Der 21. März ist der Internationale Tag des Waldes. Die Wälder stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Baden-Württemberg begegnet dem Klimawandel mit dem Konzept der naturnahen Waldwirtschaft und antwortet auf die zunehmende Zerschneidung der Wälder durch Verkehrsstraßen mit dem Generalwildwegeplan.
„Nirgendwo erholen sich mehr Menschen als im Wald. Täglich besuchen rund zwei Millionen Menschen den Wald in Baden-Württemberg. Rein statistisch kommt jeder Mensch alle fünf Tage in den Wald. Pro Jahr ergibt sich damit die fast unglaubliche Zahl von 750 Millionen Waldbesuchern allein in Baden-Württemberg – dies entspricht der Bevölkerungszahl von ganz Europa“, sagte Forstminister Peter Hauk anlässlich des internationalen Tag des Waldes. Der Tag des Waldes wurde vor rund 30 Jahren von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Mahnung vor der globalen Waldvernichtung initiiert.
„Auch wenn in Baden-Württemberg die Waldfläche jährlich sogar leicht zunimmt, misst die Landesregierung dem Thema Erhalt und Schutz des Waldes eine große Bedeutung zu“, betonte der Minister. Der Schwächung der Wälder infolge der Luftschadstoffe und der Auswirkungen des Klimawandels begegne der Landesbetrieb ForstBW aktuell mit der Weiterentwicklung des Konzepts der naturnahen Waldwirtschaft. „Nur nachhaltig bewirtschaftete, naturnahe Wälder halten dem Klimawandel stand“, betonte Hauk.
Auch die zunehmende Zerschneidung durch Verkehrsstraßen stelle eine Herausforderung dar, der das Land mit dem Generalwildwegeplan begegne.
Vielfältige Funktionen des Waldes
„Die Erholungs- und Sozialfunktion des Waldes haben große Bedeutung für die Lebensqualität im Land. Weder das Bundeskartellamt noch das Oberlandesgericht Düsseldorf haben dies im laufenden Kartellverfahren berücksichtigt, sondern den Wald zur reinen ‚Holzfabrik‘ degradiert. Würden unsere Wälder nur nach streng wirtschaftlichen Kriterien bewirtschaftet, sähen sie ganz anders aus und könnten den Bedürfnissen der Bevölkerung und der im Wald lebenden Tier- und Pflanzenarten nicht gerecht werden“, ergänzte der Forstminister. Dass sich die Wälder in Baden-Württemberg neben der Holzernte, dem Naturschutz, der Sicherung von Luft-, Boden- und Gewässergüte auch zu einem bevorzugten Ort für zahlreiche Freizeitangebote entwickelt haben, sei auch der Verdienst von Waldbesitzern und Forstleuten. Damit die Erholungsfunktion des Waldes dauerhaft erhalten bleibe, bedürfe es einer hochwertigen, nachhaltigen Forstwirtschaft. Dazu gehören der Aufbau und die Pflege artenreicher, stabiler Wälder, regelmäßige Holzernte sowie die Erhaltung und Förderung besonderer Waldbiotope. Wichtiger Teil unserer Arbeit ist die Instandhaltung der Waldwege, die zu Erholung und Sport einladen“, betonte der Minister.
Dem Landesbetrieb ForstBW komme dabei eine Vorbildfunktion zu: soziale Ziele stehen gleichrangig neben ökonomischen und ökologischen Zielen. Der Landesbetrieb ForstBW beweist, wie erfolgreich diese Bereiche zusammenwirken können“, sagte Hauk. Transparent und nachprüfbar habe der Betrieb für sich 18 strategische Nachhaltigkeitsziele beispielsweise im Bereich naturnahe Waldwirtschaft, Sozialfunktion oder Arbeitssicherheit definiert, an denen er sich messen lasse.
Ein Aufenthalt im Wald hat positive Auswirkungen auf Körper und Geist, was zahlreiche Studien belegen. Die Bewegung und das Atmen der frischen Luft senken Puls und Blutdruck und Verspannungen der Muskulatur können sich lösen. Der Blick in die grüne Natur verlangsamt die Hirnstromschwingungen und verbessert die Stimmung.
Baden-Württemberg ist bundesweit eines der waldreichsten Länder. Es ist auf einer Fläche von rund 1,4 Millionen Hektar und zu 39 Prozent von Wald bedeckt.
„Tag des Waldes“ seit 1971
Der 21. März wurde erstmals 1971 von der FAO als „Tag des Waldes“ ausgerufen. Dies geschah als Reaktion auf die globale Waldvernichtung. Mit knapp vier Milliarden Hektar bedecken Wälder noch rund 30 Prozent der Erdoberfläche. Während sich – ausgehend von Deutschland – seit über 300 Jahren eine nachhaltige Forstwirtschaft in vielen Teilen Europas etablierte, ist die Sorge um die Regenwälder groß, die nach wie vor durch Raubbau und Klimawandel bedroht sind.
Ende des Jahres 2012 wurde dann auf Beschluss der Plenarsitzung der UN-Generalversammlung der traditionelle 21. März eines jeden Jahres zum „Tag der Wälder“ auf internationaler Ebene erklärt. Dieser Welttag der Forstwirtschaft soll die Wichtigkeit aller Arten von Wäldern und ebenso der Bäume außerhalb von Wäldern betonen und würdigen. Einer breiten Öffentlichkeit soll deutlich gemacht werden, dass es im internationalen Zusammenspiel gilt, die nachhaltige Bewirtschaftung, die Erhaltung und die Entwicklung aller Arten von Wäldern und Bäumen zugunsten heutiger und künftiger Generationen zu stärken.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Wald und Naturerlebnis