Mit gezielten Förderungen, zum Beispiel im Steillagenweinbau, will die Landesregierung den Weinbau in Baden-Württemberg für die Zukunft stärken und die Qualität der Weine sichern.
„Unser Leitbild im Weinbau ist der wirtschaftlich erfolgreiche Familienbetrieb, der seine individuellen Entwicklungsmöglichkeiten sieht und nutzt. Unsere Weinbaupolitik will jeder Winzerin und jedem Winzer einen verlässlichen Rahmen geben, der Freiräume für unternehmerisches Handeln und einen ökonomischen Erfolg schafft, heute und in Zukunft“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch in Weinsberg (Landkreis Heilbronn). Baden-Württembergische Agrarpolitik setze dort an, wo die Branche gesellschaftliche Aufgaben erfülle, die von den Märkten nicht honoriert würden.
„Während der technische Fortschritt in den letzten Jahrzehnten vor allem die Bewirtschaftung der flachen Lagen begünstigt hat, nahm der ökonomische Druck in den Steilst- und Terrassenlagen stetig zu. Die aktuellen Fördermaßnahmen reichen nicht aus, den Erhalt dieses vielfach ökologisch wertvollen Markenzeichens unseres Weinbaus auf Dauer zu sichern“, sagte die Staatssekretärin.
Die Erhaltung des Steillagenweinbaus mit all seinen Facetten sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur gemeinsam zu stemmen sei. „Hier sehen wir uns in der Verantwortung und hier müssen wir mehr tun, als bisher. In Sachen Notifizierung eines Landesförderprogramms sind wir bereits im Gespräch mit der EU. Stimmt der Landtag dem Haushaltsentwurf der Landesregierung zu, werden wir die steilen Handarbeitslagen ab 2018 mit jährlich bis zu 3.000 Euro pro Hektar fördern können“, betonte Gurr-Hirsch.
Struktur- und Qualitätsprogramm Weinbau
„Der Schlüssel zum Erfolg im Weinbau liegt bei der Qualität der erzeugten Weine. Im Rahmen des ‚Struktur- und Qualitätsprogramm Weinbau‘ konnten seit 2008 rund 75 Millionen Euro aus Brüssel für den heimischen Weinbau für die Umstrukturierung von Rebflächen und Investitionen in die Verarbeitung und Vermarktung bereitgestellt werden“, erklärte die Staatssekretärin. Das Programm habe damit wesentlich dazu beigetragen, die Leistungsfähigkeit der Branche im Land zu stärken. Derzeit werde das nationale Programm des Bundes grundlegend überarbeitet. Geplant sei, eine „Absatzförderung Binnenmarkt” als neue Förderoption in den Regionalteil Baden-Württemberg aufzunehmen. Dadurch würde sich die Möglichkeit ergeben, eine entsprechende Förderung ab 2018 anzubieten.
Klimawandel mit Herausforderungen
„Die Klimaexperten sagen eine Zunahme von Wetterextremen voraus, und die Starkniederschläge von Ende Mai, Anfang Juni 2016 führen uns beispielhaft vor Augen, welche Rolle das Thema künftig spielen könnte“, sagte Gurr-Hirsch. Über ein Hilfsprogramm für unwettergeschädigte Landwirte hat das Land bis zu 4,5 Millionen Euro bereitgestellt.
Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Weinbau