort Bad Krozingen als kardiovaskuläres Schwerpunktzentrum soll gesichert werden.
Die vereinbarten Eckpunkte müssen noch vertraglich ausgearbeitet und von den zuständigen Gremien genehmigt werden. Auf dieser Basis kann die Erfolgsgeschichte des UHZ zukunftssicher fortgeschrieben werden.
Finanziellen Abwärtstrend stoppen, Arbeitsplätze sichern
Der Leitende Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Freiburg, Prof. Frederik Wenz sagte: „Das Universitäts-Herzzentrum hat sich medizinisch, wissenschaftlich und auch finanziell bis Februar 2020 gut entwickelt, mit den jetzt vereinbarten Punkten können wir den aktuell finanziellen Abwärtstrend rechtzeitig stoppen und sämtliche Arbeitsplätze des Universitäts-Herzzentrums sichern. Keiner der Beschäftigten muss finanzielle Einbußen hinnehmen. Wir haben so zudem die Möglichkeit, den Standort Bad Krozingen weiter zu entwickeln und zu stärken.“
Der Vorstandsvorsitzende des BKeV und Bürgermeister der Stadt Bad Krozingen, Volker Kieber, sowie dessen Stellvertreter und langjähriger Geschäftsführer des Herzzentrums Bad Krozingen, Bernhard Grotz, brachten ihre große Freude und Erleichterung über das positive Signal für die Beschäftigten zum Ausdruck: „Unser Dank gilt allen beteiligten Verhandlungspartnern, die dazu beigetragen haben den langfristigen Erhalt des Universitäts-Herzzentrums an beiden Standorten zu sichern. Mit der erarbeiteten Absichtserklärung haben wir eine tragfähige Grundlage geschaffen, die es uns ermöglicht, mit dem Universitätsklinikum Freiburg in faire Verhandlungen treten zu können, um auch für den BKeV und dessen Beteiligungen eine zukunftsfähige Basis zu schaffen.“
Universitäts-Herzzentrum Freiburg - Bad Krozingen
Mit mehr als 22.000 stationären Patienten pro Jahr, 424 Planbetten und etwa 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Universitäts-Herzzentrum Freiburg in Bad Krozingen eines der bundesweit größten Herz-Kreislaufzentren. Es nimmt in der Krankenversorgung, Forschung und Lehre eine exponierte Stellung in Deutschland und Europa ein. Das Universitäts-Herzzentrum verfügt über die Wissensträger und die Ausstattung, um neue Behandlungsmethoden zu erforschen und dem Patienten schnell und verantwortungsvoll zu Gute kommen zu lassen.
Gestärkt wird die Forschungskompetenz durch das Institut für Experimentelle Kardiovaskuläre Medizin (IEKM). Das IKEM bildet eine der fünf strukturellen Säulen des Universitäts-Herzzentrums (UHZ) Freiburg - Bad Krozingen. Als Zentrum für interdisziplinäre und angewandte Forschung hat das Institut einen Forschungsneubau mit neuester Labortechnik bezogen.
Das UHZ ist 2012 aus der Fusion des Herz-Kreislaufzentrums des Universitätsklinikums Freiburg und des Herz-Zentrum Bad Krozingen als gemeinsames Universitäts-Herzzentrum hervorgegangen. Bereits seit längerem laufen im Rahmen eines Prozesses der strategischen und organisatorischen Weiterentwicklung des UHZ Gespräche für eine stärkere Integration des UHZ in das Universitätsklinikum Freiburg.