Die Landesbeauftragte für Tierschutz hat eine neue Managementhilfe zum Tierwohl in der Milchkuhhaltung fertiggestellt. Mittels einer Checkliste kann damit das Tierwohl beurteilt und verbessert werden.
„Kühe zeigen uns anhand sogenannter tierbasierter Indikatoren, ob es ihnen gut geht oder nicht“, sagt die Landesbeauftragte für Tierschutz, Julia Stubenbord, nach Fertigstellung der Q-Wohl-BW Managementhilfe und deren Vorstellung bei den Molkereien. Die von der Hochschule Nürtingen, dem Landwirtschaftlichen Zentrum für Rinderhaltung und der Stabsstelle für Tierschutz entwickelte und in einem Pilotprojekt erprobte Q-Wohl-BW Managementhilfe ist eine Checkliste zur Beurteilung und Verbesserung des Tierwohls in der Milchkuhhaltung.
Ob Kühe artgerechtes Liege-, Lauf- und Fressverhalten in einem Stall ausführen können, darauf weisen tierbasierte Indikatoren hin. Diese spielen bei Q-Wohl-BW eine besonders große Rolle. Tierbasierte Indikatoren müssen vom Tierhalter regelmäßig am Tier erfasst werden, um die in der Managementhilfe vorgegebenen flankierenden baulichen Veränderungen oder Managementverbesserungen beurteilen zu können. Für die Haltung von erwachsenen Rindern gibt es in Deutschland keine gesetzlichen Vorgaben. Hier bietet die Managementhilfe eine Orientierungsmöglichkeit.
Q-Wohl-BW ist auf die gegebene Struktur der Milchbetriebe in Baden-Württemberg abgestimmt. Es ermöglicht Milcherzeugern sowohl mit Alt- und Neubauten eine Beteiligung, da es auch für Altbauten Wege zur Verbesserung des Tierwohls aufzeigt. „Je mehr Betriebe sich an der Managementhilfe orientieren, desto mehr Kühen kann ein spürbar besseres Leben geboten werden“, sagt Stubenbord und hofft auf rege Beteiligung der Molkereien.
Verbraucherschutzministerium: Q-Wohl-BW Leitfaden
Verbraucherschutzministerium: Landesbeauftragte für Tierschutz