Gesundheit

Sozialministerium übernimmt erste TRISAN-Präsidentschaft

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Ein Krankenpfleger schiebt in einer Klinik ein Krankenbett über einen Flur. (Foto: © dpa)
Symbolbild

Das Sozialministerium übernimmt die erste Präsidentschaft des trinationalen Kompetenzzentrums für grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich TRISAN. Die Einrichtung ist ein wichtiges Zeichen für Vernetzung im Gesundheitsbereich über nationale Grenzen hinweg.

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg übernimmt für die kommenden zwei Jahre die erste Präsidentschaft des trinationalen Kompetenzzentrums für grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich TRISAN mit Sitz in Kehl. Bei der ersten TRISAN-Vollversammlung am 12. Dezember 2023 in Kehl stimmten die Mitglieder einer gemeinsam erarbeiteten Vereinbarung zu und sprachen dem Sozialministerium einstimmig das Vertrauen aus. Komplettiert wird das Präsidium durch Vertreterinnen und Vertreter aus Frankreich und der Schweiz.

TRISAN vernetzt Gesundheitsbereich über nationale Grenzen hinweg

Von 2016 bis Mai 2023 war TRISAN ein INTERREG-Projekt, welches über die Europäische Union gefördert wurde. Die Mitglieder haben sich zum Ende dieser Projektphase dazu entschlossen, TRISAN weiterzuführen, zu verstetigen und gemeinsam zu finanzieren. Das Sozialministerium beteiligt sich mit 50.000 Euro pro Jahr an den Kosten, das ist der höchste Beitrag unter den 26 Mitgliedern. Die Verstetigungsvereinbarung gilt für die Dauer von vier Jahren. TRISAN unterstützt Menschen, Verwaltungen und Unternehmen in der Oberrheinregion bei grenzüberschreitenden Themen im Gesundheitsbereich. Unter dem Dach von TRISAN haben sich Institutionen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammengeschlossen.

„Für eine gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind Kenntnisse und Verständnis für die unterschiedlichen Funktionsweisen der Gesundheitssysteme der Nachbarländer und Verbindungen zu den Ansprechpersonen essenziell. Grenzüberschreitende Herausforderungen benötigen grenzüberschreitende Lösungen“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha am 20. Dezember 2023 in Stuttgart. Insbesondere in der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich sei. Der Minister weiter: „Pandemien enden nicht an den Grenzen. Nur gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern aus Frankreich und der Schweiz können wir möglichst passgenaue Lösungen und Verbesserungen für Grenzgängerinnen und Grenzgänger sowie Patientinnen und Patienten erzielen.“

Großer Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger im Südwesten 

Durch die zentrale Lage Baden-Württembergs im Herzen Europas mit Grenzen zu anderen Nationalstaaten sind viele Bürgerinnen und Bürger von der Thematik betroffen – sei es über die Arbeitswelt oder familiär. In den kommenden zwei Jahren der Präsidentschaft soll die bestehende und von Vertrauen geprägte Arbeit mit den Gesundheitsbehörden und anderen Partnerinnen und Partnern aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Frankreich und der Schweiz fortgesetzt werden. Als Themen werden die Patientenmobilität, der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sowie die Prävention und Gesundheitsförderung im Fokus stehen. Auch das Thema Klimawandel und Gesundheit wird TRISAN beleuchten. Geplant sind neben der Erarbeitung von Fachinformationen auch trinationale Konferenzen zu Gesundheitsthemen. „Ich freue mich über die große Einigkeit unter den Mitgliedern. Dies ist ein starkes Signal. Gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz werden wir weiter an konkreten Lösungen und Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger arbeiten“, so Minister Lucha abschließend.

Finanzierende Mitglieder von TRISAN

Nicht-finanzierende Mitglieder von TRISAN

TRISAN

Die Oberrheinkonferenz hat TRISAN im Jahr 2016 im Rahmen eines vom Programm INTERREG geförderten Projekts gegründet. TRISAN ist ein trinationales Kompetenzzentrum für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Gesundheitsprojekten am Oberrhein mit Sitz in Kehl. Es wird vom deutsch-französischen Euro-Institut getragen. Da die Förderung als INTERREG-Projekt Ende Mai 2023 ausgelaufen ist, haben sich die Partner aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz darauf geeinigt, TRISAN aus eigenen Mitteln zu verstetigen. TRISAN wurde ins Leben gerufen, um die Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger grenzüberschreitend zu verbessern. Dies soll durch die Vernetzung der Akteure, die Begleitung von Projekten sowie durch Wissensproduktion und -verbreitung im Gesundheitsbereich gelingen. In Studien und Themenheften erarbeitet TRISAN wichtige Themenbereiche und informiert beispielsweise über die medizinische Notfallversorgung, die ambulante Versorgung, den Krankenhaussektor oder die Pflege älterer Personen jeweils in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. In der Zeitschrift „Regards Croisés – Perspektivenwechsel“, der Zeitschrift für grenzüberschreitende Gesundheit, informiert TRISAN über konkrete Schwerpunktthemen und Projekte im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich.

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