Die Marktüberwachungsbehörden der Länder haben in einer von Baden-Württemberg koordinierten bundesweiten Aktion fast 115.000 Elektrogeräte und Reifen im Handel auf die Kennzeichnung mit dem sogenannten Energielabel überprüft.
Mit dem Energielabel können Verbraucher auf einfache Weise den Energieverbrauch und die Leistungsdaten von verschiedenen Produkten vergleichen. Daher müssen die Händler das Label gut sichtbar an den betroffenen Produkten wie Fernseher, Waschmaschinen, Kühlschränken oder Kfz-Reifen anbringen.
Deutschlandweite Ergebnisse
Bei der Aktion haben die Behörden in ganz Deutschland über 7.500 Produkte (rund 6,6 Prozent) beanstanden müssen. Dabei fehlten die Energielabel bei Leuchten und Staubsaugern in circa zehn Prozent der Fälle. Im Bereich der sogenannten „weißen Ware“ (zum Beispiel Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen und Wäschetrockner) betrug die Mängelquote lediglich drei Prozent.
Die Marktüberwachungsbehörden haben bundesweit insgesamt 1.041 Händler kontrolliert. Hierunter befanden sich 349 Elektrofachmärkte, 143 Möbelhäuser, 127 Internethändler und 107 SB-Warenhäuser. Bei fast jedem zweiten Händler haben die Behörden Mängel festgestellt. Diese hohe Quote beruht nach Ansicht der Marktüberwachungsbehörden auf der Vielzahl von unterschiedlichen Gerätemodellen, die die Händler im Angebot haben.
383 der insgesamt 516 in Deutschland beanstandeten Händler haben die festgestellten Mängel umgehend und freiwillig behoben (Quote: 74 Prozent). In den restlichen Fällen sind die Verfahren noch nicht abgeschlossen. Hierbei wird auch geprüft, ob ein Bußgeldverfahren gegen die Händler eingeleitet werden soll.
Ergebnisse in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg haben die Behörden knapp 20.000 Produkte bei 163 Handelsunternehmen überprüft. Die Beanstandungsquote war dabei deutlich geringer als im bundesweiten Durchschnitt. So hat die Marktüberwachung im Land nur bei jedem vierten Händler Mängel vorgefunden (im Bund bei jedem zweiten Händler). Bei knapp 600 Produkten fehlte das Energielabel oder war nicht korrekt angebracht, das ergibt eine Mängelquote von rund 2,9 Prozent (Bund: 6,6 Prozent). Mit einer Mängelquote von 16 Prozent gegenüber fast 55 Prozent im Bundesdurchschnitt war hierbei die Abweichung bei den Elektrofachmärkten im Land besonders auffallend. „Das positive Ergebnis im Land lässt sich auf unsere bereits im letzten Jahr stattgefundene Prüfung zurückführen, bei der speziell die Elektrofachmärkte im Fokus standen“, betonte Umweltminister Untersteller. „Das zeigt, wie wichtig es ist, dass unsere Marktüberwachung regelmäßig kontrolliert.“
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Marktüberwachung
Bundes- und landesweite Ergebnisse der Energielabel-Aktion 2016 (PDF)