Mit der Aktion „Sicherer Schulweg“ startet das Land Baden-Württemberg regelmäßig zu Schulbeginn ein umfangreiches Maßnahmenpaket aus Verkehrsüberwachung und Verkehrsunfallprävention. Das Land bittet zudem alle Verkehrsteilnehmer in den kommenden Wochen besonders aufmerksam zu fahren.
„Wir alle tragen Verantwortung für die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Gerade zu Beginn des neuen Schuljahres sind wir alle gefordert, besonders achtsam im Straßenverkehr zu sein. Wir haben ein klares Ziel: Schülerinnen und Schüler sollen sicher ans Ziel kommen. Hier sind wir alle gefragt, dass es für unsere Kinder ein sicherer Start ins neue Schuljahr wird. Deshalb mein klarer Appell: Fahren Sie in den kommenden Wochen besonders aufmerksam – für die Sicherheit unserer Kinder“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl zum Start der Aktion „Sicherer Schulweg“.
Verkehrsüberwachung und Verkehrsunfallprävention
Mit der Aktion „Sicherer Schulweg“ startet das Land Baden-Württemberg regelmäßig zu Schulbeginn ein umfangreiches Maßnahmenpaket aus Verkehrsüberwachung und Verkehrsunfallprävention. In den kommenden Tagen machen unter anderem Straßenbanner, Plakate und Veranstaltungen auf den Schulbeginn aufmerksam und fordern alle Verkehrsteilnehmenden zu einem rücksichtsvollen Verhalten gegenüber Kindern auf. Die Polizei und die Kommunen werden insbesondere die Einhaltung der Geschwindigkeit vor Schulen, das verkehrsgerechte Parken entlang von Geh- und Radwegen, den technischen Zustand von Fahrrädern sowie die Sicherung der Kinder im Auto überwachen.
Damit die Schülerinnen und Schüler fit für den Schulweg werden, empfiehlt der Innenminister den Eltern: „Gehen Sie gemeinsam mit ihren Kindern einen kindgerechten Weg zur Schule ab und üben Sie diesen. Denken Sie dabei daran, dass Kinder ein eingeschränktes Sichtfeld haben. Häufig hilft es auch, bei der Planung des Schulwegs in die Hocke zu gehen, um die Gefahren aus der Perspektive ihres Kindes zu sehen. Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder durch reflektierende Elemente an Schultaschen und Kleidung auch in der dunklen Jahreszeit gut sichtbar sind. Und wenn möglich: Verzichten Sie darauf, Kinder mit dem Auto in die Schule zu bringen. Der zusätzliche Verkehr rund um die Schulen sorgt oft für Behinderungen vor Ort und stellt eine vermeidbare Gefahr für die Schülerinnen und Schüler dar.“
Achtsam im Straßenverkehr
Im vergangenen Jahr ereigneten sich in Baden-Württemberg 426 (2022: 357) Verkehrsunfälle, bei denen Schülerinnen und Schüler im Alter von sechs bis 17 Jahren als aktive Verkehrsteilnehmende auf dem Weg von und zur Schule verunglückten. Hierbei wurden 48 (2020: 45) Kinder und Jugendliche schwer und 391 (2020: 324) leicht verletzt. Eine Schülerin verunglückte auf dem Weg zur Berufsschule tödlich.
„Baden-Württemberg ist eines der sichersten Länder für Kinder im Straßenverkehr – und das soll auch so bleiben. Mehr als 110.000 Kinder werden in den kommenden Tagen in Baden-Württemberg eingeschult. Vor allem diese kleinen Erstklässlerinnen und Erstklässler können jedoch viele Gefahren im Straßenverkehr noch nicht richtig einschätzen, weshalb wir in den nächsten Wochen noch mehr Rücksicht als ohnehin schon nehmen müssen. Denn gerade im Straßenverkehr gilt: Die Sicherheit unserer Kinder muss uns allen besonders am Herzen liegen“, so Minister Strobl.
Die Aktion „Sicherer Schulweg“ wurde durch das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen, das Ministerium für Verkehr sowie das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport initiiert und wird durch die Polizei Baden-Württemberg, das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, die Verkehrswachten, die Schulen, Landkreise, Städte und Gemeinden sowie die Partner der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion „GIB ACHT IM VERKEHR“ unterstützt.
Schulwegunfälle umfassen Schülerinnen und Schüler von sechs bis 17 Jahre, die als aktive Verkehrsteilnehmende auf dem Weg von und zur Schule verletzt oder getötet wurden.
Schulwegunfälle gesamt | Leichtverletzte (Sechs bis 17 Jahre) | Schwerverletzte (Sechs bis 17 Jahre) | Getötete (Sechs bis 17 Jahre) | |
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2019 | 442 | 401 | 65 | Fünf |
2020 | 289 | 246 | 46 | Keine |
2021 | 225 | 210 | 27 | Keine |
2022 | 357 | 324 | 45 | Keine |
2023 | 426 | 391 | 48 | Eins |
Abweichung 2023 zu 2022 | 19,3 Prozent | 20,7 Prozent | 6,7 Prozent | – |