Weinbau

Land unterstützt Winzer bei betrieblicher Risikovorsorge

Rieslingtrauben hängen am Stock in einem Weinberg

Das Land unterstützt Winzerinnen und Winzer bei der betrieblichen Risikovorsorge gegen die jährlich stärker werdenden Auswirkungen des Klimawandels. Unter anderem fördert das Land Versicherungsprämien zur Deckung witterungsbedingter Risiken im Obst- und Weinbau.

„Die Weinbranche steht vor herausfordernden Zeiten: sinkender Konsum, Anpassungen an den Klimawandel und regulatorische Auflagen. Hinzu kommt, dass unsere landwirtschaftlichen Betriebe im Land aufgrund ihres hohen Anteils an Sonderkulturen, ihrer Kleinstrukturiertheit sowie ihrer betrieblichen und technischen Ausstattung überproportional von den Entscheidungen auf der Ebene der Europäischen Union (EU) und Bundesebene betroffen sind. Das Jahr 2024 war ebenso wie die vergangenen Jahre geprägt durch extreme Witterungsschwankungen. Neben den Frostnächten im Frühjahr bleiben auch die teilweise schweren Unwetter mit Hochwasserereignissen für dieses Jahr in Erinnerung. Die Ertrags- und Einkommensrisiken für unsere Landwirte und Winzer waren daher in diesem Jahr erneut spürbar. Gerade die extremen Witterungsschwankungen machen es unerlässlich, dass die Betriebe mit einem betrieblichen Risikomanagement vorsorgen, um sich abzusichern. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Betriebe dabei, ihre Eigenverantwortung wahrzunehmen und die Herausforderungen aktiv anzugehen. Zur präventiven betrieblichen Risikovorsorge gegen die Folgen des Klimawandels fördern wir Versicherungsprämien zur Deckung witterungsbedingter Risiken im Obst- und Weinbau. Damit unterstützen wir die Betriebe bei Ertragsversicherungen gegen die Risiken Starkfrost, Sturm und Starkregen finanziell“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich der Herbstpressekonferenz des Weinbauverbandes Württemberg in Obersulm.

Land setzt sich für Zulassung von Kaliumphosphonat im ökologischen Weinbau ein

Nach den Jahren 2016 und 2021 zeigte das Jahr 2024 erneut, wie wichtig eine Zulassung von Kaliumphosphonat für den ökologischen Weinbau wäre. Die zahlreichen Niederschläge während der Vegetationsperiode im Jahr 2024 sorgten für ein gutes Rebenwachstum und konnten die Wasserdefizite aus den Vorjahren abmildern. Gleichzeitig haben die zahlreichen Niederschläge in Verbindung mit hohen Temperaturen jedoch auch die schnelle Ausbreitung von Pilzkrankheiten begünstigt. In ganz Baden-Württemberg wurde Befall mit dem „Falschem Mehltau“ gemeldet. „Das Ausmaß der Schädigungen in den Rebanlagen ist regional wieder sehr unterschiedlich und wird teilweise zu Ertragseinbußen führen. Deshalb setze ich mich weiterhin auf verschiedenen Ebenen für eine Zulassung des Wirkstoffs für den ökologischen Weinbau ein. Aber auch im Hinblick auf das Ziel des Biodiversitätsstärkungsgesetzes, den ökologischen Landbau im Land auszudehnen, wäre diese Zulassung sinnvoll. Landwirtschaftliche Betriebe müssen auch während und nach der Umstellung unterstützt werden. Existenzen dürfen nicht wegen fehlender Behandlungsmittel aufs Spiel gesetzt werden“, betonte Minister Hauk.

Branche steht vor großen Veränderungen

Auch abseits der Herausforderungen zur Sicherung der Ernte steht die Branche vor großen Veränderungen. Die Marktsituation wird zunehmend umkämpfter, gleichzeitig sinkt der Weinkonsum insgesamt. „Unser gemeinsames Ziel mit den Weinbauverbänden ist es, die Branche am Markt zu stärken, damit sie sich im harten internationalen Wettbewerb behaupten kann. Dazu gehört auch eine strategische Ausrichtung am Markt mit der Entwicklung neuer Produkte und Marken. Ebenso aber auch eine Mengensteuerung, die sich an prognostizierten Absatzmengen dynamisch und flexibel orientieren“, so Minister Hauk.

Die angespannte Marktsituation erfordere die Erschließung neuer Weinmärkte. Eine Möglichkeit hierfür biete beispielsweise der Weinexport. Ebenso besitzen Weinbauprodukte mit niedrigen Alkoholgehalten oder keinem Alkohol ein großes Wachstumspotenzial. Es sei daher wichtig, dass auch verstärkt in diesen Segmenten Weinbauprodukte aus Baden-Württemberg angeboten werden.

Weintourismus bietet Entwicklungspotenziale 

„Weitere Entwicklungspotenziale bietet der Weintourismus. Hierüber können Absatzmärkte im Inland erschlossen werden. Unsere durch den Weinbau geprägte einzigartige Kulturlandschaft ist nicht nur ein Ort für die Herstellung von besonderen Weinen, sondern bietet Touristen und den Menschen vor Ort auch die Gelegenheit zur Erholung und zum Entspannen“, erläuterte Minister Hauk.

Das Weingut Erich Hirth hat mit seinem Gästehaus im Bereich des Weintourismus investiert. Das Weingut in Obersulm ist ein ambitioniertes Familienweingut mit einer klaren Philosophie des qualitätsorientierten Weinbaus. Das Weingut wurde im Jahr 1985 von Erich Hirth gegründet und wird seit 2019 von seiner Tochter Nathalie weitergeführt. Der Familienbetrieb legt besonderen Wert auf handwerkliche Weinbereitung und eine naturnahe Anbauweise. „Mit der im Jahr 2023 fertiggestellten Erweiterung des Weinguts um eine Vinothek und einem angegliederten Gästehaus hat sich das Weingut Hirth auch für die Zukunft bereits sehr gut aufgestellt“, freute sich Minister Hauk.

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