Nachhaltigkeit

Think Tank „Industrielle Ressourcenstrategien“ geht an den Start

Lesezeit: 5 Minuten
  • Teilen
  •  
Platinen liegen in einer Elektrorecycling-Abteilung.

Der vom Ministerrat beschlossene Think Tank „Industrielle Ressourcenstrategien“ steht für Zukunftsverantwortung von Politik und Industrie. Es geht darum, Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im ressourcenarmen Baden-Württemberg zu steigern.

Der Ministerrat hat beschlossen, gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft einen Think Tank „Industrielle Ressourcenstrategien“ zu errichten. „Wir wollen Baden-Württemberg damit zur internationalen Nummer eins bei Ressourceneffizienz und Umwelttechnologien machen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Der Think Tank solle national und international ein Aushängeschild dafür werden, dass „Made in Baden-Württemberg“ nicht nur für höchste Qualität und bestmögliche Technik stehe, sondern auch für größtmögliche Nachhaltigkeit.

Davon profitierten die Umwelt und das Klima, außerdem stecke darin eine große Chance für den Wirtschafts-standort Baden-Württemberg. „Der deutschlandweit einzigartige Think Tank soll Impulse in Rohstoff- und Ressourceneffizienzfragen geben, Wege aufzeigen und Trends erkennen. Er berät Politik und Wirtschaft auf wissenschaftlicher Basis und soll gewissermaßen ein Lotse in die Zukunft sein“, so der Ministerpräsident.

Enstcheidender Wettbewerbsvorteil für unser rohstoffarmes Land

„Für Baden-Württemberg als rohstoffarmes Land mit einem hohen Anteil industrieller Wertschöpfung ist der sparsame Umgang mit Rohstoffen und die Rückgewinnung von Ressourcen aus Abfällen eine umwelt- und wirtschaftsstrategische Kernfrage“, sagte Umweltminister Franz Untersteller. „Wir sind davon überzeugt: Wir können produktiv und nachhaltig sein.“ Ein möglichst sparsamer und effizienter Umgang mit den begrenzten natürlichen Ressourcen und Rohstoffen mache den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg unabhängiger von Rohstoffimporten sowie von geopolitischen Krisen.

„Unsere Unternehmen bekommen damit mehr Einfluss auf den größten Kostenfaktor im Produktionsprozess, die Materialkosten. Gleichzeitig leisten sie einen ganz wesentlichen Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen, denn die Rohstoffgewinnung ist mit umfangreichen Eingriffen in die Natur und Umwelt verbunden“, so Untersteller. Um den zunehmenden Rohstoffhunger gerade bei metallischen Rohstoffen zu stillen, müsse in ökologisch immer sensiblere Gebiete eingedrungen werden. „Wenn wir die Rohstoffe effizienter nutzen und wenn wir sie mittels intelligenter Kreislaufführung, beispielsweise mit Hilfe der Digitalisierung, aus unseren Abfällen wiedergewinnen, können wir diesem Trend entgegenwirken. Hierfür soll der Think Tank neue Ideen und Konzepte entwickeln“, betonte der Umweltminister.

Umgang mit Ressourcen besser anpassen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sagte: „Der High-Tech Produktionsstandort Baden-Württemberg ist in entscheidender Weise auf die ständige Verfügbarkeit unterschiedlichster Rohstoffe zu angemessenen Preisen angewiesen. Eine sichere Rohstoffversorgung ist damit eine wirtschaftspolitische Aufgabe ersten Ranges. Während außenwirtschaftliche Maßnahmen im Rohstoffbereich vor allem auf europäischer und auf Bundesebene behandelt werden, wollen wir uns in Baden-Württemberg auf unsere Stärken und Kernkompetenzen besinnen. Diese liegen zweifelsohne vor allem im Bereich Innovation und Technologietransfer.“ Hier könne der Think Tank wichtige Impulse geben, um innovativ mit teuren und begrenzt verfügbaren Ressourcen umzugehen.

„Wir müssen Schritt für Schritt unseren Umgang mit Ressourcen anpassen. Dazu benötigen wir stabile Rahmenbedingungen, die den Wettbewerb und nachhaltige Innovationen fördern. Ziel muss es sein, die Unternehmen in die Lage zu versetzen, selbstständig und flexibel auf sich teils schnell ändernde Rohstoffmärkte zu reagieren. Diese Kompetenzen wollen wir mit dem Think Tank in Baden-Württemberg gezielt ausbauen“, so die Wirtschaftsministerin.

Wirtschaft und Wissenschaft sind mit im Boot

Der Think Tank ist zunächst auf eine Laufzeit von vier Jahren angelegt. Die Kosten von zwei Millionen Euro im Jahr sollen sich das Land Baden-Württemberg und die Industrie teilen. Verortet wird der Think Tank am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Professor Dr. Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales, ist der Sprecher des Think Tank. Ein Projektbeirat berät über die strategischen Themen und zu bearbeitenden Fragestellungen des Think Tank.

Folgende Unternehmen und Verbände haben sich bisher bereit erklärt, den Think Tank mitzufinanzieren: AUDI AG, Badische Stahlwerke GmbH, Carl Zeiss AG, Daimler AG, Robert Bosch GmbH, Scholz Recycling GmbH, SchwörerHaus KG, Umicore AG & Co. KG, Verband der Chemischen Industrie e.V. Landesverband Baden-Württemberg, Zeller+Gmelin GmbH & Co. KG.

Bilder der Pressekonferenz zum Herunterladen

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Think Tank „Industrielle Ressourcenstrategien“

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Broschüre Think Tank „Industrielle Ressourcenstrategien“

Weitere Meldungen

Streusalz fällt auf dem Gelände einer Autobahnmeisterei von der Schaufel eines Radladers (Bild: © dpa)
Winterdienst

Neues Salzlager in Radolfzell

Logo und Schriftzug der „Agentur für Arbeit“ an einem Gebäude.
Arbeitsmarkt

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im März

Roboterarm in einer Fabrik
Innovation

Positionspapier „Intelligente Robotik der Zukunft“ veröffentlicht

Ein Netzwerk-Kabelstecker leuchtet in der Netzwerkzentrale einer Firma zu Kontrollzwecken rot. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Digitalisierung

Entwicklung einer Datenstrategie für Baden-Württemberg

Ein Windrad dreht sich bei Herbolzheim vor einem Strommast. (Bild: Patrick Seeger/dpa)
Energie

14. Energiepolitisches Gespräch zur Umsetzung der Energiewende

Blautopf in Blaubeuren
Tourismusinfrastruktur

Land fördert 36 kommunale Tourismusprojekte

Auswärtige Kabinettssitzung im Kloster Schussenried, Bibliothekssaal
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. März 2025

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (stehend) bei seiner Ansprache beim Besuch des KUNSTschalters Schemmerhofen.
Kunst und Kultur

Kretschmann besucht KUNSTschalter Schemmerhofen

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Klima

Starkregen und Hochwasser prägten das Jahr 2024

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Start-up BW

Envima im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Gebäude des Bundesrats
Bundesrat

Impulse für ein wettbewerbsfähiges Europa

Kampagne *UnserHolz -Titelbild
Forst

Kampagne #UnserHolz startet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann spricht bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundesrat.
Bundesrat

Baden-Württemberg stimmt Grundgesetzänderung zu

Spitzengespräch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei Fragen der Raumplanung mit Vertretern aus Baden-Württemberg, Frankreich und der Schweiz in Rheinfelden.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Raumplanung über Grenzen hinweg

Elevator Pitch, CBL, Landesfinalist, StartupBW, Startup Teams, CyberLab, Cynus
Startup BW

Cynus im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“