Tafeln sind wichtige Anlaufstellen für Menschen in Not. Durch die Krisen der letzten Jahre waren und sind sie anhaltend belastet. Das Land unterstützt die Tafeln in Baden-Württemberg nun mit insgesamt 730.000 Euro.
146 Tafeln in Baden-Württemberg verteilen gespendete Lebensmittel. „Als Schirmherrin der Tafeln freut es mich sehr, dass wir sie jetzt mit 730.000 Euro unterstützen können“, gab die Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Dr. Ute Leidig, bekannt. Jede Tafel im Land bekommt damit 5.000 Euro.
„Die Tafeln sind wichtige Anlaufstellen für Menschen in Not. Besonders die Krisen der letzten Jahre haben sie vor große Herausforderungen gestellt: Es kommen immer mehr Menschen zu den Tafeln. Deshalb helfen wir unbürokratisch und stabilisieren die Strukturen. Damit setzen wir ein Zeichen der Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement der Tafeln“, sagte die Staatssekretärin. Und weiter: „Ich bedanke mich herzlich bei den vielen Ehrenamtlichen im Land für ihr außerordentliches Engagement für die Tafeln – gerade in Zeiten der Krisen. Beim Landesverband bedanke ich mich herzlich für die Bereitschaft, die Abwicklung des Förderprogramms zu übernehmen.“
Folgen der Krisen direkt und unmittelbar spürbar
Wolfhart von Zabiensky, der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes „Tafel Baden-Württemberg e. V.“, sagte: „Wir freuen uns sehr, dass wir damit den Tafeln vor Ort, vor allem aber den Menschen, die dort hingehen, unter die Arme greifen können. Das ist ein wichtiges Zeichen in einer Zeit, in der die Nachfrage in den Tafeln stark zugenommen hat und auch noch weiter zunimmt.“ Anträge können bei der Landesgeschäftsstelle gestellt werden.
Durch die Krisen der letzten Jahre waren und sind die Tafeln vor Ort anhaltend belastet. Während der Corona-Pandemie und durch die Folgen des Krieges in der Ukraine mussten die Tafeln mehrfach ihre Arbeit umorganisieren und zusätzliche Kosten tragen. Nicht zuletzt ist die Zahl der Menschen, die zu den Tafeln kommen, seit Anfang des Jahres 2022 sehr stark gestiegen. Die Tafel haben bis zu 80 Prozent mehr Kunden im Vergleich zum Januar 2022. Zudem wurden zeitweise weniger Lebensmittel gespendet und viele Kosten sind gestiegen. Damit erhöht sich sowohl der zeitliche wie auch der finanzielle Aufwand bei der Beschaffung von Lebensmitteln für die Tafeln.
Beitrag zur Linderung von Not und Armut
Die Tafeln leisten einen Beitrag zur Linderung von Not und Armut. Sie stärken die Hilfe zur Selbsthilfe und das bürgerschaftliche Engagement von und für Menschen in Not. Die Tafeln nehmen zudem eine wichtige Rolle bei der Rettung von Lebensmitteln und anderen Waren des täglichen Bedarfs ein. „Sie können die Folgen von Armut mildern, nicht aber ihre Ursachen beseitigen“, betonte Staatssekretärin Dr. Ute Leidig. „Es bleibt eine staatliche Aufgabe, für die Förderung sozialer Gerechtigkeit und die Verwirklichung sozialer Sicherheit zu sorgen. Dazu gehört auch, die Ursachen von Armut zu bekämpfen.“
Unter dem Motto „Lebensmittel retten. Menschen helfen.“ engagieren sich bundesweit mehr als 60.000 Aktive für die Tafel-Arbeit. Die Tafelläden und der Landesverband werden – insbesondere in Baden-Württemberg – bislang weit überwiegend im Wege des bürgerschaftlichen Engagements betrieben. Dabei ist ein Teil der bürgerschaftlich Engagierten selbst von Armut betroffen. Die Tafeln leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Self-Empowerment von Armut betroffener Menschen.
5.000 Euro für jede Tafel im Land
Anträge auf die Zuwendung in Höhe von 5.000 Euro sind direkt beim Landesverband „Tafel Baden-Württemberg e. V.“ zu stellen. Das Antragsformular wird auf der Website des Landesverbandes eingestellt. Fragen zur Beantragung und Abwicklung des Förderprogramms sind an den Landesverband zur richten.
Über das einmalige Förderprogramm in Höhe von 730.000 Euro für die Tafeln vor Ort hinaus unterstützt das Land die Geschäftsstelle des Landesverbandes „Tafel Baden-Württemberg e. V.“ auch im Rahmen einer jährlichen institutionellen Förderung. Im Jahr 2023 waren dies 275.000 Euro. Ziel der institutionellen Förderung ist es, die Arbeit der Landesgeschäftsstelle insbesondere im Bereich der Verteilung der Waren abzusichern. Auch die institutionelle Förderung kommt somit teilweise direkt bei den Tafeln vor Ort und somit bei den Menschen an. Staatssekretärin Dr. Ute Leidig hat im März 2022 die Schirmherrschaft für den Landesverband „Tafel Baden-Württemberg e. V.“ übernommen.