Die Anlaufstelle „Initiative Toleranz im Netz“ ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet. Betroffene können sich damit schnell und unkompliziert informieren und bei Bedarf gleich an Melde- oder Beratungsstellen vermittelt werden.
„Immer wieder und gerade im Netz müssen wir leider erleben: Aus hasserfüllten Gedanken werden Worte und aus Worten werden Taten. Und es fängt beim Wegschauen, beim Weghören, beim Verharmlosen an – das sind die bösen Vorboten und der vergiftete Nährboden eines vergifteten gesellschaftlichen Klimas. Dem stellen wir uns mit aller Entschlossenheit entgegen.
Denn leider gehen die Zahlen noch in die falsche Richtung. Wir werden nicht müde und setzen uns aktiv für das gesellschaftliche Miteinander und das friedliche Zusammenleben in unserem Land ein. Mit dem Start der zentralen Anlaufstelle „Initiative Toleranz im Netz“ haben Betroffene eine Anlaufstelle bei der die erforderliche Hilfe und Beratung schnell und einfach zugänglich ist, so Innenminister Thomas Strobl anlässlich des Starts der zentralen Anlaufstelle „Initiative Toleranz im Netz“ am Dienstag, 26. Juli 2022.
Im zurückliegenden Jahr sind die Zahlen der Hasskriminalität in Baden-Württemberg, auch bedingt durch die Bundestagswahlen und die Pandemielage, verglichen zu 2020 weiter angestiegen. Fast die Hälfte der insgesamt 883 registrierten Fälle in 2021 wurde im Internet verübt.
Erforderliche Hilfe und Beratung schnell und einfach zugänglich
Beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW) ist zur Bekämpfung von Hass und Hetze eine zentral angesiedelte Task Force eingerichtet. Ein Ergebnis hiervon geht nun online: Die zentrale Anlaufstelle „Initiative Toleranz im Netz“
Die Anlaufstellen macht erforderliche Hilfe und Beratung schnell und einfach zugänglich. Verschiedene Links zu Anzeigemöglichkeiten und Meldestellen sowie Hilfs- und Beratungsangeboten bilden den Schwerpunkt der Website. Außerdem findet sich für verschiedene Zielgruppen eine Darstellung bildungsorientierter Präventionsangebote.
„Die Task Force steht gemeinsam mit weiteren Netzwerkpartnern für das immanente gesellschaftliche Bündnis – von der Bildung über die Prävention bis hin zur Repression. In den letzten Wochen haben wir bestehende präventive wie repressive Ansätze gesammelt, ausgewertet, strukturiert, Synergien erzielt und vernetzt“, so Andreas Stenger, Präsident des LKA BW.
Hass im Netz die Stirn bieten
„Hass und Hetze nehmen wir nicht tatenlos hin, sondern gehen entschlossen und aktiv dagegen vor – online und offline. Genau hinzuschauen, zuzuhören und zu hinterfragen ist unser aller Pflicht. Das gilt insbesondere, wenn es um die Rechte derer geht, die leider noch immer von Vorurteilen, Diskriminierung und vom Schubladendenken mancher Menschen betroffen sind. Doch Hass im Netz kann jede und jeden treffen. Umso wichtiger ist unser gesamtgesellschaftlicher Ansatz, um dem die Stirn zu bieten", so Innenminister Thomas Strobl.
Der Task Force gegen Hass und Hetze gehören neben dem LKA BW die Landesanstalt für Kommunikation, die Landeszentrale für politische Bildung, das Landesamt für Verfassungsschutz, das Institut für Bildungsanalysen, das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, das Demokratiezentrum sowie das Landesmedienzentrum an.