Die Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln und ökologisch produzierter Ware ist ungebrochen groß. Das große Vertrauen der Verbraucher in die Marke „Bio“ werde durch das Ökomonitoring weiter nachhaltig gestärkt, erklärte Verbraucherminister Peter Hauk bei der Vorstellung des Ökomonitoring-Berichts 2017.
„Die Nachfrage der Deutschen nach Öko-Lebensmitteln und ökologisch produzierter Ware ist ungebrochen groß. Dies zeigt sich daran, dass der Umsatz mit Öko-Produkten im Jahr 2017 nochmals um sechs Prozent gestiegen ist und erstmals die Marke von zehn Milliarden Euro überschritten wurde“, sagte Verbraucherminister Peter Hauk im Rahmen der Vorstellung des Ökomonitoring-Berichtes 2017.
Vertrauen in Marke „Bio“ weiter nachhaltig gestärkt
Hauk betonte hierbei auch nochmals das Alleinstellungsmerkmal dieses in Deutschland und der EU einmaligen Untersuchungsprogrammes. „Das an sich bereits große Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in die Marke „Bio“ wird durch unser Ökomonitoring weiter nachhaltig gestärkt. Das erfolgreiche Programm wird fortgeführt. Zudem betreiben wir mit den Untersuchungen eine sinnvolle Ergänzung der durch die EU-Öko-Verordnung festgelegten Prozesskontrollen in den Betrieben vor Ort“, führte Hauk weiter aus.
Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württembergs, CVUAs, haben 2017 knapp 570 Öko-Produkte für dieses Programm untersucht. „Neben der Ermittlung der Belastungssituation von Öko-Lebensmitteln mit unterschiedlichen Rückständen und Kontaminanten, leistet das Ökomonitoring auch einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung möglicher Ursachen einer Kontamination – unter anderem beim Anbau und der Verarbeitung – sowie zur Feststellung von Verbrauchertäuschungen aufgrund falschdeklarierter Öko-Ware“, erklärte der Minister.
Ökomonitoring bürgt für Qualität
Die durchweg positive Bilanz der letzten Jahre habe sich auch im Jahr 2017 fortgesetzt. Die gezielten, schwerpunktmäßigen Untersuchungen und Kontrollen von Öko-Lebensmitteln zeigten Wirkung. „In den wenigen Fällen, in denen das Ökomonitoring Schwachstellen aufgezeigt hatte, hat die Branche schnell reagiert und die Mängel abgestellt“, betonte Minister Hauk ausdrücklich. Als Beispiel führte er Rückstände an Pestiziden in Öko-Frischware an. In diesem Bereich ist die Beanstandungsquote im Verlauf des Ökomonitorings deutlich gesunken und hält sich seit Jahren stabil auf niedrigem Niveau.
‚Superfoods‘ zwar verbessert, aber immer noch nicht super
Sogenannte Superfoods erwiesen sich in 2016 aufgrund der Untersuchungsergebnisse hinsichtlich Rückständen an Pestiziden und Kontaminanten als Volltreffer und bildeten als Folge daraus auch 2017 ein Schwerpunktprojekt des Ökomonitorings, wobei zusätzlich der Umfang der Untersuchungen auf weitere Parameter ausgeweitet wurde.
„Die Situation stellt sich 2017 zwar verbessert, aber immer noch nicht zufriedenstellend dar“, erklärte Minister Hauk. Eine von drei Proben enthielt auch weiterhin Rückstände über dem Orientierungswert von 0,01 mg/kg (Vorjahr: zwei von drei Proben), die Auslobung „Öko“ war dagegen nur noch bei einem Zwanzigstel der Proben wegen dieser erhöhten Rückstände als irreführend zu beurteilen (Vorjahr: jede dritte Probe).
Darüber hinaus gab es auch auffällige Proben hinsichtlich mikrobieller Belastung, nicht zugelassener Bestrahlung und Rückständen an unerwünschten, herstellungsbedingten Kontaminanten (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Die Untersuchungen an dieser Produktgruppe werden 2018 fortgesetzt.
Echtheitsüberprüfung: Erstmals eine Öko-Milch analytisch auffällig
Konventionell erzeugte Milch kann durch die unterschiedliche Futtergrundlage des Milchviehs von ökologisch erzeugter Milch mit hoher Wahrscheinlichkeit auch analytisch unterschieden werden.
„Erstmals seit Beginn dieser Untersuchungen, 2014, war eine Probe Öko-Milch hierbei analytisch auffällig und wies Werte auf, die normalerweise typisch für konventionell erzeugte Milch sind. Hier stand der Verdacht einer irreführenden Auslobung im Raum“, so Minister Hauk. Die Nachforschungen beim über den Händler ermittelten Erzeugerbetrieb in Ungarn ergaben in der Folge, dass die betroffene Milch gemäß den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung erzeugt wurde. Der Bio-Status der Ware wurde durch die ungarischen Behörden bestätigt.
Ökologischer Landbau in Baden-Württemberg
Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland wird stetig größer. In Baden-Württemberg werden mittlerweile 11,7 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche nach den Regeln des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Der Anteil der in Baden-Württemberg nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus arbeitenden Betriebe hat im Jahr 2017 erstmals auch die Zehn-Prozentmarke übersprungen und liegt jetzt bei 10,2 Prozent (jeweils Stand 31. Dezember 2017).
Bericht zum Ökomonitoring 2017: Zusammenfassung (PDF)
Ökomonitoring Baden-Württemberg: Untersuchungsberichte zum Ökomonitoring seit 2002
Bio-aus-BW: Ökologischer Landbau in Baden-Württemberg
Verbraucherschutzministerium: Landwirtschaft
Verbraucherschutzministerium: Kontrolle von Bioprodukten
Untersuchungsämter für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit