Kultur

Russlanddeutscher Kulturpreis 2020

Symbolbild: Eine Studentin liegt bei schönem Wetter auf einer Wiese und liest ein Buch. (Bild: Mohssen Assanimoghaddam / dpa)

Die Preisträger für den Russlanddeutschen Kulturpreis Baden-Württemberg 2020 stehen fest: Der Hauptpreis wird an Eleonora Hummel verliehen, die Ehrengabe geht an Wendelin Mangold und der Förderpreis an Katharina Martin-Virolainen.

Im zweijährigen Turnus vergibt das Land Baden-Württemberg den Russlanddeutschen Kulturpreis für hervorragende Leistungen auf kulturellem Gebiet, dieses Jahr für den Bereich Literatur. Grundsätzlich besteht der Kulturpreis aus einem mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis und zwei Förderpreisen beziehungsweise einem Förderpreis und einer Ehrengabe in Höhe von jeweils 2.500 Euro. Hierbei sind die Förderpreise insbesondere für jüngere Kulturschaffende vorgesehen, welche noch am Anfang ihrer künstlerischen Entwicklung stehen. Die Preise sind zugleich Ausdruck der Patenschaft Baden-Württembergs über die Landsmannschaft der Russlanddeutschen und werden in erster Linie russlanddeutschen Kulturschaffenden verliehen, deren Werk das Kulturgut der Russlanddeutschen repräsentiert.

„Die von einem besonderen historischen Schicksal geprägten Russlanddeutschen erbringen mit ihrem kulturellen Schaffen einen eigenen Beitrag zum kulturellen Leben in Deutschland. Diesen wertvollen Beitrag zeichnet das Land Baden-Württemberg mit seinem Russlanddeutschen Kulturpreis aus“, resümiert der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl, der zugleich Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler in Baden-Württemberg ist. Aus einer Vielzahl eingegangener qualifizierter Bewerbungen hat die Jury, deren Mitglieder von Seiten des Innenministeriums, der Künstlergilde e.V. Esslingen und der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland benannt wurden, die Preisträger im Jahr 2020 ausgewählt.

Die Preisträger 2020

Den Hauptpreis sprach die Jury Eleonora Hummel zu. Die Jury hob in der Begründung dieser Entscheidung unter anderem hervor, dass sich Eleonora Hummel breitenwirksam mit ihrem kulturellen Hintergrund auseinandersetze. In bemerkenswerter Weise gelinge es ihr, Themen wie zum Beispiel die Erinnerungskultur und Mehrfachzugehörigkeit nicht nur für Personen mit russlanddeutschem Zuwanderungshintergrund zu platzieren, sondern diese in einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs zu überführen. Ihre Texte ermöglichten damit sowohl das Selbstverstehen von Russlanddeutschen wie auch das Fremdverstehen durch die Mehrheitsgesellschaft. „Dies sind wünschenswerte Grundlagen, um Prozesse wie die der kulturellen Navigationsfähigkeit kraftvoll anzustoßen“, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Eine Ehrengabe soll der russlanddeutsche Dichter, Prosaiker, Dramatiker und Übersetzer Wendelin Mangold erhalten. Die Jury ehrt damit „ein besonderes, beispielgebendes und sehr individuelles Lebenswerk eines Altmeisters, der einen der ersten Plätze der russlanddeutschen Gegenwartsliteratur in Anspruch nehmen darf“. Keiner der russlanddeutschen Autoren habe in vergangener Zeit so viel geleistet wie Wendelin Mangold, dessen literarisches Werk auffällig scharfsinnig, tiefgründig und grenzüberschreitend sei. Die Jury schloss ihre Würdigung mit den Worten: „Mit seiner über Jahrzehnte langen literarischen Tätigkeit hat Wendelin Mangold ein gedankenreiches, experimentelles und tiefsinniges Werk entwickelt, das Generationen von russlanddeutschen Autorinnen und Autoren prägen wird.“

Als Trägerin des Förderpreises wurde Katharina Martin-Virolainen ausgewählt. Ihr Sammelband „Im letzten Atemzug“ dokumentiere ihre Suche nach Identität, Zugehörigkeit und der echten Heimat. In kurzen autobiographischen Erzählungen und Berichten verleihe sie ihren russlanddeutschen Landsleuten eine Stimme, der zu folgen sich lohne. Ihr sei es gelungen, auf leidenschaftliche Weise das verschwommene Bild der Vergangenheit zu beleben und es erneut aufleuchten zu lassen. Die Jury betonte ergänzend: „Bei aller Düsternis der schwierigen Umstände, unter denen die russlanddeutsche Volksgruppe leiden musste, zeichnen sich in den Darbietungen der angehenden Schriftstellerin deutliche Umrisse einer erfreulichen Gegenwart ab, auf die sie als Zugehörige nicht verzichten kann.“

Die Verleihung des Russlanddeutschen Kulturpreises wird am 10. Dezember 2020 an die Preisträgerinnen und Preisträger stattfinden.

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