Die baden-württembergische Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer sagte bei der Eröffnung am 12. Dezember 2022: „Mit dem grenzüberschreitenden Bus können die Menschen in der Region schnell und zuverlässig zur Arbeit und zum Einkaufen ins Nachbarland gelangen. Dies ist ein gutes Beispiel für konkrete Umsetzungen im Rahmen der „Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg und Frankreich“ und des Mobilitätspakts Rastatt. Eine Beteiligung der Landesregierung an diesem Modellprojekt ist sinnvoll, denn auch in der Grenzregion ist es unabdingbar, die Verkehrswende und den Ausbau des öffentlicher Personennahverkehrs (ÖPNV) voranzutreiben.“
Die „Partnerschafts‑Konzeption Baden-Württemberg und Frankreich“ bündelt die grenzüberschreitenden Vorhaben und Maßnahmen des Landes. Die Konzeption fordert unter anderem den Ausbau von grenzüberschreitenden, nachhaltigen Mobilitätsformen. Auf deutscher Seite ist das Projekt eine Maßnahme des Mobilitätspakts Rastatt, der zur Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen im Januar 2020 unter Leitung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg gegründet wurde.
Umstieg vom Auto auf den Bus wird für Berufspendler attraktiver
Die Behördenspitzen der beiden Aufgabenträger für Busverkehre, Landrat Dr. Christian Dusch vom Landkreis Rastatt und Präsident Jean Rottner von der Région Grand Est, sowie Präsident Frédéric Bierry der Collectivité européenne d’Alsace sind froh über den erreichten Durchbruch. Sie erklärten: „Mit dieser Buslinie rücken das Nordelsass und Nordbaden noch näher zusammen. Sie ist ein Brückenschlag für den öffentlichen Personennahverkehr, mit dem der Umstieg vom Auto auf den Bus gerade für Berufspendler attraktiv wird.“
Die Gesamtkosten der grenzüberschreitenden Linie werden unter den deutschen und französischen Partnern aufgeteilt. Auf deutscher Seite wird der größte Anteil durch das Verkehrsministerium Baden-Württemberg auf Basis einer Modellprojekt-Förderung getragen. Zusätzlich beteiligen sich der Landkreis Rastatt, die Stadt Rastatt und der Automobilhersteller Mercedes-Benz Group AG. Auf französischer Seite werden Finanzierungsanteile durch die Région Grand Est, die Collectivité européenne d’Alsace, die beiden benachbarten kommunalen Zweckverbände Communauté de Communes Pays Rhénan und Communauté de Communes de la Plaine du Rhin sowie durch das Outletcenter Roppenheim The Style Outlets übernommen.
Buslinie 231 Rastatt-Ottersdorf-Wintersdorf wird verlängert
Die bestehende Buslinie 231 Rastatt-Ottersdorf-Wintersdorf wird mit zwei Ästen nach Soufflenheim und Seltz verlängert. Der Linienast bis Soufflenheim verkehrt im Ein-Stunden-Takt, auf dem Linienast bis Seltz fahren drei Busse pro Tag und Richtung. Eine gegenseitige Anerkennung der deutschen und französischen Tarife im Einzelfahrschein- und Zeitfahrkartenbereich ist vereinbart worden, um einen möglichst einfachen Zugang für die Fahrgäste sicherzustellen. Die Linie soll einen breiten Kreis an Nutzerinnen und Nutzern ansprechen. Neben dem Schüler-, Einkaufs- und Freizeitverkehr werden auch die spezifischen Pendlerzeiten der Mitarbeitenden im Mercedes-Benz in Rastatt und vom Roppenheim The Style Outlets abgedeckt.
Die Buslinie ist zunächst als Modellprojekt auf drei Jahre ausgelegt. Während dieser Zeit wird eine detaillierte Evaluierung stattfinden. Auf dieser Grundlage ist zwischen den Projektbeteiligten geplant, vor Ablauf der Pilotphase die Anschlussfähigkeit des Projektes zu bewerten.
Karlsruher Verkehrsverbund: regiomove