Ländlicher Raum

Kreative Ideen im Ländlichen Raum gefördert

Mit dem Förderprogramm „Gut Beraten!“ unterstützt das Land bürgerschaftliches Engagement und kreative Ideen im Ländlichen Raum. Im Rahmen der letzten beiden Jurysitzungen wurden insgesamt neun Initiativen gefördert.

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Ballon mit der Aufschrift: Frau und Beruf

„Der Ländliche Raum lebt von Menschen, die ihn gestalten. Von Initiativen, die die Nahversorgung, sichern, die Möglichkeiten für Begegnung schaffen oder Mobilitätskonzepte entwickeln. Sie alle sind wichtige Beiträge zur Zukunftssicherung von Gemeinden. Oftmals fehlen jedoch die Mittel, um diese Ideen umzusetzen. Hier setzt das Förderprogramm ‚Gut Beraten!‘ an, das engagierte Bürgerinnen und Bürger bei der Erarbeitung und Umsetzung von Beteiligungsprojekten vor Ort unterstützt. Seit September 2015 haben wir im Themenschwerpunkt ‚Ländlichen Raum‘ mehr als 200 Projekte gefördert“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich der 39. Jurysitzung des Programms „Gut Beraten!“.

Das Förderprogramm ist mehr als nur eine finanzielle Unterstützung. Es vermittelt eine nachhaltige Vision für die ländliche Entwicklung und ermöglicht es, innovative Ideen in die Tat umzusetzen. Mit bis zu 4.000 Euro fördert das Programm seit 2015 zivilgesellschaftliche Initiativen in Baden-Württemberg, die mit einem Beteiligungsprojekt zur Zukunftssicherung ihrer Gemeinde beitragen möchten. Themenschwerpunkte der Förderung sind „Ländlicher Raum“, „Quartiersentwicklung“, „Mobilität“ sowie „Energie und Klimaschutz“.

Geförderte Projekte der 38. Jurysitzung

Alle drei Monate findet eine neue Auswahlphase mit anschließender Jurysitzung statt. Im Rahmen der 38. Jurysitzung am 28. Juli 2024 konnten insgesamt drei Projekte im Schwerpunkt „Ländlicher Raum“ herausragen:

  • Das Beteiligungsprojekt „Generationsübergreifende Nachbarschaftshilfe – Füreinander von Haus zu Haus“ der Initiative Dorfgemeinschaft Irslingen e.V. hat das Ziel, eine zeitgemäße Nachbarschaftshilfe aufzubauen, welche über die üblichen Unterstützungsangebote für Seniorinnen und Senioren hinausgehen soll, indem auch Familien mit Kindern, Menschen mit Behinderungen und geflüchtete Menschen in den Blick genommen werden.
  • Dank einer Bürgergesellschaft von 230 Bürgerinnen und Bürgern konnte die Initiative „einLaden Heiligenberg UG“ einen Dorfladen mit Bistro eröffnen. Nun soll das Projekt fortgeführt werden. Die Initiative will einen öffentlichen Begegnungsort schaffen, um die Gemeinschaft zu stärken und eine Nachbarschaftshilfe etablieren.
  • Im Rahmen der Initiative „Neuweiler Hof“ soll durch die Gründung einer Wohngemeinschaft und einer Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) der Hof, der zwischen Heiligenberg und Herdwangen liegt, erhalten bleiben und als Wohn-, Arbeits- und Begegnungsort genutzt werden.

Geförderte Projekte der 39. Jurysitzung

Im Rahmen der 39. Jurysitzung am 21. November 2024 wurden darüber hinaus sechs weitere Projekte im Schwerpunkt „Ländlicher Raum“ ausgewählt:

  • Die „Dorfgemeinschaft Marbach e.V.“ will die Bürgerinnen und Bürger an der Planung der Umnutzung des ehemaligen Schulgebäudes in Herbertingen und an der Angebotsentwicklung im Rahmen eines Beteiligungsprozesses teilhaben lassen.
  • In Müllen gibt es nach der Schließung der letzten Gaststätte keine Möglichkeit mehr, dass sich Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen Raum treffen können. Die Initiative „Begegnung braucht Räume“ aus Neuried hat es sich daher zum Ziel gesetzt, das bestehende Mehrzweckhaus durch entsprechende Umbaumaßnahmen der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen.
  • Die beiden Ortschaften Riedern am Wald und Hürrlingen verbindet eine gemeinsame Kirche und zahlreiche Vereine. Durch dieses gemeinsame Engagement der engagierten Bürgerinnen und Bürger besteht ein großes Ideenpotential, diese beiden Orte nachhaltig attraktiver und lebenswerter zu gestalten. Hierfür setzt sich die Initiative „Attraktives Leben in Riedern am Wald und Hürrlingen“ ein.
  • Das Team „Pfarrhaus-Initiative Offingen“ will das denkmalgeschützte Pfarrhaus im Ort retten und der Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Im Rahmen einer Ideen-Werkstatt sollen Bedarfe und Umsetzungsmöglichkeiten mit den Bürgerinnen und Bürgern herausgearbeitet werden.
  • Die gemeinnützige Einrichtung „Soundwerk gGmbH“ aus Bad Saulgau hat sich der musikalischen Bildung von Kindern und Jugendlichen im Ländlichen Raum verschrieben. Im Rahmen des Projekts soll ein offener Quartierstreff entstehen, der es auch sozial benachteiligten Familien aus dem Ländlichen Raum möglich machen soll, kostenlose und bezuschusste Kurse, Workshops und Kreativangebote in Anspruch zu nehmen.
  • Die Initiative „Klinge Hoch Drei – Geschichte erhalten – Zukunft gestalten“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Armenhaus in Bad Boll zu erhalten. Durch ein Beteiligungsverfahren sollen Umnutzungsmöglichkeiten anhand der Bedarfe des Ortes herausgearbeitet und umgesetzt werden.

„Mit ‚Gut Beraten!‘ wollen wir nicht nur Einzelprojekte fördern, sondern Vorbilder schaffen, die anderen Initiativen oder Gemeinden als Inspiration dienen können. Unser Ziel ist es, den Ländlichen Raum auch langfristig lebenswert zu gestalten. Ich wünsche allen ausgewählten Initiativen viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer Ideen“, sagte Minister Hauk abschließend.

Förderprogramm „Gut Beraten!“

Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum unterstützt das Programm „Gut Beraten!“ im Schwerpunkt „Ländlicher Raum“ und fördert damit zivilgesellschaftliche Initiativen kleiner Kommunen, die mit Maßnahmen der Bürgerbeteiligung zur Zukunftssicherung des Ländlichen Raums beitragen möchten. Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf der Prozessbegleitung, indem die ausgewählten Projekte Beratungsleistungen zur Umsetzung erhalten.

Die Beratungsgutscheine sind sechs Monate gültig und jeweils bis zu 4.000 Euro wert. Der Themenschwerpunkt „Ländlichen Raum“ blickt seit September 2015 auf über 200 geförderte Projekte und wird regelmäßig gut nachgefragt. Aktuell besteht die Möglichkeit sich im Rahmen der 40. Antragsphase noch bis zum 31. Januar 2025 zu bewerben.

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