Die Landesregierung will die biologische Vielfalt im Land erhalten und hat deshalb das Sonderprogramm Biodiversität gestartet. Für das Sonderprogramm sind in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt 36 Millionen Euro vorgesehen. Das dazugehörige Begleitgremium hat sich heute zu seiner Auftaktsitzung getroffen.
„Ziel der Landesregierung ist es, mehr Artenschutz und mehr Biodiversität im Land zu erreichen. Denn die Vielfalt der Natur und des Lebens in unserer Heimat zu erhalten, ist für mich nicht nur eine politische, sondern auch eine moralische Verpflichtung“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Auftaktsitzung des Begleitgremiums zum Sonderprogramm Biodiversität. „Baden-Württemberg ist Lebensraum für rund 50.000 Tier- und Pflanzenarten, 40 Prozent davon sind mittlerweile gefährdet. Dieser Rückgang ist besorgniserregend.“
Großes Bündel an Maßnahmen
Die Maßnahmen des Sonderprogramms Biodiversität der Landesregierung reichen von der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und einer besseren Beratung für Landwirte, über Moorschutz, bis hin zur verbesserten Pflege der rund 1.000 Naturschutzgebiete im Land. Teil des Programms sind zum Beispiel auch die ökologische Aufwertung des Straßenbegleitgrüns, die Wiedervernetzung von Lebensräumen für bedrohte Tierarten und ein Monitoring, das unter anderem auch die Menge vorkommender Insekten umfasst.
Zwei Gremien begleiten Umsetzung des Sonderprogramms
Die Umsetzung des Sonderprogramms wird durch ein Begleitgremium und ein wissenschaftliches Fachgremium begleitet. Das wissenschaftliche Fachgremium tagt mehrmals jährlich. Es wird im ersten Quartal 2019 einen Zwischenbericht und eine erste Einschätzung zu den Maßnahmen, insbesondere zu deren Nutzen, vorlegen. Das Begleitgremium umfasst neben den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verbänden im Bereich des Naturschutzes sowie der Land-und Forstwirtschaft. Es tagt einmal jährlich. „Ich freue mich, dass sich die Mitglieder der beiden Gremien bereit erklärt haben, die vielen kleinen und großen Schritte, die wir hier und jetzt tun können, um die Natur zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten, gemeinsam mit uns zu tun“, so Kretschmann.
36 Millionen Euro für das Sonderprogramm
Das Sonderprogramm Biodiversität wurde im November 2017 von der Landesregierung beschlossen. Für Maßnahmen im Naturschutz, in der Land-und Forstwirtschaft und entlang von Verkehrswegen stehen für die Jahre 2018 und 2019 insgesamt Mittel in Höhe von 36 Millionen Euro zur Verfügung.
Mitglieder des wissenschaftlichen Fachgremiums
- Prof. Dr. Jürgen Bauhus, Waldbauinstitut, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Prof. Dr. Sebastian Hein, Professur für Waldbau, Waldbautechnik, Forstpflanzenzucht, Ertragskunde, Hochschule Rottenburg
- Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein, Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Prof. Dr. Werner Konold, emer., Professur für Landespflege, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Prof. Dr. Carola Pekrun, Professur für Pflanzenbau und Qualitätsmanagement, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen
- Prof. Dr. Johannes Steidle, Fachgebiet Tierökologie, Universität Hohenheim
- Dr. Robert Trusch, Staatliches Naturkundemuseum Karlsruhe, Referat Entomologie
- Dr. Klaus Wallner, Landesanstalt für Bienenkunde, Universität Hohenheim
- Abteilungsleiter 2, Landwirtschaft, im Wechsel mit Abteilungsleiter 5, Waldwirtschaft, Landesbetrieb ForstBW, des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- Abteilungsleiter 7, Naturschutz, des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaf
Mitglieder des Begleitgremiums
- Dr. Gerhard Bronner, Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V.
- Dr. Brigitte Dahlbender, Bund für Umwelt und Naturschutz, Landesverband Baden-Württemberg e.V.
- Dr. Christian Eichert, Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg e.V.
- Johannes Enssle, Naturschutzbund Deutschland Landesverband Baden-Württemberg e.V.
- Jerg Hilt, Forstkammer Baden-Württemberg
- Bettina Lisbach, MdL, Fraktion GRÜNE im Landtag von Baden-Württemberg
- Jürgen Maurer, Landesbauernverband in Baden-Württemberg
- Ministerialdirektor Helmfried Meinel, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Ministerialdirektorin
- Ministerialdirektorin Grit Puchan, Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- Dr. Patrick Rapp, MdL, CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg
- und zusätzlich alle Mitglieder des wissenschaftlichen Fachgremiums.
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