Forschung

Tierschutzpreis für Konstanzer Wissenschaftler

Lesezeit: 7 Minuten
  • Teilen
  •  
Universität Konstanz (Bild: Universität Konstanz)

Die Konstanzer Wissenschaftler Marcel Leist und Thomas Hartung haben den Ursula M. Händel-Tierschutzpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ihr Lebenswerk auf dem Gebiet der versuchstierfreien Forschung erhalten.

Die Professoren Marcel Leist und Thomas Hartung von der Universität Konstanz erhalten den Ursula M. Händel-Tierschutzpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ihr Lebenswerk auf dem Gebiet der versuchstierfreien Forschung. Mit der Ehrung werde ihr langjähriges Engagement und herausragende Leistung gewürdigt, den Tierschutz in der biomedizinischen Forschung zu verbessern, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Der mit 80.000 Euro dotierte Preis wurde am 1. Oktober im Rahmen einer Veranstaltung am 3R-Zentrum der Universität Gießen verliehen.

Forschung zu Alternativmethoden von Tierversuchen

Marcel Leist ist Professor für In-Vitro-Toxikologie und Biomedizin an der Universität Konstanz, Thomas Hartung Professor an der Johns Hopkins University in Baltimore (USA) und in Konstanz Honorarprofessor für Environmental Health Sciences. „Ich gratuliere den Professoren ganz herzlich für ihre herausragende Leistung und ihr Engagement im Bereich Alternativmethoden von Tierversuchen, das verdientermaßen gewürdigt wird“, sagte Theresia Bauer. Die Wissenschaftsministerin betonte: „Baden-Württemberg trägt als wichtiger Standort der biomedizinischen Forschung eine besondere Verantwortung für den Tierschutz bei Versuchstieren. Dass der wichtigste wissenschaftliche Tierschutzpreis Deutschlands nun bereits zum sechsten Mal nach Baden-Württemberg und zum zweiten Mal nach Konstanz geht, zeigt, dass diese Verantwortung ernst genommen wird.“

Ausgezeichnet werden Prof. Leist und Prof. Hartung für ihr langjähriges Engagement in der Entwicklung und Anwendung von alternativen Testmethoden in der Toxikologie. Beispiele für von den beiden entwickelte Verfahren sind das READacross-Verfahren, das Vorhersagen über die Giftigkeit bisher nicht erforschter Stoffe ermöglicht, oder der RASAR-Ansatz, mit dem unter Einsatz von Methoden der künstlichen Intelligenz Informationen aus toxikologischen Datenbanken für automatisierte Vorhersagen genutzt werden können. Beide setzen sich auch für mehr Akzeptanz für solche Methoden in der Wissenschaft und darüber hinaus ein. Sie haben insbesondere durch internationale Vernetzung von Forschenden, Behörden, Nichtregierungsorganisationen und Industrie einen wesentlichen Beitrag zur Anerkennung von Alternativmethoden geleistet.

Internationale Kooperation

Die beiden Professoren leiten als Co-Direktoren das Center for Alternatives to Animal Testing in Europe (CAAT-Europe), einem gemeinsamen Unterfangen der Universität Konstanz und der Bloomberg School of Public Health an der Johns Hopkins University. Es koordiniert transatlantische Bemühungen zur Entwicklung von neuen und verbesserten Methoden in der Toxikologie, berät auf dem Gebiet der strategischen Entwicklung, ermöglicht den Austausch zwischen verschiedenen Interessensgruppen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik und setzt sich für das 3R-Prinzip ein.

Die Preisträger

Weitere Meldungen

von links nach rechts: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Kerstin Jorna (Europäische Kommission), Luc Van den hove (Präsident und CEO von imec), Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele bei der Bekanntgabe des Ansiedlungsprojekts
Innovation

Neues imec-Kompetenzzentrum in Baden-Württemberg

MLR
Landwirtschaft

Agrarministerkonferenz 2025 in Baden-Baden

Roboterarm in einer Fabrik
Innovation

Positionspapier „Intelligente Robotik der Zukunft“ veröffentlicht

Von links nach rechts: Digitalisierungsminister Thomas Strobl, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Gesundheitsminister Manne Lucha stehen hinter einem großen Schriftzug „MEDI:CUS“ auf der Bühne.
Gesundheit

Land präsentiert Medizindaten-Infrastruktur der Zukunft

Eine Lehrerin mit einem Tablet in der Hand steht vor einer digitalen Tafel.
Schule

2.200 neue Lehrkräfte gesucht

Schüler während des Physikunterrichts im Klassenraum (Bild: dpa)
Schule

Demokratiebudget auf berufliche Schulen erweitert

Förderbescheidübergabe
Innovation

Land fördert Infrastruktur für Quantentechnologie

Ausbilderin mit Lehrling
Berufsorientierung

Praktikumswochen starten am 31. März

Ein Facharbeiter steht im Bosch Werk in Reutlingen vor einer Charge von Radarsensoren für die Automobilindustrie (Bild: © dpa).
Wirtschaft

Land ist weiter spitze bei Patentanmeldungen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 11. März 2025

Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken aus einem Becher in einem Seniorenheim (Bild: Patrick Pleul / dpa)
Pflegestatistik 2023

Starker Zuwachs an Pflegebedürftigen im Land

Eine Lehrerin in der Grundschule mit Schülerinnen und Schülern.
Schule

Rund ein Drittel der Teilneh­menden bestehen Potenzialtest

Kultusministerin Theresa Schopper (rechts) und Kerstin Claus (links), Unabhängige Beauftragte des Bundes für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), bei der Vorstellung eines Schutzkonzeptes gegen sexualisierte Gewalt an Schulen
Schule

Schutzkonzepte gegen sexuali­sierte Gewalt für alle Schulen

Roboterarm in einer Fabrik
Innovation

Land stellt Innovations- und Zukunftsagenda vor

Menschen an Tischen, sehen eine Präsentation an
Forschung

Bürgerrat übergibt Empfeh­lungen zur KI-Forschung