Sieben Naturparke und mit ihnen über 100 Naturpark-Wirte bringen den Verbraucherinnen und Verbrauchern im Land gute und regionale Produkte näher. Der Naturpark-Gedanke ist geprägt von einem ausgewogenen Miteinander von Mensch und Natur, so Landwirtschaftsminister Peter Hauk bei der Eröffnung der Naturpark-Genuss-Messe.
„Der Reiz unseres Landes liegt in der Vielfalt der Kulturlandschaften. Das innige Wechselspiel von naturnahen Wäldern und artenreichem Offenland macht Baden-Württemberg so attraktiv für den ländlichen Tourismus. Die Naturparke stehen für einen Naturschutzgedanken, der die Menschen mitnimmt“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, in Nagold (Landkreis Calw). Als „Entwicklungsmotoren” inmitten intakter Natur seien die Naturparke wichtig für den Erhalt der Wirtschaftskraft der ländlichen Räume im Land. Dies gelte in besonderem Maße für den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, sei er doch mit einer Fläche von rund 375.000 Hektar der zweitgrößte Naturpark im Land.
Im Kern geht es um regionale Produkte
„Wir müssen uns weiter stark machen für regionale Produkte. Immer mehr Menschen legen großen Wert auf Qualität und interessieren sich dafür, woher ihre Lebensmittel kommen. Wer regional kauft, kennt unsere Standards und ist auf der sicheren Seite“, erklärte Minister Hauk. Wer regional kaufe, wisse um das Zusammenspiel von Kulturlandschaftspflege und Lebensmittelproduktion. Diesen Aspekt wolle das Land der breiten Bevölkerung noch stärker näherbringen. Dem stehe eine gewisse Preissensibilität der Konsumenten entgegen. „Hochwertige und regional erzeugte Lebensmittel aus bäuerlicher Landwirtschaft sind wegen der teils doch recht schwierigen Produktionsbedingungen etwas teurer als Industrieware aus dem Ausland. Dafür bieten sie auch mehr“, betonte der Landwirtschaftsminister. Neben einer gepflegten Heimat erhalte die Verbraucherin oder der Verbraucher auf Grund der kurzen Transportwege auch ein gutes Stück Klimaschutz mitgeliefert. Die Naturpark-Genuss-Messe in Nagold sei ein Baustein in der Arbeit der Naturparke, der den Menschen die Erzeugnisse der Naturparke näherbringe. Dabei stehe der Genuss im Vordergrund.
Naturparke als Erfolgsmodell
„Was 1972 mit dem Naturpark Schönbuch begann, hat sich im Laufe der Jahre zum Erfolgsmodell entwickelt. Die zwischenzeitlich sieben Naturparke Baden-Württembergs gestalten auf einer Fläche von rund 1,2 Millionen Hektar unser Land“, sagte der Minister. Das entspreche rund einem Drittel der gesamten Landesfläche. Naturparke seien wichtige Großschutzgebiete, die den Menschen und der Natur gleichermaßen Vorteile bieten. Deshalb fördere das Land, die Lotterie Glücksspirale und die EU die Arbeit der Naturparke mit insgesamt rund drei Millionen Euro jährlich. „Jeder Cent an Fördermitteln kommt direkt der jeweiligen Region zu Gute. Gut angelegtes Geld zur Stärkung des Ländlichen Raums“, erklärte Peter Hauk.
Naturparke in Baden-Württemberg
Die sieben Naturparke in Baden-Württemberg umfassen naturnahe Landschaften auf rund einem Drittel der Landesfläche. Sie sind nach Naturschutzrecht verordnete Großschutzgebiete. Ein großer Teil der Naturparkflächen stehen als Naturschutz-, Landschaftsschutz-, FFH- und Vogelschutzgebiete unter gesetzlichem Schutz. Die Zuständigkeit für die Naturparke im Land liegt beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
Eine besondere Stärke der Naturparke ist die intensive Vernetzung in den Regionen (zum Beispiel über Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden, Verbandsfunktionäre und Landräte in den Naturparkgremien) und ihre Rolle als wichtige Impulsgeber im Ländlichen Raum. Daraus resultiert eine besondere Akzeptanz für gemeinsame Maßnahmen und bei der Lösung entstehender Zielkonflikten auf der Grundlage naturparkspezifischer Leitbilder. Das hohe ehrenamtliche Engagement bei vielen Naturparkprojekten spiegelt die gute Verankerung bei den Menschen vor Ort wider.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Kulinarische Spurensuche zum Thema Milch