Justizministerin Marion Gentges hat Wilfred Waitzinger die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg überreicht und dessen jahrzehntelanges Engagement in der Sozialberatung gewürdigt.
Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges hat im Rahmen einer Feierstunde am 18. Oktober 2023 in Lichtenstein Wilfred Waitzinger aus Lichtenstein die Staufermedaille überreicht und das jahrzehntelange ehrenamtliche Wirken des zweifachen Familienvaters gewürdigt.
Justizministerin Marion Gentges sagte: „Wilfred Waitzinger hat sich über zwei Jahrzehnte erfolgreich in der Sozialberatung engagiert und mit seinem unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz dazu beigetragen, dass Resozialisierung gelingt und Gewalttaten verhindert werden. Menschen wie er, die sich über ihre beruflichen und persönlichen Aufgaben hinaus für andere einsetzen, sind unverzichtbar für unser Zusammenleben.“
Jahrzehntelanges Engagement im Bereich der Resozialisierung
Seit über 20 Jahren engagiert sich Wilfred Waitzinger im Verein Sozialberatung Stuttgart e. V. in verschiedenen Funktionen, zuletzt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Es war ihm immer ein besonderes Anliegen, dass straffällig gewordenen Menschen die Chancen zur Resozialisierung erleichtert werden. Die Sozialberatung Stuttgart bietet hierfür ein bedarfsgerechtes Netz an Hilfemöglichkeiten an, sodass jedem straffällig gewordenen Menschen die Möglichkeit eröffnet wird, wieder einen Platz in unserer Gesellschaft zu finden, ohne erneut straffällig zu werden. Es war Herrn Waitzinger schon immer ein Anliegen, dass jeder nach der Verbüßung der Strafe die notwendige persönliche Förderung zur Resozialisierung erhalten soll. Die Arbeit der Sozialberatung im Bereich der Gewaltprävention hat Herr Waitzinger in seiner Zeit als Vorsitzender Richter maßgeblich mitentwickelt und dafür gesorgt, dass ausreichende finanzielle Mittel dafür zur Verfügung stehen. Im Laufe der Jahre hat er wichtige Tätigkeitsbereiche strategisch weiterentwickelt, von der Durchführung der Täterberatung bei häuslicher Gewalt seit 2002 über die Einführung von Anti-Gewalt-Training für gewaltbereite Männer 2007 bis zur Eröffnung der Fachberatungsstelle Gewaltprävention in der Charlottenstraße in Stuttgart 2012 und der Eröffnung der Fachberatungsstellen Gewaltprävention im Landkreis Esslingen und im Rems-Murr-Kreis 2017. Für diese und viele andere Projekte, die Wilfred Waitzinger im Rahmen seines Ehrenamts bearbeitet hat, war er als Richter im Landesdienst, zuletzt als Direktor des Amtsgerichts, auch ein natürliches Bindeglied zur Justiz. Auch als Reserveoffizier hat er sich seit vielen Jahren besonders in der zivil-militärischen Zusammenarbeit hervorgetan. Sein Fachwissen, aber auch sein gut funktionierendes Netzwerk hat Wilfred Waitzinger hier zu einem kompetenten Ansprechpartner für die zivile wie für die militärische Seite im Tagesgeschäft, aber auch in besonderen Lagen, wie etwa der Flüchtlingshilfe gemacht.
Bürgermeister der Gemeinde Lichtenstein Peter Nußbaum sagte: „Ich freue mich, dass das langjährige, verdienstvolle Engagement von Herrn Waitzinger in verantwortlicher Position beim Verein Sozialberatung Stuttgart e.V. mit der Verleihung der Staufermedaille gewürdigt und diese besondere Auszeichnung einem Lichtensteiner Bürger zuteilwird. Wenn man bedenkt, dass Herr Waitzinger insgesamt über 55 Jahre hinweg kontinuierlich wichtige und verantwortungsvolle ehrenamtliche Tätigkeit bei verschiedenen Institutionen und Verbänden erbracht hat, dann ist die Staufermedaille passgenau auf solch ein herausragendes Engagement für das Gemeinwohl gemünzt.“
Wilfred Waitzinger
Wilfred Waitzinger ist von Beruf Richter und war seit 2010 Direktor des Amtsgerichts Riedlingen. Er ist seit 2022 im Ruhestand. Für seine Leistungen im Rahmen der Flüchtlingshilfe wurde Wilfred Waitzinger durch die Bundesministerin für Verteidigung mit einer Dankurkunde und dem Ehren Coin ausgezeichnet.
Wilfred Waitzinger ist verheiratet und Vater von 2 Kindern.
Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg
Mit der Staufermedaille zeichnet der Ministerpräsident Personen für besondere Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung aus. Die Auszeichnung soll ein langjähriges ehrenamtliches, gesellschaftliches oder bürgerschaftliches Engagement würdigen, das weit über das berufliche Wirken hinausreicht.