Das Land geht mit gutem Beispiel voran. Am 1. Juli 2022 fällt der Startschuss für die Umstellung von 860 Hektar Acker- und Grünlandfläche am Haupt- und Landgestüt Marbach auf ökologische Wirtschaftsweise.
„Das Land Baden-Württemberg fördert den ökologischen Landbau und verfolgt das Ziel von 30 bis 40 Prozent ökologisch bewirtschafteter Fläche in Baden-Württemberg bis 2030. Dabei kommt den landeseigenen Lehr- und Versuchsanstalten eine Vorbildrolle zu. Im Zuge dessen werden bei den Lehr- und Versuchsanstalten des Landes Teilbetriebe auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt. Dies gilt auch für die Außenwirtschaft des Haupt- und Landgestüts Marbach.
Das Haupt- und Landgestüt Marbach leistet mit der nun beginnenden Umstellung der Flächenbewirtschaftung auf ökologischen Landbau einen wichtigen Beitrag zu dieser Zielsetzung des Landes und soll gleichzeitig Impulsgeber sein“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Sonntag, 8. Mai 2022 in Marbach anlässlich seines Besuchs bei der Internationalen Marbacher Vielseitigkeit.
Das Haupt- und Landgestüt Marbach in Gomadingen im Landkreis Reutlingen auf der Schwäbischen Alb hat in enger Zusammenarbeit mit der Kontrollbehörde für ökologischen Landbau am Regierungspräsidiums Karlsruhe und der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum Schwäbisch Gmünd eine Konzeption zur Umstellung der Bewirtschaftung des Betriebs auf ökologische Wirtschaftsweise erarbeitet. Nach dieser Konzeption wird nun ab Juli die Außenwirtschaft nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus bewirtschaftet.
Umstellung soll bis 2024 abgeschlossen sein
Der offizielle Startschuss zum Beginn der Umstellung der Flächen wird mit der Anmeldung bei der Öko-Kontrollstelle am 1. Juli 2022 fallen, sodass diese dann im Sommer 2024 nach zwei Jahren Umstellungszeit abgeschlossen ist. Verbunden mit der Umstellung ist die Qualifizierung der in diesem Bereich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Anschaffung ökospezifischer Technik zur Bewirtschaftung der Flächen. „Ich bin dem Haupt- und Landgestüt Marbach und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr dankbar, dass sie sich dieser neuen Aufgaben und den damit verbundenen Herausforderungen stellen. In persönlichen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern habe ich eine große Bereitschaft, Offenheit und Motivation gespürt. Das freut mich!“, so Minister Hauk.
Jetzt schon und verstärkt im Zuge der Umstellung werden beim Haupt- und Landgestüt aktuelle Themen und Fragen bearbeitet, die mit der ökologischen Bewirtschaftung in Verbindung stehen, wie der Anbau von Luzerne zur Pferdefütterung, die Verwertung von Pferdemist sowie Fragen zur Düngung sowie Pflegemaßnahmen im Grünland.
Die Internationale Marbacher Vielseitigkeit gehört zu den größten und bekanntesten Vielseitigkeits-Reitturnieren in Deutschland und wird von vielen Reiterinnen und Reitern aus dem In- und Ausland als Einstieg in die Turniersaison genutzt. „Veranstaltungen wie die Internationale Marbacher Vielseitigkeit unterstreichen die Bedeutung des Haupt- und Landgestüts Marbach als Zentrum der Pferdezucht und Pferdehaltung im Land“, betonte Minister Hauk.
Auch andere Landesbetriebe setzen vermehrt auf ökologischen Landbau
Das Land verpflichtet sich mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz und Änderungen im Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz unter anderem dazu, bis zum Jahr 2030 die Bewirtschaftung von 30 bis 40 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen im Land nach den Grundsätzen des ökologischen Anbaus anzustreben. Die Umstellung der Außenwirtschaft des Gestüts ist eine Teilmaßnahme mit Blick auf das Landesziel.
Neben dem Haupt- und Landgestüt wurden und werden auch Teilbetriebe der weiteren Landeseinrichtungen mit den Schwerpunkten Ackerbau, Grünlandwirtschaft, Tierhaltung sowie Obst- und Weinbau auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt sowie über Projekte aktuelle Fragen des ökologischen Landbaus bearbeitet. Ziel ist es, an den Lehr- und Versuchseinrichtungen Themen und Fragen des Ökolandbaus und der ökologischen Tierhaltung in der angewandten Forschung zu bearbeiten sowie in die Bildung und den Wissenstransfer einzubinden.