Landesverkehrsminister Winfried Hermann teilt seinem Berliner Amtskollegen, Bundesminister Dr. Volker Wissing, mit einem Schreiben (PDF) mit, dass der Beschleunigung der Maßnahmen des „Vordringlichen Bedarfs Autobahnengpässe“ des Bundesverkehrswegeplans an der Autobahn 5 und der Autobahn 6 (Maßnahmen 1 bis 9 in der Projektliste) ausdrücklich zugestimmt wird. Staus sowie belastende Umfahrungsverkehre in der Region und Unfälle sollen dadurch verhindert werden.
Albaufstieg hat besondere Priorität
Darüber hinaus mahnt die Landesregierung den Bund an, entschieden und an erster Stelle das laufende und weit fortgeschrittene Projekt „Albaufstieg“ an der Autobahn 8 zwischen der Ausfahrt Mühlhausen und Hohenstadt voranzutreiben. Das Projekt ist für das Land von enormer verkehrlicher und wirtschaftlicher Bedeutung – und muss durch eine entsprechende Ressourcenausstattung schnell vorangetrieben werden.
Der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl sagte: „Wir haben in Baden-Württemberg zahlreiche neuralgische Verkehrsknotenpunkte. Besonders bedeutsam ist der Autobahn A8-Albaufstieg, der obendrein auf einer der zentralen europäischen Wirtschafts- und Verkehrsachsen liegt. Der Albaufstieg taucht in der Beschleunigungsliste der Berliner Ampler gar nicht auf. Das akzeptieren wir nicht: Der Ausbau des Albaufstiegs ist von größter Bedeutung und Brisanz. Deshalb mahnen wir seitens des Landes den Albaufstieg jetzt dringend an. Darüber hinaus muss an anderen Engstellen auf der Autobahn A8 vor allem schnell Abhilfe geschaffen werden, etwa durch den sofortigen Ausbau der Standstreifen zu zwei zusätzlichen schnellen Spuren. Wir im Land orientieren uns an der Sache und lösen die Probleme. Uns ist wichtig, schnell zu sachgerechten Verbesserungen zu kommen.“
Seitenstreifen als schnelle Übergangslösung
Darüber hinaus bevorzugt die Landesregierung bei den anderen Engpässen auf der Autobahn 8 zwischen Autobahnkreuz Stuttgart-Vaihingen und Wendlingen eine beschleunigte Lösung und hat dies dem Bund entsprechend mitgeteilt. So soll dort durch die temporäre Seitenstreifenfreigabe eine zeitnahe Verbesserung des Verkehrsablaufs erzielt werden. Zwischen dem Autobahnkreuz Stuttgart und der Anschlussstelle Degerloch hat sich diese Lösung bewährt. Dies soll aus Sicht des Landes entsprechend verlängert werden. Der Bund wird gebeten, für diese weiteren Abschnitte zwischen den Anschlussstellen Degerloch und Wendlingen entsprechende Maßnahmen einzuleiten, heißt es in dem Schreiben weiter, das am 2. Mai 2023 an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr geschickt wurde.
Bei der Temporären Seitenstreifenfreigabe wird bei sehr hohem Verkehrsaufkommen von der Verkehrsleitzentrale der Pannenstreifen nach vorheriger Überprüfung auf mögliche Hindernisse zeitweise freigegeben und damit der Verkehrsfluss verbessert, was eine „echte“ Beschleunigungsmaßnahme ohne zusätzlichen Flächenverbrauch wäre.