Coronavirus

Psychosoziale Hotline erfolgreich gestartet

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Seniorin hält einen Telefonhörer an ihr Ohr (gestellte Szene). (Bild: picture alliance/Britta Pedersen/zb/dpa)

Die vom Sozialministerium gemeinsam mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim und weiteren Akteuren eingerichtete Corona-Psycho-Hotline stößt auf große Resonanz.

Die Corona-Psycho-Hotline, die während der Corona-Pandemie vom Sozialministerium gemeinsam mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim und anderen Akteuren eingerichtet worden war, um die psychischen Belastungen der Menschen etwas abzufedern, stößt auf große Resonanz. Dies ergibt sich aus einer ersten Auswertung der Anrufe, die in der ersten Woche vom 22. bis 29. April eingegangen sind. Insgesamt waren es in diesem Zeitraum 673 Anrufe.

„Psychisch Kranke, Einsame, Alte, Familien und Kinder – manche Menschen kommen durch die Corona-Maßnahmen an ihre Grenzen. Es war richtig, die bereits bestehenden guten Angebote, wie zum Beispiel die Telefonseelsorge, zu ergänzen und Menschen in Not Hilfe und Wege aus der Krise aufzuzeigen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha.

673 Anrufe in der ersten Woche

Die Auswertung der ersten Woche hat ergeben: In den meisten Fällen (circa 90 Prozent) wurden neben dem telefonischen Beratungsgespräch keine weiteren Zusatzkontakte vereinbart. Die mit der Hotline verbundene Website verzeichnete im selben Zeitraum 3.110 Clicks. Die Hotline wird über die gesamte Tageszeit genutzt (8 bis 20 Uhr), wobei die meisten Anrufer die Hotline zwischen 18 und 19 Uhr kontaktieren. Ungefähr bei der Hälfte der Anrufe wurden anonymisierte Angaben dokumentiert. Die Zahl der weiblichen Anrufer lag sechs Prozent höher als jene der männlichen. Im Gegensatz zu der Telefonseelsorge waren suizidale Krisen ein eher seltener Grund des Anrufs. Gewalterleben wurde in zwei Prozent der Anrufe angegeben und liegt damit ein Prozentpunkt über der Gewaltausübung als Grund des Anrufs.

Häufig kontaktierten Betroffene die Hotline aufgrund der aktuellen Kontakt- und Ausgangseinschränkungen (circa 40 Prozent) gefolgt von coronaspezifischen Ängsten (zum Beispiel Infektionsangst, circa 30 Prozent). Nahezu jeder zweite Anruf stand in Verbindung mit einer in der Vergangenheit bestehenden psychischen Erkrankung. Die am häufigsten berichteten Symptome waren depressive Symptome (zum Beispiel Niedergeschlagenheit, Energielosigkeit, Interessenverlust) gefolgt von Angstsymptomen (zum Beispiel Existenzangst, Infektionsangst). In einem durchschnittlich 20-minütigen Gespräch konnten die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater helfen, indem sie kurze psychologische Interventionen per Telefon anleiteten (circa 40 Prozent), weitere Behandlungsmöglichkeiten aufzeigten (circa 25 Prozent), sachliche Informationen zur Pandemie vermittelten (circa 20 Prozent) oder auf weitere telefonische Hilfsangebote verweisen konnten (circa 10 Prozent).

Die Corona-Psycho-Hotline

Die Corona-Psycho-Hotline ist ein gemeinsames Angebot des Sozialministeriums, des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit, der Landesärztekammer, der Landespsychotherapeutenkammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. Sie wird ehrenamtlich betreut von psychologischen und ärztlichen Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sowie von Fachkräften, die in der ambulanten betreuten gemeindepsychiatrischen Versorgung, in psychiatrischen Kliniken und in Beratungsstellen arbeiten.

Die Hotline ist jeden Tag von 8 bis 20 Uhr unter 0800 377 377 6 erreichbar. 

Corona-Psycho-Hotline

Sozialministerium: Hilfsangebote bei Problemen und Konflikten zu Hause - Hotlines

Aktuelle Informationen zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

ILLUSTRATION - Ein Mann tippt auf einer beleuchteten Tastatur eines Laptops. (Bild: © dpa)
Polizei

Einsatzmaßnahmen gegen Kinderpornografie

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden.
Arbeitsmarkt

Nur leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Land

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Integration

Land fördert Modell­projekte der Sprachförderung

Studenten sitzen in einem Hörsaal.
Studium

Mehr Studienplätze in den Therapiewissenschaften

Ehemalige Chapel auf dem Hospitalgelände in Heidelberg
Städtebau

Land fördert drei nichtinvestive Städtebauprojekte

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Gesundheit

Lösungen für Medizintechnikbranche

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
Gesundheitsversorgung

Import isotonischer Kochsalzlösung

Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Joachim Dittrich, Direktorin des Amtsgerichts Bad-Cannstatt Mechthild Weinland, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges, Stellvertretende Abteilungsleiterin des Jugendamtes Stuttgart Nadine Neudörfer und Polizeipräsident Markus Eisenbraun
Justiz

Haus des Jugendrechts feiert 25-jähriges Jubiläum

Ein Startläufer einer 4x100m-Staffel hält einen Staffelstab in der Hand.
Auszeichnung

„Partnerbetriebe des Spitzensports“ ausgezeichnet

Ernährung

Projekt für hochwertige Seniorenernährung abgeschlossen

Visualisierung des Neubaus eines Forschungsgebäudes und des Centers for Cardiovascular Desease Control (CCDC)
Forschung

Grundsteinlegung für neue Forschungsgebäude

Eine Rentnerin steht neben einem Sehbehinderten, der eine Blindenbinde trägt. (Foto: dpa)
Inklusion

Alltagshindernisse abbauen und Barrierefreiheit herstellen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 22. Oktober 2024

Junge Frau mit KVV-JugendticketBW
Nahverkehr

Preisanpassung beim D-Ticket JugendBW

Ein Hausarzt misst den Blutdruck einer Patientin (Bild: © dpa).
Gesundheitsversorgung

Neustrukturierung der ärztlichen Bereitschaftsdienste