Nahverkehr

Land fördert Ausbau von bedarfsorientierten Angeboten im Nahverkehr

Lesezeit: 5 Minuten
  • Teilen
  •  
Eine Frau steigt aus dem Bürgerbus. (Bild: © Wolfram Kastl/dpa)

Mit bedarfsorientierten Angeboten lassen sich Lücken im öffentlichen Nahverkehrsnetz schließen – ein wichtiger Beitrag zur Mobilitätsgarantie und für die Verkehrswende. Deshalb hat das Land die Förderung solcher Angebote für interessierte Stadt- und Landkreise neu aufgelegt.

Verkehrsminister Winfried Hermann wies am Freitag auf die Bedeutung der erneuerten Förderrichtlinie hin: „Mit On-Demand-Verkehren (PDF) können wir den öffentlichen Nahverkehr auch in Zeiten schwacher Nachfrage und in ländlichen Räumen sinnvoll ergänzen. Denn je dünner eine Region besiedelt ist, desto schwieriger ist es, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wirtschaftlich zu betreiben. Das neu aufgelegte Programm bietet ein passgenaues Instrument zum Ausbau dieser Verkehre.“

Bis zu zwei Millionen Euro für On-Demand-Vorhaben

Laut der jetzt veröffentlichten Förderrichtlinie des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg können die kommunalen Aufgabenträger jeweils mit bis zu zwei Millionen Euro bei der Einrichtung und dem Betrieb flexibler und bedarfsorientierter Angeboten unterstützt werden. Die Stadt- und Landkreise können bis zum 29. September 2023 ihre Anträge beim Ministerium für Verkehr einreichen.

Vorgesehen sind zwei unterschiedliche Varianten: Für Vorhaben, bei denen die Verkehre im kommunalen Design ausgestaltet sind, werden bis zu 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Sofern der Antragssteller allerdings eine Gestaltung der Fahrzeuge im vollständigenbwegt-Landesdesign sicherstellt, kann der Zuschuss auf maximal zwei Millionen Euro erhöht werden.

Ziel ist es, in Kombination auf bereits bestehenden Linien an allen Wochentagen ein mindestens stündliches Fahrtenangebot zwischen 5 Uhr und 24 Uhr (am Wochenende mindestens ab 7 Uhr) bereitzustellen und somit einer Mobilitätsgarantie im ÖPNV näher zu kommen. Dabei wird eine enge Verzahnung mit bestehenden Bahn- oder Regiobuslinien angestrebt, um Anschlüsse mit bestmöglichen Umsteigezeiten sicherzustellen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen das neue Verkehrsangebot über Internet, App und Telefon buchen können.

Neuerungen ermöglichen mehr Flexibilität

Im Vergleich zur letztjährigen Förderrichtlinie „On-Demand-Verkehre 2022“ gibt es einige Neuerungen. Möglich ist es nun, die On-Demand-Vorhaben schrittweise innerhalb der fünf geförderten Jahre auf die beantragte Größe zu erweitern. Dadurch sind die Antragstellerinnen und Antragsteller flexibler. Auch im Hinblick auf die Förderquote und die Fördersumme wurden Anpassungen vorgenommen. So können Aufgabenträger bei einer jährlich um zehn Prozentpunkte abschmelzenden Fördersumme im ersten Jahr bis zu 60 Prozent der zuwendungsfähigen Betriebs- und Marketingkosten abrufen. Im fünften und letzten Förderjahr sind noch bis zu 20 Prozent der Kosten möglich.

Mobilität von morgens bis abends

Das Land Baden-Württemberg hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, die Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Um dies zu erreichen ist es erforderlich, Bahn und Busangebote in Baden-Württemberg als eine Alternative zum Pkw-Verkehr auszubauen. Es soll ein bedarfsangepasstes, verlässliches und flächendeckendes Grundangebot realisiert werden. Mit dem On-Demand-Förderprogramm unterstreicht die Landesregierung diesen Anspruch.

In den kommenden Jahren wird eine landesweite Mobilitätsgarantie im öffentlichen Nahverkehr angestrebt. Hierfür werden alle Orte in Baden-Württemberg künftig von fünf Uhr früh bis Mitternacht mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar sein. Um die Mobilitätsgarantie auch in Räumen und zu Zeiten schwacher Verkehrsnachfrage umzusetzen, sollen dann verstärkt eben auch On-Demand-Angebote zum Einsatz kommen.

Das Förderprogramm reiht sich in eine Vielzahl von Maßnahmen ein, wie die Förderung von Regiobussen, mit denen die Landesregierung den Ausbau des Nahverkehrsangebots in der Fläche unterstützen möchte.

Weitere Meldungen

Kampagne *UnserHolz -Titelbild
Forst

Kampagne „#UnserHolz“ startet

Eine ehrenamtliche Helferin gibt zwei syrischen Flüchtlingen Deutschunterricht. (Bild: © dpa)
Gesundheit

Land fördert Sprachmittler im Gesundheitswesen

Spitzengespräch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei Fragen der Raumplanung mit Vertretern aus Baden-Württemberg, Frankreich und der Schweiz in Rheinfelden.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Raumplanung über Grenzen hinweg

Ein Mitarbeiter der Robert Bosch GmbH überprüft mit einem Tablet die Betriebsdaten von vernetzten Maschinen für Metallspritzguss. (Foto: © dpa)
Wirtschaft

Rund zwei Millionen Euro für Technologietransfer

Adenauerbrücke im Zuge der B 10 zwischen Ulm und Neu-Ulm über der Donau
Verkehr

Neue Adenauerbrücke als Investition in die Zukunft

Junge Menschen fahren auf Fahrrädern an einem Wassersprenger vorbei.
Gesundheit

Kommunen im Land erarbeiten Hitzeaktionspläne

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Ministerrat beschließt Erosionsschutzverordnung

Eine gebrochene Tafel "Dubai-Schokolade" von "Kikis Kitchen"
Verbraucherschutz

„Dubai-Schokolade“ und Pistaziencremes untersucht

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. März 2025

Wanderer gehen bei Reichelsheim durch den herbstlichen Odenwald (Hessen).
Forst

Waldnaturschutzkonzeption 2030 vorgestellt

Eine Besucherin des Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) geht an einer Video-Installation von Marcel Duchamp vorbei. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
Kunst

Land vergibt sieben Kunststipendien in Paris

Eine Mitarbeiterin fertigt Lehmziegel an.
Bauen

Jetzt für Innovationspreis Lehmbau 2025 bewerben

Landwirtschaftliche Fläche im Bauland. (Bild: Elke Lehnert / Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung)
Flurneuordnung

Land ermöglicht vorzeitigen Start für Flurneuordnungen

Logo der Mobilitätspakte.
Verkehr

Mobilitätspakt wächst: Aus Rastatt wird Mittelbaden

Ein Hausarzt misst den Blutdruck einer Patientin (Bild: © dpa).
Ländlicher Raum

Neues Projekt stärkt hausärztliche Versorgung im Ländlichen Raum