Medizinische Versorgung

Mehr junge Mediziner für die Arbeit in einer Landarztpraxis begeistern

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Hausarzt misst den Blutdruck einer Patientin (Bild: © dpa).

Mit einem Stipendienprogramm will das Land mehr Medizinerinnen und Mediziner für den ländlichen Raum gewinnen. Damit soll dem Ärztemangel in unterversorgten Regionen entgegengewirkt werden.

Mehr junge Medizinerinnen und Mediziner für die Arbeit in einer Landarztpraxis zu begeistern – das ist erklärtes Ziel des Ministeriums für Soziales und Integration, das nun mit einem neu aufgelegten Stipendienprogramm dem Ärztemangel in unterversorgten Regionen entgegenwirken möchte.

„Wir wollen angehende Medizinerinnen und Mediziner frühzeitig für eine ärztliche Tätigkeit im Ländlichen Raum gewinnen. Der Beruf des Hausarztes ist weitaus attraktiver als sein Ruf!“, sagte Minister Manne Lucha. Die Landesregierung stellt hierfür 300.000 Euro zur Verfügung. Aufgrund des demografischen Wandels werden in den kommenden Jahren viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte auf der Suche nach einer Praxisnachfolge sein. Für junge Ärztinnen und Ärzte eröffnen sich dadurch eine Vielzahl beruflicher Perspektiven und verschiedenste Einsatzmöglichkeiten.

Niederlassung in Fördergebieten nach Abschluss der fachärztlichen Weiterbildung

„Medizinstudierende entscheiden sich in der Regel erst im späteren Verlauf des klinischen Abschnitts für eine ärztliche Spezialisierung und nicht bereits zu Beginn des Studiums – dem tragen wir mit dem Stipendienprogramm Rechnung “, so Minister Lucha.

Das Förderprogramm stehe allen Studierenden des Studiengangs Humanmedizin offen, die an einer Hochschule im Bundesgebiet mindestens im 7. Fachsemester eingeschrieben sind und sich verpflichten, im Anschluss an das Studium die fachärztliche Weiterbildung in den ausgewiesenen baden-württembergischen Fördergebieten zu absolvieren und nach deren Abschluss eine hausärztliche Tätigkeit in diesen Fördergebieten aufzunehmen.

Details zum Stipendienprogramm

Die monatliche Förderung beträgt 300 Euro für die Dauer von maximal 24 Monaten. Um auch das Blockpraktikum im ländlichen Raum für Medizinstudierende attraktiver zu machen, umfasst die Förderung zusätzlich Fahrt- und Übernachtungskosten in Höhe von 150 Euro.

Das Stipendienprogramm wird koordiniert vom Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung. Für das Auswahlverfahren richtet das Universitätsklinikum Heidelberg eine aus Vertreterinnen und Vertretern der Universitäten Tübingen, Ulm, Freiburg, Mannheim und Heidelberg bestehende Fachkommission ein. Darüber hinaus werden Vernetzungstreffen zwischen den Teilnehmenden am Stipendienprogramm stattfinden, deren Koordination ebenfalls das Universitätsklinikum Heidelberg übernimmt.

Minister Lucha: „Wir wollen die angehenden Hausärztinnen und Hausärzte auch inhaltlich auf die hausärztliche Tätigkeit vorbereiten. Vernetzung und Erfahrungsaustausch sind für eine nachhaltige hausärztliche Identitätsbildung unerlässlich!“

Universitätsklinikum Heidelberg: Stipendienprogramm zur Gewinnung Medizinstudierender für den unterversorgten Ländlichen Raum

Medizinische Fakultät Heidelberg (Login erforderlich)

Weitere Meldungen

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Integration

Land fördert Modell­projekte der Sprachförderung

Studenten sitzen in einem Hörsaal.
Studium

Mehr Studienplätze in den Therapiewissenschaften

Photon
Innovation

Land entwickelt Regional­förderung strategisch weiter

Ehemalige Chapel auf dem Hospitalgelände in Heidelberg
Städtebau

Land fördert drei nichtinvestive Städtebauprojekte

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Gesundheit

Lösungen für Medizintechnikbranche

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
Gesundheitsversorgung

Import isotonischer Kochsalzlösung

Ernährung

Projekt für hochwertige Seniorenernährung abgeschlossen

Visualisierung des Neubaus eines Forschungsgebäudes und des Centers for Cardiovascular Desease Control (CCDC)
Forschung

Grundsteinlegung für neue Forschungsgebäude

Ein Hausarzt misst den Blutdruck einer Patientin (Bild: © dpa).
Gesundheitsversorgung

Neustrukturierung der ärztlichen Bereitschaftsdienste

Die Bewohnerin (r) einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhält sich bei Kaffee und Kuchen mit ihren Gästen (Bild: © dpa).
Gesellschaft

Projekte gegen Einsamkeit und soziale Isolation

Ein Schild mit der Aufschrift „Arzt“ hängt an einer Straßenlaterne.
Gesundheitsversorgung

Minister Lucha zum Wegfall von Bereitschaftspraxen

Apothekerin impft Gesundheitsminister Manne über linken Oberarm
Gesundheitsschutz

Lucha ruft zum Impfen auf

Ein Arzt einer Frauenklinik führt eine pränatale Ultraschall-Untersuchung an einer in der 18. Woche schwangeren Frau durch. (Bild: © picture alliance/Daniel Karmann/dpa)
Inklusion

Monitoring von nicht-invasiven Pränataltests gefordert

Symbolbild: Ländlicher Raum. (Bild: Elke Lehnert / Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz)
Ländlicher Raum

Geplante Schließung weiterer Notfallpraxen

Weg im ländlichen Raum
Ländlicher Raum

Zehn Kommunen erhalten Zuschüsse für ländliche Wege