Baden-Württemberg hat den Startschuss zur Weiterentwicklung der Fachschulen für Landwirtschaft gegeben. Damit stärkt das Land das Bildungsangebot für Fach- und Führungskräfte im Agrarbereich.
„Wir wollen den zukünftigen Fach- und Führungskräften im Agrarbereich das Wissen und das Rüstzeug mit auf den Weg geben, damit sie erfolgreich ihre berufliche Zukunft gestalten können. Daher treiben wir im kommenden Jahr die Weiterentwicklung unserer landwirtschaftlichen Fachschulen voran. Um das hohe Fachschulniveau weiter zu sichern, starten wir eine Qualitätsoffensive: Curricula und Lehrpläne werden weiterentwickelt, der Einsatz von digitalen Plattformen wird gestärkt und eine zielgerichtete Fortbildung der Lehrkräfte sichergestellt“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Donnerstag, 2. Februar 2023, in Stuttgart.
Das Land stellt im Haushaltsplan 2023 für die Stärkung des Bildungsangebots im Agrarbereich rund 2,5 Millionen Euro und zehn Stellen bereit.
Ausbau der Fachschulstandorte
Die vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen der modernen Landwirtschaft und betriebliche Veränderungen machen eine Weiterentwicklung der beruflichen Bildung dringend notwendig. „Wir werden die drei Fachschulstandorte Emmendingen, Kupferzell und das Cluster Oberschwaben ausbauen und personell stärken“, kündigte Minister Hauk an.
Klimaschutz und -anpassung, Schutz der Biodiversität und Erhaltung der Artenvielfalt, Nachhaltigkeit, regionale Vermarktung, regenerative Energiegewinnung und Tierwohl auf der einen Seite und Strukturwandel, Spezialisierung und Digitalisierung in der Landwirtschaft auf der anderen Seite sind die treibenden Faktoren bei der Weiterentwicklung der Fachschulen im Agrarbereich. Im Fachschulunterricht soll der ökologische Landbau dabei zum gleichwertigen Bestandteil neben dem konventionellen Landbau werden.
„Die Betriebsstrukturen im Agrarbereich in Baden-Württemberg, die dynamische Entwicklung der Rahmenbedingungen und Anforderungen sowie neue Technologien erfordern auch eine Stärkung der überbetrieblichen Ausbildung. Hier wollen wir insbesondere die Modernisierung der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik (DEULA) in Kirchheim/Teck unterstützen“, führte Minister Hauk weiter aus.
Fachschulische Ergänzungsangebote
Die wachsende Nachfrage nach fachschulischen Ergänzungsangeboten erfordert den Erhalt der Fachschulen mit ihren Bildungsangeboten in der Fläche sowie der vorhandenen Ressourcen in den unteren Landwirtschaftsbehörden. „Viele Landwirtinnen und Landwirte bewirtschaften ihre Betriebe nebenbei. Sie tragen zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei und sind unverzichtbar beim Erhalt der Biodiversität. Darum möchten wir das fachschulische Ergänzungsangebot ausbauen, eine überörtliche Zusammenarbeit forcieren sowie vermehrt digitale Lehr- und Lernangebote entwickeln“ so Minister Hauk. Gleichzeitig soll eine Kooperation mit dem Landwirtschaftlichen Zentrum Aulendorf (LAZBW) den Studiengang Agrarwirtschaft an der Dualen Hochschule (DHBW) Ravensburg unterstützen.
Bauernhöfe als Lernorte für Kinder und Jugendliche
Das Projekt „Schaffung von Transparenz vom Erzeuger bis zur Ladentheke im Lernort Bauernhof (LoB)“ zielt darauf ab, für Schulklassen und Jugendgruppen die Herkunft, die Erzeugung und die Verarbeitung von Lebensmitteln auf Betrieben der Landwirtschaft und des Gartenbaus erlebbar zu machen. „Die Milch kommt nicht aus dem Tetra Pak, das weiß mittlerweile jedes Kind. Damit das so bleibt, bauen wir die Maßnahme ,Lernort Bauernhof‘ weiter aus. Auf den Betrieben vor Ort gibt es Landwirtschaft für Kinder und Jugendliche zum Anfassen. Die landwirtschaftlichen Familienbetriebe sind ein wertvolles Bindeglied, um die Herkunft, die Erzeugung und die Verarbeitung von Lebensmitteln erlebbar zu machen“, betonte der Minister.
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Fachschulen für Landwirtschaft